Schalke. Die Handballer des FC Schalke 04 quälen den turmhohen Favoriten HVE Villigst-Ergste fast 40 Minuten und treiben dessen Trainer in den Wahnsinn.
Nein. Punkte haben die Handballer des FC Schalke 04 einmal mehr nicht geholt. Aber das Verbandsliga-Schlusslicht hat am Samstagabend zumindest knapp 40 Minuten doch sehr viel Spaß gehabt und dafür gesorgt, dass der Trainer der HVE Villigst-Ergste, Tobias Genau, in der ersten Halbzeit sogar ausgerastet ist, als er noch nicht gewusst hat, dass es am Ende ein klarer 28:14 (11:7)-Sieg wird.
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„Was soll ich sagen?“, fragte nach dem Schlusspfiff Schalkes Trainer Tobias Symanczik. „Wir gehen auf der letzten Rille.“ Das führte dazu, dass Kreisläufer Frederic Hentschel diesmal der Rückraum-Mitte-Mann war. „Und das hat er nicht schlecht gemacht“, meinte Tobias Symanczik, der froh war, dass ihm zwei Spieler der zweiten Mannschaft geholfen hatten: Torwart Sebastian Hill und Oliver Fischer. „Jeder hat eine gute Leistung gebracht“, sagte der 36-Jährige. Wobei einer doch mit einer phänomenalen Vorstellung enorm herausstach: Berkant Kayaalti, der Torwart, der in 18. Minute auch Thema der Auszeit war.
Tobias Genau donnert nach dem Schalker 7:10 eine Wasserflasche auf den Boden
Diese hatte zwar Tobias Symanczik genommen, laut war es aber ein paar Meter weiter. „Wir sind bei zwölf Fehlschüssen“, schrie HVE-Coach Tobias Genau, der nach dieser Auszeit gleich den 13. Fehlwurf seines Teams notieren durfte, das in der ersten Viertelstunde nur auf zwei Feldtore gekommen war und zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte, dass noch ein paar sehr ungewöhnliche Dinge passieren werden.
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Es lief die 29. Minute, als Tobias Genau nach einem der unzähligen Patzer seiner Handballer nicht mehr konnte und ausrastete. Als Fabian Hentschel für die Schalker schließlich auf 7:10 verkürzt hatte, nahm der Trainer der HVE Villigst-Ergste eine (volle) Wasserflasche und donnerte diese auf den Boden, der nun deutlich nasser war. Nur kurze Zeit später, nämlich nach der Halbzeit-Sirene, verschwanden die HVE-Spieler zunächst auch nicht in ihrer Kabine. Tobias Genau scheuchte sie stattdessen etwas durch die Schürenkamp-Halle.
Foul: Schalkes Frederic Hentschel sieht in der 56. Minute die Rote Karte
Bis zum 9:12 blieben die Schalker dann noch dran, ehe sich der turmhohe Favorit, der lange Zeit auch das Mitleid der Schiedsrichter Leon Brömmelhaus und Niclas Scheipers auf sich gezogen und mehrere Pfiffe regelrecht geschenkt bekommen hatte, doch deutlich absetzte. Vor allem auch über Gegenstoß-Treffer, weil beim Schalker Mini-Kader die Kräfte intensiv schwanden.
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„Wie immer haben wir versucht, uns so lange wie möglich teuer zu verkaufen“, sagte Tobias Symanczik, der ab der 56. Minute ohne Frederic Hentschel auskommen musste, nachdem dieser für ein Foul Rot gesehen hatte. „Das ist uns dank unserer guten Deckung auch gelungen.“ Aber? „Im Angriff fehlen uns die Alternativen.“ Zumal von den Schalkern aus dem gebundenen Spiel heraus gar keine Gefahr ausgeht.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 1:0, 2:1, 2:4 (15.), 3:4, 3:7, 4:8, 6:8 (25.), 6:10, 7:10, 7:11 (Halbzeit), 7:12, 9:12 (37.), 9:15, 10:15, 10:17, 11:17 (46.), 11:22 (52.), 14:25, 14:28.
FC Schalke 04: Kayaalti (1.-50.), Hill (50.-60. und bei einem 7 m) – Sinkovec (2), Fa. Hentschel (4), Ruppio (3), Fischer, Niggemeyer (2), Tomczyk (2/2), Kemper, Fr. Hentschel (1).