Buer. 300 Zuschauer sehen das Gelsenkirchener Duell zum Landesliga-Auftakt. Die SSV Buer ist froh über den Sieg, bei Horst 08 gibt es Redebedarf.

Es gab schon packendere Derbys in der Fußball-Landesliga als an diesem Sonntag, aber am Ende hatten zumindest die Akteure der SSV Buer allen Grund, zufrieden vom Platz zu gehen. Sie zwangen den Nachbarn SV Horst 08 vor 300 Zuschauern verdient mit 1:0 in die Knie und freuten sich über einen zahlenmäßig guten Start in die neue Saison.

„Ich bin stolz auf die Jungs“, teilte SSV-Trainer Misel Zec nach dem Abpfiff mit. „Sie haben kämpferisch alles gegeben. Jeder hat das gemacht, was er machen sollte. Ausnahmslos alle haben es gut gemacht.“ Über den einen oder anderen fußballerischen Mangel sah der 35-Jährige angesichts der drei Punkte, die sein Team nach den ersten 90 Minuten im Sack hat, gnädig hinweg.

Horst 08: Trainer Marcel Radke findet klare Worte

Das tat sein Horster Trainer-Kollege Marcel Radke nicht. Er ging mit seiner Mannschaft leer aus und fand klare Worte. „Wir haben keine gute Leistung geboten, es war insgesamt kein gutes Spiel, kein fußballerischer Leckerbissen“, monierte er. „Die SSV Buer hat nicht unverdient gewonnen, weil wir einfach schlechter waren. Woran das lag, müssen wir noch ergründen.“

Er wollte nicht alles auf den Rasenplatz an der Löchterheide schieben, der in der vergangenen Woche gesandet und gelöchert wurde. Dem Spiel fehlte es aber nicht nur deshalb an Tempo. Nach der langen Punktspielpause gingen beide Mannschaft betont zurückhaltend zu Werke. Es gab hüben wie drüben einige Tormöglichkeiten, aber besonders zwingend waren sie lange Zeit nicht.

Louis Jozek macht das Tor des Tages

Das einzige Tor des Tages erzielte der 20-Jährige Louis Jozek fünf Minute nach der Pause nach einem Zuspiel des 41 Jahre alten Kadir Mutluer. Diese Kombination könnte sinnbildhaft für die gelungene Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern in Reihen der SSV Buer stehen. Später suchten die Rothosen nicht konsequent genug ihre Kontermöglichkeiten. Sonst wäre ihnen die Zitterei bis zum Schlusspfiff vielleicht erspart geblieben.

In der ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die Horster die etwas besseren Gelegenheiten, meistens nach Standardsituationen. Vor allem Ridvan Balci wusste sich dabei in Szene zu setzen, ohne allerdings sehr torgefährlich zu werden. Die Bueraner agierten lange Zeit recht ruhig, aber es wirkte nie so, als ob sie die Kontrolle über das Geschehen verlieren könnten.

Gelb-Rote Karte sorgt für Ärger

Nach dem Tor von Louis Jozek vermisste man das unbedingte Aufbäumen der Horster gegen die drohende Niederlage. Erst in den Schlussminuten tauchten sie häufiger im Strafraum des Gastgebers auf. Musa Dilek scheiterte zweimal mit einem Kopfball. In diesen Situationen merkte man, dass er ein Innenverteidiger und kein Torjäger ist. Auch Nicolas Hoffmann, ebenfalls ein Defensivmann, machte es nach einer Hereingabe von Cedrik Noack nicht besser. Er verpasste den Ball.

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Zu diesem Zeitpunkt standen die Horster mit nur noch neun Feldspielern auf dem Platz, weil Okan Isleyen zwölf Minuten vor Schluss die Gelb-Rote Karte zu sehen bekam. „Auch darüber werden wir reden müssen“, merkte Marcel Radke an. Okan Isleyen wird ihm im nächsten Spiel zu Hause gegen den FC Frohlinde fehlen. „Wir werden in dieser Partie eine bessere Leistung abrufen müssen“, fordert der junge Coach. Die SSV Buer steht am nächsten Sonntag derweil beim Aufstiegsfavoriten SG Welper auf dem Prüfstand.

So haben sie gespielt:

Tor: 1:0 Louis Jozek (50.).

SSV Buer: van Holt, Serhan, Bertram, Sell, Bienk, Jozek (73. Jürgensen), Heinsen, Mutluer, Keles, Sachsenweger (55. Freyni), Basar.

SV Horst 08: Kurt, A. Dilek, M. Dilek, Köstekci, Noack, Kaya (84. Furuncu), Ibrahim (71. Roith), Hoffmann, Balci (84. Skrzecz), O. Isleyen, Prudetskiy (71. Ciaramitaro).