Gelsenkirchen. Der kleine Verein aus Buer feiert Silberjubiläum und hat in den letzten Jahren nicht nur Radsport-Stars präsentiert, sondern viel Kurioses erlebt.

Der RC Olympia Buer feiert Silberjubiläum: Vor 25 Jahren wurde der kleine Verein, der sich ausschließlich um die Organisation und Durchführung von Radsportveranstaltungen kümmert und selbst keine Radsport-Talente ausbildet, gegründet.

RC Olympia wird 1997 ins Leben gerufen

1997 kam Michael Zurhausen, der bis dahin Vorsitzender des RC Buer/Westerholt war, die Idee, einen kleinen Verein ins Leben zu rufen. Schnell fanden sich 15 Gleichgesinnte - und so wurde der RAD Club Olympia Buer im Deutschen Haus in Buer ins Leben gerufen.

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Erfolgsgeschichte beginnt mit City Nacht

Vom RC Buer/Westerholt übernahm man im gleichen Jahr das Radrennen City Nacht von Beckhausen. Damit begann die Erfolgsgeschichte des wohl kleinsten Radsportvereins in Deutschland.

Bis heute hat der RC Olympia mit seinen noch zehn Mitgliedern weit über 100 Radsportveranstaltungen nicht nur in Gelsenkirchen, sondern im gesamten Ruhrgebiet und am Niederrhein organisiert.

Neben der City Nacht waren die GELSEN-NET Tour, die Niederrhein Tour mit sechs Etappen und in den letzten Jahren die VIVAWEST Ruhrpott Tour einige Höhepunkte der letzten 25 Jahre. Aber nicht nur Radrennen konnten die Jungs vom RC Olympia.

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In den 90er Jahren wurde erstmals ein internationaler Duathlon direkt auf der Hochstraße in Buer organisiert. Der Australier Jordan Gover gewann überlegen diesen Duathlon vor einer gewaltigen Zuschauerkulisse an einem Freitagabend.

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Olympiasieger Fiedler liefert ab

Im Jahre 2000, kurz vor der Olympiade in Sydney, trafen sich die sechs schnellsten Radsprinter mit ihren 10.000 Mark teuren Spezial-Bahnrädern, extra von der FIS für Olympia gebaut, auf der Braukämperstraße. In einem spannenden Finale siegte der Berliner Jens Fiedler, der als Olympiasieger von Atlanta bereits weltweit Bekanntheit erlangt hatte.

Vier Wochen später wiederholte Fiedler in Sydney seinen Olympiasieg und schickte gleich herzliche Grüße nach Gelsenkirchen.

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Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des RC Olympia Buer war 2007 das längste Derny Rennen in Europa um den Weltpokal. 35 Gespanne, Dernyfahrer als Tempomacher und Radrennfahrer im Windschatten rasten über 80 km auf der zwei Kilometer langen Rundstrecke in Beckhausen.

10.000 Zuschauer säumen die Strecke

Vor über 10.000 begeisterten Zuschauern gewann der Alpentornado Bruno Risi aus der Schweiz vor Andreas Beikirch und Andy Kappes aus Köln.

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„Bruno ist fünffacher Weltmeister und unheimlich sympathisch“, schwärmt Zurhausen, „in der Schweiz ist er so bekannt wie Franz Beckenbauer bei uns in Deutschland.“ Aber nicht nur die Rennen standen im Mittelpunkt der Radsportveranstaltungen. Schon früh gab es vom RC Olympia Buer die Titelzeile „Sport – Pedale – Show.“

Nach diesem Motto wurden alle Veranstaltungen geplant. So gab es einmal vor dem Start der City Nacht ein Einlagerennen, bei dem Mitarbeiter des Finanzamts Gelsenkirchen gegen Steuerberater aus Gelsenkirchen antraten.

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Finanzamt schlägt Steuerberater

Es gewannen klar die Radler des Finanzamtes, die den Sieg anschließend am Bierstand zusammen mit den Steuerberatern tüchtig feierten. 2008 wurden die Top-Rennfahrer auf der Braukämperstraße vorgestellt.

Aber nicht mit ihren Rädern fuhren sie zum Start, sondern mit einem Trabergespann im Sulky mit Jörg Koller zusammen Ein Jahr später gab sich das Schützenkaiserpaar von Beckhausen mit Garde und Musikkapelle die Ehre.

Gewehre der Schützen verunsichern Eritrea-Team

Etwas unglücklich: Als die Schützen mit ihren Gewehren auf dem Rücken am Start vorbeimarschierten, wurde die Mannschaft aus Eritrea total ängstlich und nervös. Organisator Michael Zurhausen sprach sofort mit dem Trainer aus Eritrea, um die Situation zu beruhigen.

Dabei kam heraus, dass die jungen Rennfahrer aus einem Kriegsgebiet kamen und fälschlicherweise annahmen, die Gelsenkirchener Schützen wären eine bedrohliche Militäreinheit.

Begrüßung durch Dudelsack-Spieler

Im Jahr 2014 begrüßte die Schottische Band „Band Scots n Breizh“ mit zwölf Dudelsackspielern die Rennfahrer auf der neuen Rundstrecke in Schaffrath. Letzter Streich der Bueraner Radverrückten war ein Derny Rennen auf der Trabrennbahn am Nienhausen Busch: Dabei sprintete ein Traber gegen einen Rennfahrer.

„Ich wusste schon vorher, dass der Radler gewinnt“, stellte Michael Zurhausen nach der gelungenen Veranstaltung mit einem Schmunzeln fest.

Besonders freut sich der RC Olympia Buer, dass mit der Sparkasse Gelsenkirchen und der ELE zwei Sponsoren seit 1997 bis heute immer dabei waren. Der ELE Supersprint ist seit vielen Jahren eine feste Größe im Programm der City Nacht.

150 Teilnehmer beim Euro-Cup der Tretrollerfahrer

Zum 25-jährigen Jubiläum haben sich die Mitglieder des RC Olympia Buer noch einmal was ganz Besonderes vorgenommen. Über Pfingsten startet der 1. Europa Cup der Tretrollerfahrer in Gelsenkirchen. Hier werden über 150 Teilnehmer aus ganz Europa erwartet.

„Nachdem im vergangenen Jahr in Schaffrath die Deutsche Meisterschaft in dieser neuen Trendsportart die Zuschauer begeisterte, haben wir uns mit dem RC Olympia Buer entschlossen, den Europa Cup nach Gelsenkirchen zu holen“, skizziert Michael Zurhausen.

Schon jetzt ist die Vorfreude auf ein weiteres Highlight groß: Am 15. Juni startet die 28. City Nacht von Schaffrath. Organisations-Routinier Michael Zurhausen hat noch lange nicht genug. „Die 30. City Nacht werde ich auch noch hinkriegen. Und danach schauen wir dann mal weiter“, sagt er mit einem Zwinkern.