Schalke-Nord. Gelsenkirchen: Zwei Tage vor dem Start der 28. City-Nacht von Schaffrath herrscht ausgezeichnete Stimmung. Ein Sponsor hat aber auch ein Problem.

Zwei Tage vor dem Start der 28. City-Nacht von Schaffrath herrscht Gute-Laune-Stimmung. Treffpunkt zum Pressegespräch vor diesem traditionsreichen Gelsenkirchener Radrennen ist das Autohaus Basdorf am Alfred-Zingler-Weg, und es kommen, so hat es an diesem Montag den Anschein, ausschließlich fröhliche Menschen zusammen. Auch wenn Frank Basdorf, der einstige Handballer des FC Schalke 04 und ehemalige Regionalliga-Spieler des DSC Wanne-Eickel, zunächst einmal erzählt, dass er keinen Sport mehr treibe und mit seinem aktuellen Gewicht nicht so ganz einverstanden sei.

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„Ich freue mich immer, wenn in Gelsenkirchen was passiert“, sagt der Chef des Autohauses, der am Mittwoch nicht live dabei sein wird, weil er mit seinen Mitarbeitern den 90. Geburtstag seines Betriebes feiern wird. „Wir müssen doch die positiven Sachen herausstellen.“ Und Michael Zurhausen, der Chef der Organisation, nutzt die Gelegenheit, um noch einmal sehr deutlich zu machen, wie wichtig die Unterstützung der Sponsoren sei, um solch ein attraktives Radrennen austragen zu können – inzwischen zum 28. Mal. „Die Fahrer wissen“, sagt er, „dass in Gelsenkirchen gutes Geld zu verdienen ist.“

Der Rad-Club Olympia Buer feiert seinen 25. Geburtstag

Die Bilanz dieser City-Nächte ist ohnehin beeindruckend und Michael Zurhausen am Sonntag, „als ich auf dem Balkon gesessen habe“, noch einmal durch den Kopf geschossen: Elf Weltmeister, vier Olympiasieger und ein Tour-de-France-Etappensieger waren schon in Beckhausen am Start.

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„Wir sind seit Jahren einer der erfolgreichsten Vereine Gelsenkirchens“, erzählt Michael Zurhausen stolz und meint seinen Rad-Club Olympia Buer, dessen Präsident er ist und der in diesem Jahr Jubiläum feiert, nämlich seinen 25. Geburtstag. „Obwohl“, sagt er, „wir nur zehn Leute sind und ausschließlich Radsport-Veranstaltungen organisieren.“ Oder auch andere sportliche Events – wie zum Beispiel vor anderthalb Wochen an Pfingsten den Europacup der Footbiker.

Gendarme François Cruchot, ein Mann mit Tour-de-France-Erfahrung

Weil Michael Zurhausen das Elite-Radrennen allein nicht genug ist, hat er mit seinem Team auch wieder dafür gesorgt, dass es drumherum – davor und danach – für das Publikum reichlich Dinge zu bestaunen gibt. „Wir haben aus Saint-Tropez den bekannten Gendarme François Cruchot mit seinem speziellen Police-Rad verpflichtet“, sagt er und verspricht einen Mann mit Tour-de-France-Erfahrung. „Er unterstützt während der Veranstaltung die heimische Polizei um Lars Werner.“

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Klar: Das Ereignis des Abends auf dem Rundkurs rund um den Stegemannsweg wird das Elite-Rennen um den Großen Preis der Sparkasse, das um 20 Uhr von einem Trio ge­startet wird: Sparkassendirektorin Stephanie Olbering, Ralf Brauksiepe (Vivawest) und Bürgermeisterin Martina Rudowitz. Und wieder einmal ist es Michael Zurhausen gelungen, ein Top-Feld – mehr als 70 Fahrer – zusammenzustellen. „Das ist die Crème de la Crème derer, die in Deutschland fahren können“, betont er. „Das war diesmal gar nicht so einfach, weil in diesem Jahr noch nicht so viele Rennen waren.“

Der erste Startschuss fällt um 18.30 Uhr

Der erste Startschuss bei der 28. City-Nacht von Schaffrath wird am Mittwoch (15. Juni) um 18.30 Uhr erfolgen. Dann steht das Rennen der Master-Klasse (40 Runden/44 Kilometer) um den Großen Preis des Autohauses Basdorf auf dem Programm.

Der Junior-Cupfür 20 Kinder aus Beckhausener Kindergärten um den Preis der Vivawest-Stiftung wird um 19.30 Uhr beginnen. Direkt im Anschluss können Gelsenkirchener, die am Stadtradeln teilnehmen, zwei Runden auf der abgesperrten Strecke zurücklegen.

Bevor dann um 20 Uhr das Elite-Rennen (60 Runden/66 Kilometer) um den Großen Preis der Sparkasse gestartet wird, werden die Einradfahrerinnen der DJK Adler Bottrop ab 19.45 Uhr ihr neues Showprogramm präsentieren – zwölf Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren.

Titelverteidiger Andreas Mayr aus Kempten ist in Schaffrath am Start

Titelverteidiger Andreas Mayr, der das Rennen 2021 gewonnen hat, das wegen der Corona-Pandemie erst im September stattfand, wird ebenso dabei sein wie Tim Schlichenmaier, der im August 2019 erfolgreich gewesen ist, nachdem die 26. Auflage im Juni wegen der Wetter-Kapriolen abgesagt werden musste. Beide starten für den Allgäu-Verein RSC Kempten.

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Besonders gespannt ist Michael Zurhausen aber auf Justin Wolf, den Dortmunder, der für das luxemburgische Leopard-Team fährt. Begeistert ist der Chef-Organisator der City-Nacht von Schaffrath jetzt schon, weil er den 29-Jährigen am Freitagabend bei dessen drittem Platz in Münster erlebt hat. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Er hat in der ersten Stunde des Rennens das Feld mit einem Schnitt von 51 Stundenkilometern komplett auseinandergenommen. Wir können einiges von ihm erwarten. Er wird versuchen, die anderen abzuhängen – wenn er gewinnen will“, sagt Michael Zurhausen, der erstmals am Tag danach (Donnerstag ab 11 Uhr) auch einen Frühschoppen zum Fachsimpeln anbieten wird.