Schwerte. Die Verbandsliga-Handballer des FC Schalke 04 lassen beim Spitzenreiter eine große Chance aus, Bonuspunkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln.
Es klingt nach einer 16:26-Niederlage absurd. Aber die Verbandsliga-Handballer des FC Schalke 04 haben am Samstagabend beim Tabellenführer HVE Villigst-Ergste eine große Chance ausgelassen, Bonuspunkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln. Tobias Symanczik ist nach dem Schlusspfiff in der Sporthalle Gänsewinkel nicht sprachlos, aber dennoch fassungslos. „Meine Fresse!“, huscht nicht nur einmal über die Lippen des Trainers.
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Es war diese zweite Hälfte, in der die Schalker mehr als 18 Minuten gebraucht hatten, um durch Joel Tomczyk zu ihrem ersten Feldtreffer zu kommen, die Tobias Symanczik so entsetzt hatte. „Ich habe den ganzen Tag geglaubt: Heute geht was“, sagte der 36-jährige Schalker Trainer. „Und das hat sich bis zur Halbzeit auch bestätigt.“
Kreisläufer Frederic Hentschel trifft fünfmal – aber nur in der ersten Hälfte
Schauen wir in diese ersten 30 Minuten, in denen schnell klar wurde, dass das HVE-Team eher Tabellenführer auf dem Papier als auf dem Hallenparkett ist und längst nicht die Klasse besitzt, die von einem Spitzenreiter erwartet werden dürfte. Die Verbandsliga, zumindest diese Staffel 3, hat 2021/22 ein extremes Niveau-Problem.
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„In der ersten Halbzeit war so viel gut“, sagte Tobias Symanczik. „Nach zehn Minuten war die Halle ruhig, und uns hat alles in die Karten gespielt.“ Stimmt. Die 6:0-Deckung der königsblauen Handballer stand, und vorne funktionierte vor allem eines: Max Gill fand immer wieder seinen Kreisläufer Frederic Hentschel, der fünfmal traf – nach der Pause aber gar nicht mehr, weil er nicht mehr richtig gesucht und schon gar nicht gefunden wurde. „Das Kreisläufer-Spiel“, sagte auch Trainer Tobias Symanczik, „war in der ersten Halbzeit super.“
Louis Marquis foult Schalkes Felix Busjan und sieht die Rote Karte
12:12 stand es, und einige hatten das Gefühl, als könnte der Spitzenreiter aus Schwerte, bei dem Louis Marquis für sein Foul an Felix Busjan in der 24. Minute die Rote Karte gesehen hatte, wie schon vor zwei Wochen bei der HSG Hohenlimburg (20:21) erneut patzen. Doch von der guten Stimmung, mit der sie in die Kabine gegangen war, brachten die Schalker nichts zurück auf die Platte.
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Was besonders schlimm war: Sie gingen sang- und klanglos unter. „Auf einmal waren die technischen Fehler wieder da, und wir kommen nicht mehr richtig in die Tiefe. Wir machen kaum ein Tor aus der zweiten Reihe“, sagte Tobias Symanczik und sehnte sich nach Rückraum-Oldie Marijo Samija, der zurzeit verletzt passen muss, oder seinem Joker Nils Beyer, den er vor zwei Wochen beim 18:17-Sieg über den ATV Dorstfeld erstmals gezogen hatte. „Dann wäre das hier“, meinte er, „ganz entspannt geworden.“ So absurd das auch klingen mag. Und einmal musste es bei Tobias Symanczik an diesem Abend noch raus: „Meine Fresse!“
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 2:0, 2:2, 5:2, 6:3, 6:5 (12.), 8:6, 9:6, 9:9 (22.), 12:12 (Halbzeit), 15:12, 15:13, 19:13, 19:14 (49.), 23:14, 23:15, 25:15, 25:16, 26:16.
FC Schalke 04: Salmon (1.-53.), Wessels (53.-60.), Kayaalti (n. e.) – Ehren, Juko, Modrow, Fa. Hentschel (3), Gill, Ruppio (1), Niggemeyer (1), Schöner, Busjan (5/4), Kemper, Tomczyk (1), Fr. Hentschel (5).