Hünxe. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen gewinnen den ersten Satz mit 25:10 beim STV Hünxe, kassieren aber eine 1:3-Niederlage.

Es hätte eine wunderschöne Geschichte werden können, und zwar mit folgendem Titel: Die Oberliga-Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen starten mit einem Sieg in die Saison. Weil Jana Ress das Spiel ihrer Mannschaft glänzend gelenkt hat und weil die Grillonen auf allen Positionen und bei fast allen Aktionen überzeugt haben.

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„Wie aus einem Guss“, sagt später Trainer Gerd Hemforth. „Dass man sich dann so abseifen lässt, ist nicht zu verstehen“ Nach dem glänzenden ersten Abschnitt machen die Gelsenkirchenerinnen ihren Coach nur noch ratlos. Sie entscheiden sich für drei matte Sätze und verlieren beim STV Hünxe mit 1:3 (25:10, 19:25, 23:25, 18:25).

Trainer Gerd Hemforth applaudiert, als Jacqueline Wilim das 19:5 gelingt

Die Partie ist schon lange beendet, da hocken Gerd Hemforth und Sarah Plura immer noch zusammen und diskutieren. Aber was ist nach diesem tollen ersten Satz passiert, in dem die Grillonen die Gastgeberinnen aus dem Kreis Wesel so eindrucksvoll beherrscht haben? Weil der Trainer immer noch ratlos ist, muss die Kapitänin was sagen. „Die Anspannung ist abgefallen“, meint Sarah Plura. „Und dann haben wir die Spannung nicht mehr hochbekommen und uns durch das Glück des Gegners beirren lassen.“

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Ganz klar: Der STV Hünxe hat dieses Spiel nicht gewonnen, weil er so gut war, sondern weil sich die Gelsenkirchenerinnen immer wieder schreckliche Patzer erlaubten und nicht mehr diese Dynamik in ihren Aktionen hatten, die sic im ersten Satz so ausgezeichnet hatte. „Da“, sagte Trainer Gerd Hemforth, „waren alle aufmerksam, da hatten wir eine große Aggressivität am Ball und haben unsere Sachen druckvoll zu Ende gespielt.“ Als Jac­queline Wilim aus dem Stand zum 19:5 schmetterte, applaudierte der TCG-Coach seinem Team zum ersten Mal, und er war begeistert, wie Zuspielerin Jana Ress und Joelle Salumu Löcher im STV-Feld fanden und die Bälle sehr gefühlvoll platzieren.

TC Gelsenkirchen startet mit einem 4:0 in den zweiten Satz

„Wir wollten spielen, wir wollten Spaß haben“, sagte Gerd Hemforth. Das habe er jedoch ab dem zweiten Satz nicht mehr feststellen können. Auch aus seinem Schalke-Rucksack konnte der Grillonen-Trainer nichts herausholen, das seine Volleyballerinnen wieder auf den richtigen Kurs brachte. Obwohl die Situation ja nicht einmal aussichtslos war und der zweite Satz sogar mit einer 4:0-Führung begonnen hatte, ehe die Gelsenkirchenerinnen diesen nach dem 19:19 mit 19:25 abgaben.

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Im dritten Abschnitt schafften die Grillonen die vermeintliche Wende, Nadine Müller gelang das 23:22. Und dann? „Wir gehen in Führung und machen nichts mehr“, sagte Gerd Hemforth. Es passte inzwischen ins Bild in der Sporthalle Hünxe, dass sich der STV den 25:23-Satzgewinn und das 2:1 dank eines Gelsenkirchener Annahmefehlers holte. Sarah Plus war’s.

Der STV Hünxe nutzt seinen vierten Matchball

Die Hoffnung, zumindest mit einem 3:2-Sieg und zwei Punkten nach Hause fahren zu dürfen, blieb den Grillonen wegen der guten Erinnerung an den ersten Satz aber. Doch schnell rannten sie nur hinterher und sich hin und wieder ge­genseitig um. Den Lauf des STV Hünxe, bei dem vor allem Au­ßenangreiferin Christin Weyck nun zahlreiche Akzente setzte, konnte TCG-Trainer Gerd Hemforth auch mit seinen Auszeiten nicht stoppen. Und ihren vierten Matchball – der Aufschlag von Leonie Ress landete im Netz – nutzten die Hünxerinnen dann zu ihrem 3:1-Sieg.

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Und nun? „Wir haben gezeigt, dass wir es können“, sagt Grillonen-Kapitänin Sarah Plura. „Wir müssen den Flow jetzt wiederfinden und alle Sätze so spielen wie den ersten.“ Dies soll schon am kommenden Samstag (30. Oktober, 20 Uhr) gelingen, wenn die Hildener AT in der Wildenbruch-Halle in Bulmke-Hüllen zu Gast sein wird.

So haben sie gespielt:

Sätze: 10:25, 25:19, 25:23, 25:18.

TC Gelsenkirchen: Wilim, Burczyk, Müller, Schneyer, Salumu, Sokhan Sanj (n. e.), L. Ress, Moskopp (n. e.), J. Ress, Plura.