Gelsenkirchen. Ali Alimirzaei, der Manager des JC Koriouchi Gelsenkirchen, bastelt an der Rückkehr ins Judo-Oberhaus. „Der Aufstieg ist das Ziel“, sagt er.

Ali Alimirzaei ist in diesen Tagen ganz entspannt, und das liegt nicht nur daran, dass er seine Corona-Infektion gut überstanden hat. Der Manager der Judoka des JC Koriouchi Gelsenkirchen blickt gut gelaunt in die Zukunft, auf die kommenden Monate seiner Kölner Firma und die 2. Bundesliga, an deren Saisonende endlich die Rückkehr ins deutsche Judo-Oberhaus stehen soll. „Der Aufstieg ist das Ziel“, macht der 45-Jährige unmissverständlich klar.

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Allerdings muss Ali Alimirzaei für dieses Ziel noch ein bisschen an der Mannschaft basteln, die vier Abgänge zu verkraften hat: Die Halbleichtgewichtler David Ickes und Viktor Wandtke sowie Halbschwergewichtler Davyd Bakakuri sind dem Ruf der 1. Bundesliga gefolgt. Während es die beiden 66-Kilo-Leute zum Aufsteiger Remscheider TV zieht, hat sich der 100-Kilo-Mann für einen Wechsel nach Witten zur Sport-Union Annen entschieden.

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Keinen neuen Verein hat Mauro Martin, der Leichtgewichtler (73 kg) aus den Niederlanden. „Er hat mit Judo aufgehört“, sagt Ali Alimirzaei und ist in diesem Moment ein bisschen traurig. „Mauro ist ein Verlust.“ Gerne wären der Koriouchi-Manager und Trainer Mohsen Ghaffar das Projekt Aufstieg in die 1. Bundesliga auch mit David Ickes angegangen, Ali Alimirzaei wird dann aber deutlich. „Er hat keine Persönlichkeit, und deshalb ist das nicht so tragisch“, sagt er. Zumal er sich um diese Gewichtsklasse ohnehin keine großen Sorgen macht, weil er sein Team dort mit Liam Herrmann und Judo-Oldie Axel Limberg gut aufgestellt sieht.

Überflieger Remscheider TV ist weg und nun in der 1. Bundesliga

Um in der Saison 2022, in der es den Überflieger Remscheider TV ja nicht mehr geben wird, jedoch nichts dem Zufall zu überlassen, bastelt der Manager des Judo-Clubs Koriouchi daran, die Mannschaft zu verstärken. „Erste Gespräche habe ich schon geführt“, sagt Ali Alimirzaei und macht unaufgefordert deutlich, dass – anders als zuletzt – es in der kommenden Saison keine Probleme geben werde, das Superleichtgewicht, also die 60-Kilo-Klasse, angemessen zu besetzen. Zeit, das Koriouchi-Team für 2022 beim Deutschen Judo-Bund zu melden, hat er noch bis Ende Februar.

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Zwar schaut Ali Alimirzaei bei seiner Suche nach neuen Gelsenkirchener Kämpfern auch mal wieder Richtung Niedersachsen, vor allem aber blickt er in die Niederlande. Namen hat er bereits auf seinem Notizzettel stehen. „Wir werden ein paar gute Holländer dazubekommen“, verspricht er. „Dann bin ich guter Dinge, dass wir es auch schaffen werden.“ Dabei hat der Koriouchi-Manager diesmal hier und da sogar etwas mehr Verhandlungsspielraum als zuletzt. Warum? „Ich pumpe“, antwortet er, „aus meiner Firma auch selbst Geld rein.“

Kehrt der Berliner Hendrik Haase nach seinem Kreuzbandriss zurück?

Und es ist nicht auszuschließen, dass auch ein alter Bekannter aus Berlin wieder zurückkehren wird: Halbschwergewichtler Hendrik Haase. „Das weiß man nie“, sagt Ali Alimirzaei und lacht. „Aber wir müssen natürlich schauen, wie weit er nach seinem Kreuzbandriss jetzt ist.“ Diese Verletzung hatte sich der 100-Kilo-Mann am 15. Juni 2019 zugezogen, als die Gelsenkirchener im entscheidenden Kampf um den Aufstieg in die 1. Bundesliga mit 6:8 am GJC Bonn gescheitert waren.

Der Niederländer Mauro Martin (links) hat seine Judo-Karriere beendet und steht dem JC Koriouchi nicht mehr zur Verfügung.
Der Niederländer Mauro Martin (links) hat seine Judo-Karriere beendet und steht dem JC Koriouchi nicht mehr zur Verfügung. © Andreas Hofmann

So ein Scheitern soll sich 2022 auf keinen Fall wiederholen. Und deshalb werden die Koriouchi-Judoka schon am ersten Kampftag, am 2. April, hellwach sein müssen. Es könnte direkt zum Saisonauftakt zum entscheidenden Kampf um das Ticket für die 1. Bundesliga kommen, wenn der TSV Bayer 04 Leverkusen in Gelsenkirchen zu Gast sein wird – zur Auseinandersetzung des Tabellendritten gegen den Tabellenzweiten der Saison 2021.

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„Ich denke, dass Leverkusen unser Konkurrent um den Aufstieg sein wird“, sagt auch Ali Alimirzaei. So detailliert will er jedoch gar nicht auf das Bayer-Team schauen, weil er fest davon überzeugt ist, dass seine Mannschaft stark genug sein wird, sofern sie zur neuen Saison tatsächlich so aussehen wird, wie er sich das wünscht und vorstellt. Insgesamt warten auf den JC Koriouchi in der Nordwest-Staffel der 2. Bundesliga 2022 drei Heim- und zwei Auswärtskämpfe in Niedersachsen.