Gelsenkirchen. Die Saison 2022 in der 2. Judo-Bundesliga startet: Ali Alimirzaei, Manager des JC Koriouchi Gelsenkirchen, möchte in die Elite-Klasse aufsteigen.

Das klingt fast nach einer vorsichtigen, einer zurückhaltenden Formulierung. „Wenn wir Erster werden“, sagt Ali Alimirzaei, der Manager des JC Koriouchi Gelsenkirchen, „werden wir auch aufsteigen.“ Eigentlich ist es aber so, dass die Saison 2022 in der 2. Bundesliga der Startschuss für eine rosige Judo-Zukunft in Gelsenkirchen werden soll. Und dafür gibt es gleich zwei deutliche Merkmale.

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Erstens: Auf der Meldeliste des JC Koriouchi stehen zehn neue Judoka: Benedict Sagat, Matti Göbel und Rouven Simon sind vom Kooperationspartner gekommen, vom Erstligisten Judo-Team Hannover, um mehr Wettkampfpraxis sammeln zu können, Genadi Chirgadze und Georgi Zakaidze sind zwei neue Georgier, und Mark van Dijk „hat uns ein paar Freunde besorgt“, wie Ali Alimirzaei sagt. Cas Janssen, Lars Vissers, Lennart Moss, Quin Janssen und Thom van der Ree sind die fünf neuen Niederländer im Aufgebot von Trainer Mohsen Ghaffar.

Spitzenkampf direkt zum Start: Bayer Leverkusen kommt nach Gelsenkirchen

„Ich werde versuchen, dass beim ersten Kampftag alle da sein werden“, sagt Ali Alimirzaei. Direkt zum Saisonstart kommt es nämlich zum Aufeinandertreffen der beiden vermeintlich stärksten Teams der Zweitliga-Staffel Nord-West. Der JC Koriouchi erwartet am Samstag (2. April, 16 Uhr) den TSV Bayer 04 Leverkusen in der Sporthalle der Gesamtschule Horst.

Mohsen Ghaffar, der Trainer des JC Koriouchi.
Mohsen Ghaffar, der Trainer des JC Koriouchi. © Michael Korte

„Das muss noch nicht entscheidend sein. Aber sollten wir gewinnen, wäre es ein Riesenschritt in die 1. Liga“, sagt Ali Alimirzaei, der bei den Meister- und Aufstiegskandidaten auch einen dritten Verein auf seinem Zettel hat: den Braunschweiger Judo-Club, bei dem die Gelsenkirchener am vierten und vorletzten Kampftag am 18. Juni zu Gast sein werden.

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Zweitens: Erhan Baz, der Chef des JC Koriouchi und Geschäftsführer von Mr. Chicken, hat für das Ückendorfer Sportplatz-Grundstück an der Dessauerstraße große Pläne. „Eine positive Bauvoranfrage liegt bereits vor. Aber ob ich den Zuschlag bekommen werde, ist noch fraglich“, sagt der 52-Jährige. Dort plant er unter anderem auch eine Arena als Heimat für die Judoka seines Vereins. „Und“, wie er sagt, „weit darüber hinaus.“ Um es etwas salopp zu formulieren: einen Kampfsport-Tempel mit allem Schnickschnack, in dem dann möglicherweise auch Bundesliga-Judo zu sehen wäre.

Mehrere Vereine streiten mit dem Deutschen Judo-Bund

Ist die Mannschaft mit den jetzt zehn neuen Judoka auch schon für die 1. Bundesliga aufgestellt? „Nee“, antwortet Ali Alimirzaei. „Da müsste dann noch mehr kommen.“ Der 45-Jährige ist aber davon überzeugt, als Manager eines Erstligisten weitere Sponsoren gewinnen zu können. „Dann könnten wir uns auch anders aufstellen“, sagt er. Besser noch, vielleicht sogar viel besser. Und die Gelsenkirchener könnten sich auf tolle Derbys freuen: etwa gegen den Judo-Club 66 Bottrop oder gegen die Sport-Union Annen aus Witten.

Drei Heim- und zwei Auswärtskämpfe für den JC Koriouchi

Fünf Kampftage stehen für die Judoka des JC Koriouchi Gelsenkirchen in der Saison 2022 in der Staffel Nord-West der 2. Bundesliga auf dem Programm.

Heimkämpfe wird es gegen den TSV Bayer Leverkusen (2. April), den 1. JC Mönchengladbach (21. Mai) und zum Saisonfinale gegen das Judo-Team Holten geben (24. September). Auswärts muss das Team von Trainer Mohsen Ghaffar gegen den SV Nienhagen (14. Mai) und gegen den Braunschweiger JC ran (18. Juni).

Anders aufstellen bedeutet für Ali Alimirzaei allerdings auch, dass sich beim Judo-Club Koriouchi etwas verändern sollte. „Es müssten mehr mitarbeiten, um das alles zu stemmen“, sagt er. Und dann hat er auch noch die Hoffnung, dass es eine Einigung mit dem Deutschen Judo-Bund (DJB) geben und er zumindest einige Euro der Startgelder der vergangenen Jahre zurückerhalten wird. „Einige Vereine wollen rechtlich gegen den DJB vorgehen“, sagt der Koriouchi-Manager.

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Wegen der Corona-Pandemie habe der Verband das volle Startgeld (1600 Euro pro Saison) kassiert, aber zum Beispiel wegen der reduzierten Zahl der Kampftage und der Video-Konferenzen deutlich weniger Kampfrichter-Kosten gehabt. „Wichtig ist, dass der DJB auf das Verlangen der Vereine eingeht“, sagt Ali Alimirzaei. „Der hält das Geld aber einfach fest. Wir haben ausgerechnet, dass alle Erst- und Zweitligisten 95.000 Euro zurückbekommen müssten.“