Gelsenkirchen. Aus einer Vorbereitung voller Vorfreude ist jetzt eine Phase des Markt-Sondierens geworden. Der Grillonen-Coach muss zwei Stellen neu besetzen.

Gerd Hemforth, Trainer der Volleyball-Frauen des TC Gelsenkirchen, kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Doch im Moment ist der Grillonen-Coach doch etwas ungehalten.

Arifi und Gebauer waren festeingeplant

Grund: Mit Mittelblockerin Gresa Arifi und Zuspielerin Luisa Gebauer meldeten sich zwei fest eingeplante Spielerinnen ab. Gresa Arifi zählt bereits offiziell zum Regionalliga-Aufgebot des TuS Herten für die Saison 2021/2022. Auch Luisa Gebauer soll sich mit Herten über einen Wechsel einig sein. „Wir sind enttäuscht, dass die beiden nicht mehr bei uns sind“, sagt Hemforth.

Der erfahrene Coach hatte felsenfest mit Gebauer und Arifi für die kommende Oberliga-Spielzeit gerechnet. Jetzt müssen zwei Kaderstellen möglichst schnell und qualitativ gut neu besetzt werden.

TCG: Kaum Zeit zum Reagieren

„Ich bin vor vollendete Tatsachen gestellt worden und konnte nicht reagieren. Der Zeitpunkt zum Nachbessern“, sagt der Trainer, „ist ungünstig. Der Markt ruht. Im Moment ist Urlaubszeit. Viele Spielerinnen sind in den Ferien oder haben halt schon bei ihren Vereinen fest für die neue Saison zugesagt. Wir sind allerdings mit zwei potenziellen Neuzugängen im Gespräch.“

Kommt bei den Grillonen neue Qualität hinzu?

Beide Spielerinnen, die für die Grillonen in Frage kommen, wollen sich nach Beendigung ihres Urlaubs entscheiden. „Wenn die beiden Verpflichtungs-Kandidatinnen bei uns zusagen sollten, dann würden wir auf jeden Fall viel Qualität hinzubekommen. Unsere Zielrichtung wäre dann auf das obere Tabellendrittel ausgelegt“, sagt Gerd Hemforth.

Er stellt fest: „Neue Gesichter bringen auch immer etwas frischen Wind. Das kann sich durchaus positiv auswirken.“ Anstrengungen, Gresa Arifi und Luisa Gebauer noch umzustimmen, hat der TCG-Coach nicht unternommen. Seine deutliche Meinung: „Wenn jemand bei uns spielt, dann muss das aus ganz klarer Überzeugung sein. Und nicht, weil die Spielerin erst überredet werden muss.“

Startprobleme in der letzten Saison

In der letzten Saison, die wegen der Corona-Pandemie abgebrochen werden musste, hatten die Gelsenkirchenerinnen erhebliche Anlaufschwierigkeiten. Die TCG-Mädels lagen mit vier Niederlagen auf dem letzten Platz.

„Wir wissen, was in der Oberliga auf uns zu kommt und wir wissen auch, dass man mehr für den Erfolg tun muss als in der Verbandsliga“, stellt Hemforth fest. Nach den ersten gemeinsamen Trainingswochen sieht der ehemalige Speerwerfer viele positive Aspekte.

Hemforths: „Mädels sind mit Freude dabei“

„Die Trainingseinheiten sind gut, man merkt, dass die Mädels mit großer Freude dabei sind. Wir freuen uns alle auf den Ligastart in einigen Wochen und wissen schon gar nicht mehr, wie sich so ein Punktspiel anfühlt oder wie sich ein Schiedsrichterpfiff anhört.“

Um das Team auf den bestmöglichen Fitness-Stand zu bringen, hat Gerd Hemforth mit Personal-Trainer Steffen Piechotta mehrere Einheiten für den September vereinbart. Der ehemalige Wulfener Regionalliga-Basketballer Piechotta wird immer Donnerstags seinen beliebten Parcours für die Grillonen aufbauen. Hemforth: „Wir wollen bestens vorbereitet in die neue Saison starten.“ Ab Mitte August sind mehrere Testspiele für die Feinabstimmung geplant. Hemforth: „Natürlich müssen wir auch wieder in den Wettkampf-Rhythmus kommen.“