Schaffrath. Schaffrath hat einen neuen Radsport-König: Ein Schwabe aus dem Team des RSC Kempten machte das Rennen.

Mayr, der wie 2019er-Sieger Tim Schlichenmaier für das Team des RSC Kempten fährt, gönnte sich nach dem Zieleinlauf einen kräftigen Schluck aus dem angereichten Riesen-Bierglas.

Holländer Roy Eefting mit starker Leistung

Der 38-Jährige kam über die Strecke von 66 km in 1:26,55 ins Ziel und hatte mit dem hier weitgehend unbekannten Holländer Roy Eefting (1:27,45) einen hartnäckigen Widersacher im Nacken. Dritter wurde Christian Noll vom Team Colonia Kids.

Mayr: „Roy hat es clever gemacht und erst abgewartet, dann aber richtig stark angezogen. Das war ein spannendes Rennen. Ich freue mich natürlich riesig über den Sieg. Es hat richtig viel Spaß gemacht, in Schaffrath zu fahren. Das Ganze fühlte sich mit den anderen Fahrern, den zahlreichen Fans an der Strecke und der guten Party-Stimmung an wie ein kleiner Junggesellenabschied – nur ohne Hochzeit“, sagt der zweifache Familienvater mit einem Lachen.

Weite Anfahrt nach Gelsenkirchen

Mayr hatte mit seinen Kemptener Teamkollegen Tim Schlichenmaier und Dario Rapps eine besonders weite Anfahrt. Zwischen fünf und sieben Stunden benötigte die Crew aus dem Allgäu, um in den Ruhrpott zu gelangen.

„Dario war am Tag vor dem Rennen noch in Tirol im Urlaub. Er hat gestern schon einige Stunden zurückgelegt und am Renntag dann den Rest der Strecke“, verriet Mayr und stellte fest: „Wenn man dann am Ende als Team erfolgreich ist und auf dem Treppchen steht, dann ist das der Lohn für Aufwand und Mühen.“

Tobias Müller trumpft bei City Nacht auf

Vor dem Elite-Rennen ging das Rennen der Master Senioren an den Start. „Da war ich über die Leistung von Tobias Müller vom RSV Rad-Net.de schon sehr überrascht. Er war als 19-Jähriger zum ersten Mal dabei und hat 50 Leute im Alleingang abgehängt. Im nächsten Jahr fährt Tobias hier im Elite-Rennen mit“, sagt Organisator Michael Zurhausen, Präsident des ausrichtenden RC Olympia Buer. Müller bewältigte die 60,5 km-Strecke in beeindruckenden 1:23,51.

Jule Prins macht das Rennen bei Tretroller-Fahrerinnen

Erstmals waren bei der City Nacht die Tretroller-Fahrerinnen und Tretroller-Fahrer dabei, die den Deutschen Meistertitel ausfuhren. Bei den Frauen musste sich Titelverteidigerin Daniela Shala (Duisburg) mit Platz drei hinter Sandra Höck-Vormann (Bad Düben) und der neuen Titelträgerin Jule Prins (Elsfleth) begnügen.

Bei den Männern siegte Roland Wiesmaier (Raubling), der auch gleichzeitig die weiteste Anreise aus Bayern hatte, vor Ulrich Schechter (Eppingen-Mühlbach) und Matthis Funke (Benningen).

Zurhausen zieht positives Fazit

Organisator Michael Zurhausen: „Die 27. City Nacht war ein voller Erfolg. Wir haben erneut gezeigt, dass Radsport in Gelsenkirchen funktioniert. Es waren viele Fans an der Strecke, die auch nach dem Ende des Elite-Rennen zu einem Großteil noch geblieben sind und einfach die Atmosphäre und das Beisammensein genossen haben.“