Gelsenkirchen. Nach dem Abbruch des Kreisliga-A-Topspiels in Gelsenkirchen zwischen Spfr. Bulmke und VfL Resse 08 geht die Verhandlung in die nächste Runde.
Nach der Attacke eines Zuschauers auf den Schiedsrichter im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga A2 zwischen dem VfL Resse 08 und den Sportfreunden Bulmke geht das juristische Nachspiel in die zweite Runde. Die Bulmker wollen Berufung gegen das Urteil des Kreissportgerichts einlegen, das den Sportfreunden kürzlich die alleinige Schuld an der Attacke gegeben hat. In der Partie Anfang Oktober hatte ein Zuschauer in der 73. Minute nach einer Roten Karte gegen Bulmkes Onur Gündüz den Schiedsrichter geschlagen. Dieser brach das Top-Spiel zwischen dem Tabellenersten und -zweiten daraufhin beim Stand von 4:2 für Resse ab.
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Das Kreissportgericht entschied nun, dass der Zuschauer eindeutig den Bulmkern zuzuordnen ist und die Partie mit einem 4:2-Sieg für Resse gewertet wird. Darüber hinaus verhängte das Gericht gegen die Sportfreunde Geldstrafen in Höhe von insgesamt 500 Euro wegen Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter und Herbeiführen eines Spielabbruchs. Zudem erhielt Rot-Sünder Gündüz eine Sperre für sechs Meisterschaftsspiele, da er seinen Gegenspielern beleidigt und den Innenraum nach dem Platzverweis nicht verlassen hatte.
Spielabbruch in Gelsenkirchen: Bulmke will Spiel-Wiederholung
Dass die Bulmker für das Verhalten ihres Zuschauers verantwortlich sind, erklärte das Gericht unter anderem damit, dass der Zuschauer im Innenraum in der Nähe der Ersatzbank der Sportfreunde gestanden habe und klar ihnen zuzuordnen sei.
„Da sich im Innenraum nur Spieler und Offizielle aufhalten dürfen, hat der Verein Bulmke sich das Verhalten dieser Person anrechnen zu lassen und muss die Rechtsfolgen dafür tragen“, heißt es in der Begründung des Urteils. Als Täter identifizierte das Kreissportgericht den Bruder eines Bulmker Spielers.
Die Sportfreunde akzeptieren das Urteil allerdings nicht und ziehen nun vor die nächste Instanz, das Bezirkssportgericht. „Uns wurde für alles die Schuld gegeben. Aber Resse hat auch etwas falsch gemacht, es waren zum Beispiel fast keine Ordner da. Trotzdem gab’s für Resse keine Strafe, das wurde fast gar nicht angesprochen“, erklärte Bulmkes Trainer Ali Vural die Berufung und betonte: „Wir kämpfen darum, dass das Spiel wiederholt wird. Wir haben ja auch unter der Attacke auf den Schiedsrichter gelitten, denn sonst hätten wir den Rückstand vielleicht noch aufholen können.“
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Gericht entkräftet Bulmke-Vorwurf
In seinem Urteil greift das Kreissportgericht einen weiteren Vorwurf der Bulmker selbst auf: „Der Einwand von Bulmke, dass sich auch im Bereich der Resser Bank Personen aufgehalten haben, die auch nicht im Spielbericht standen, ist gerechtfertigt. Hier muss sich das Schiedsrichter-Gespann den Vorwurf gefallen lassen, darauf nicht geachtet zu haben und dies nicht unterbunden haben“, heißt es in der Begründung des Urteils. Allerdings stellt das Gericht fest: „Dies hat jedoch keinen Einfluss auf das weitere Verhalten der dem Verein Bulmke zuzuschreibenden Zuschauer.“
Als Nächstes wird sich nun also das Bezirkssportgericht mit dem Fall beschäftigen, der Auswirkungen auf das Titelrennen in der Kreisliga A2 haben wird. Hier liegt Resse 08 aktuell noch mit drei Punkten Vorsprung auf Bulmke an der Tabellenspitze, hat aber ein Spiel mehr absolviert. Ob dieser Abstand nun noch größer wird, entscheidet die zweite Runde des juristischen Nachspiels. Ein Termin für die Verhandlung der Bezirkssportgerichts steht aber noch nicht fest.
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