Gelsenkirchen. Das Trikot von Felix Wienand hatte nach dem 1:1 im Regionalliga-Spiel gegen Fortuna Köln kaum noch saubere Stellen.
Der junge Torwart der Schalker U23 hechtete, flog, faustete, grätschte und parierte, was das Zeug hielt.
Wienand wirkt wie ein Schalker Fels
Lange Zeit wirkte Wienand für die Offensivabteilung von Fortuna Köln wie ein unüberwindbarer Fels in der Brandung – bis die Kugel dann 120 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit doch auf dem nassen Rasen nach einem Schuss von Suheyel Najar unter Wienand hindurch ins Tor flutschte.
Statt drei Zählern gab es beim 1:1 (0:0)-Remis gegen die Domstädter nur einen Punkt für Schalkes Reserve. „Natürlich ärgert einen das“, befand S04-Trainer Torsten Fröhling.
Leistung als Mutmacher für Schalke
Der späte Ausgleich raubte den beherzt fightenden Schalkern zwar den Dreier, war aber trotzdem ein Mutmacher.
„Ich muss den Jungs ein großes Kompliment machen. Wenn du so spielst, dann holst du auch Punkte. Die Spieler können stolz sein“, applaudierte S04-Trainer Torsten Fröhling.
Natürlich bekam auch Felix Wienand ein Lob. „Felix ist noch ein ganz junger Torwart. Er kommt gerade aus der U19 und hat seine Sache gut gemacht. Aber es gibt auch normale Sachen, die man halten muss.“
Wienand zweimal Sieger gegen Marquet
Nicht in die Rubrik „normal“ fielen zwei Szenen, in denen Wienand die Oberhand behielt: In der 35. Minute tauchte Kölns Sascha Marquet alleine vor Schalkes Torhüter auf – und scheiterte.
Sekunden nach Wiederanpfiff schmiss sich Wienand beherzt in einen weiteren Marquet-Schuss und wehrte ab (46.). Schalke setzte nach vorne kaum Akzente und war stark in der Defensive gebunden. Dort agierten Mika Hanraths, Tjark Lasse Scheller & Co. aber mit viel Herzblut.
Viel Schalker Herz gegen große Kölner
Fröhling: „Köln hat sehr große Typen dabei. Gegen die haben wir sehr gut verteidigt. Das ist dieses Wehren, was ich zuletzt meinte. Beim 0:3 in Wuppertal sind wir früh in Rückstand geraten und dann ausgekontert worden.“
Dieses Mal setzte Schalke selbst einen Konter: Joey Müller, von der Außenverteidiger-Position ins zentrale Mittelfeld beordert, spulte nicht nur ein Riesenpensum ab, sondern holte nach einem Konter auch den Strafstoß heraus, den Rufat Dadashov souverän zur S04-Führung einnetzte (83.).
Calhanoglu spielte eine Halbzeit
Zu diesem Zeitpunkt war Profi-„Leihgabe“ Kerim Calhanoglu, der bei den Königsblauen spielerisch durchaus zu gefallen wusste, bereits nicht mehr dabei.
Absprachegemäß wurde der 19-Jährige zur Pause ausgewechselt. Fröhling: „Man merkt einfach, dass Kerim Lust hat und auch spielen will. Das ist einfach toll. So bringt es uns als Mannschaft etwas und ihm selbst auch.“
Schalke 04 U23: Wienand – Frenkert, Scheller, Hanraths, Calhanoglu (46. Ezeh) – Mende, Kaparos (46. Kronmüller) – Balouk (80. Aramburu), Müller, Scienza (72. Krasniqi)– Dadashov. Tore: 1:0 Dadashov (83./Foulelfmeter), 1:1 Najar (88.). Zuschauer: 250.