Siegen. Die Schalker Verbandsliga-Handballer führen beim RSVE Siegen nach 24 Minuten mit 13:12, um am Ende mit einer 19:33-Klatsche nach Hause zu fahren.

Die Verbandsliga-Handballer des FC Schalke 04 präsentieren sich fast 25 Minuten lang gar nicht schlecht, am Ende steht dennoch die dritte Saisonniederlage im dritten Spiel: eine Klatsche. Das Team von Trainer Tobias Symanczik geht beim RSVE Siegen mit 19:33 (13:17) unter, nachdem es mit 13:12 geführt hat – macht also 6:21 in den letzten etwas mehr als 36 Minuten.

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„Das war das Pendant zum Schwerte-Spiel, nur dass wir diesmal den Kader nicht hatten“, sagte Tobias Symanczik, dem kurzfristig noch eine weitere Stütze weggebrochen war: Fabian Hentschel. Und weil die Personalnot so groß war, lief sogar Kay Kemper auf, der 47-Jährige, der einen Teil seines Gewichtes als Trikot-Nummer hatte – die 74 – und in der Abwehr durchspielte. Und nach dem Schlusspfiff kündigte der eigentliche Betreuer auch gleich etwas an – mit einem Schmunzeln: „Nächste Woche spiele ich auch vorne. Ich schmeiße wenigstens nicht die Bälle weg.“

Frederic Hentschel sieht in der 15. Minute die Rote Karte

Genau das war das entscheidende Problem der Schalker. Sie leisteten sich nach der 24. Minute viel zu viele haarsträubende Fehler. Okay: Tobias Symanczik hat einige Spieler in seinem Kader, die nur dabei sind, weil Schalkes Finanzchefin Christina Rühl-Hamers den Geldhahn zugedreht hat, und die auch Welpenschutz beanspruchen dürfen. Aber solch derbe Patzer in Serie? Tobias Symanczik hätte jedes Recht gehabt zu schimpfen. Das tat der 35-jährige Trainer jedoch nicht. Vielmehr wies er darauf hin, dass „wir in dieser Konstellation noch nie gedeckt und in dieser Konstellation noch nie im Angriff gespielt haben“.

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Nichtsdestotrotz: Der Start war okay. Siehe oben. Doch es kam zu Beginn der 15. Minute zu einer Aktion, die Tobias Symanczik als „Schlüsselszene für unser Spiel“ bezeichnete. „Damit“, sagte er, „sind uns alle möglichen Pläne genommen worden.“ Was war passiert? Die Schiedsrichterinnen Daniela Steimann und Lisa-Marie Witte fanden das Foul von Frederic Hentschel – der etatmäßige Kreisläufer hatte als Rückraum-Mitte-Mann begonnen – an Eiserfelds Nico Neumann so hart, dass sie dem Schalker die Rote Karte zeigten. Das führte unter anderem auch dazu, dass Max Ruppio nach seiner Fuß-Verletzung viel früher auf die Platte zurückkehrte, als es geplant war.

Siegens Trainer Caslav Dincic lässt Schalkes Marijo Samija offensiv decken

Es lief aber auch nach der Disqualifikation Frederic Hentschels eine gewisse Zeit noch ganz gut weiter, und zwar so gut, dass Siegens 61-jähriger Trainer mit Bundesliga-Erfahrung, Caslav Dincic, energisch eingriff. Er nahm in der 23. Minute eine Auszeit und ließ Schalkes bis dahin fünfmaligen Torschützen Marijo Samija fortan offensiv decken. Die Taktik der königsblauen Handballer war aufgegangen, nämlich in der Abwehr hart zu kämpfen und lange Angriffe mit überraschenden Abschlüssen zu fahren.

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„Wir müssen das Positive aus der ersten Halbzeit mitnehmen“, sagte Tobias Symanczik. „Alle haben Verantwortung übernommen, und wir haben es 30 Minuten geschafft, auch ekelig zu spielen.“ Und am kommenden Samstag (2. Oktober, 19.30 Uhr), wenn der ehemalige Bundesligist OSC Dortmund in der Schürenkamp-Halle zu Gast sein wird, wird der Schalker Trainer wieder mehr Handballer haben, die ekelig spielen könnten – dann vielleicht auch mal deutlich länger als gegen die HSG Schwerte/Westhofen und beim RSVE Siegen.

So haben sie gespielt:

Spielfilm: 2:0, 2:1, 10:9 (13.), 10:10, 12:10 (20.), 12:13 (24.), 17:13 (Halbzeit), 20:13, 20:14 (34.), 24:14, 25:15, 25:18 (47.), 31:18 (56.), 31:19, 33:19.

FC Schalke 04: Salmon (1.-30., 51.-60.), Kayaalti (31.-51.), Wessels (n. e.) – Ruppio (2), Samija (7), Mackowiak (1), Tomczyk (2), Juko (1), Niggemeyer (3), Ehren (2/1), Kemper, Fr. Hentschel (1).