Schalke. Der Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer-Bülse kassiert eine 0:5-Klatsche gegen die SB Freiheit und schlägt den SV Kamen mit 4:1.
Der Wettkampf war erst wenige Minuten alt, da legte Leila Hofmann ihr Luftgewehr zur Seite und verließ mit Tränen in den Augen den Schießstand. Die Sportschützin des Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligisten BSV Buer-Bülse war am Sonntag im Duell mit Danilo Zeihs vom SV Kamen, als es ihr plötzlich gar nicht gutging. „Leila war übel. Ich habe gedacht, sie übergibt sich gleich“, erzählte Trainer Frank Pawelke, der Leila Hofmann bei ihrer Auszeit in Empfang nahm. Seine Therapie: „Ich habe ihr eine Cola geholt und mich mit ihr hingesetzt. Ich habe ihr gesagt, sie soll nicht zweifeln, sondern einfach schießen.“
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Die lange Pause wirkte: Zurück am Schießstand, schoss Leila Hofmann 385 Ringe und gewann gegen den fünf Ringe schlechteren Kamener. Sie steuerte damit ihren Teil zum 4:1 der Bülser bei, dem ersten BSV-Erfolg der neuen Saison. Am Samstag hatte es eine 0:5-Klatsche gegen die SB Freiheit gegeben.
Gute Ansätze gibt es sogar bei der Bülser 0:5-Pleite
Ein Sieg und eine Niederlage – genau diese Bilanz hatte Trainer Frank Pawelke schon vor den ersten Bundesliga-Wettkämpfen seit 635 Tagen prophezeit. Ähnlich lief’s bei der Form seines Teams. „Die hatte ich vorher mit einer Drei plus eingeschätzt, und die würde ich auch jetzt vergeben“, sagte er nach den Heimwettkämpfen im Sportzentrum Schürenkamp. „Es war ausbaufähig, aber wir haben schon sehr gute Ansätze gezeigt.“
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Gute Ansätze lieferte der BSV sogar bei der klaren Pleite gegen Auftaktgegner und Titel-Favorit SB Freiheit. Frank Pawelke war mit Patrik Jany, Dennis Welsch, Henny Karen Reitz und Leila Hofmann sehr zufrieden, denn die lieferten mit 393 oder mehr Ringen ein solides Ergebnis ab. Allerdings gab‘s zwei Probleme: Das erste bezog sich auf den Gegner. „Freiheit hat insgesamt 1983 Ringe geschossen, das war ihr bestes Ergebnis überhaupt“, stellte Frank Pawelke beeindruckt fest und ergänzte: „Ihre Norwegerin hat 400 geschossen, mit einem Durchschnitt von 10,65. Ich kenne keine, die in der Bundesliga jemals so gut war.“ Gegen sie hatte selbst Bülses Olympia-Starter Patrik Jany mit seinen 396 Ringen keine Chance.
Lisa Tüchter patzt, und Titelfavorit SB Freiheit zaubert
Das zweite Problem betraf eine Bülserin: Die an Position vier gesetzte Lisa Tüchter war mit nur 380 Ringen ein Totalausfall, wie Frank Pawelke fand. „Sonst weiß ich, wo ich ansetzen muss. Aber diesmal hatten wir keine Lösungen. Kein Ansatz hat gefruchtet“, haderte der Trainer, der sich mit Lisa Tüchter darauf einigte, am Sonntag gegen den SV Kamen nicht noch einmal zu schießen.
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Dafür rückte Philipp Effertz ins Team. Der eigentlich für die zweite Mannschaft geplante Zugang traf auf den ehemaligen Bülser Klaas Viehbahn. Mit 393:397 Ringen musste sich Philipp Effertz zwar als einziger Bülser an diesem Sonntag geschlagen geben, doch Lob vom Trainer gab’s trotzdem: „Ich bin begeistert, wie Philipp das gemacht hat. Das Ergebnis ist mega gut, er hat voll überzeugt.“
Trainer Frank Pawelke freut sich über Leila Hofmann
Da auch der Rest überzeugte, feierte der BSV letztlich einen souveränen 4:1-Sieg. Frank Pawelke war danach total zufrieden und lobte, dass sein Team die richtige Reaktion auf die Klatsche gegen Freiheit gezeigt habe. Für Leila Hofmann galt das aufgrund ihres Comebacks nach der Magen-bedingten Auszeit im doppelten Sinne. „Es hat mir sehr gut gefallen, wie Leila mit der Situation umgegangen ist“, sagte Frank Pawelke. „Sie hat ein bisschen was gegessen“, verriet der Trainer, „und dann wurde es besser.“
BSV Buer-Bülse – SB Freiheit 0:5
Patrik Jany – Jeanette Hegg Duestadt 396:400, Dennis Welsch – Jessica Mager 396:398, Henny Karen Reitz – Lisa Müller 393:395, Lisa Tüchter – Michaela Müller-Thöle 380:394, Leila Hofmann – Jolyn Beer 394:396.
BSV Buer-Bülse – SV Kamen 4:1
Patry Jany – Eliza Molnar 398:389, Dennis Welsch – Lara Heiden 396:394, Henny Karen Reitz – Julia Münch 394:386, Leila Hofmann – Danilo Zeihs 385:380, Philipp Effertz – Klaas Viehbahn 393:397.