Gelsenkirchen. Auf der Gelsensport-Versammlung wurde klar, woran der neue Präsident Lindner arbeiten muss. Es gab auch einige Tiefpunkte. Ein Kommentar.
Einmal und nie wieder – das dürfte sich sicher der ein oder andere Vereinsvertreter nach der sechsstündigen Mitgliederversammlung von Gelsensport am Freitagabend gedacht haben. Viele Klubs nahmen zum ersten Mal überhaupt oder erstmals seit Langem an der Mitgliederversammlung teil, was zur außergewöhnlich hohen Teilnehmerzahl von 98 Klubs führte.
Sie wussten, dass sie die künftige Ausrichtung des Stadtsportbundes entscheidend mitprägen konnten – vor allem bei der Wahl des neuen Präsidenten. Umso trauriger, dass der Weg bis zur Wahl enorm lang und steinig war.
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Gelsensport: Persönliche Streitereien und Beeinflussung vor der Wahl als Tiefpunkte
Persönliche Nickligkeiten und Sticheleien zogen die Versammlung in die Länge, strapazierten die Nerven vieler Teilnehmer. Natürlich ist es richtig und wichtig, dass die Vereine Fragen zu Arbeitsbericht, Finanzen und Co. stellen.
Doch Peter Friedrich vom Come Back etwa hatte so viele und vor allem detaillierte Fragen parat, dass der schriftliche Weg besser gewesen wäre. Ihn deshalb aber abzuwimmeln und ihm zu unterstellen, er würde all das nur fragen, weil er bestimmte Fördergelder nicht erhalten habe, wie es etwa Gelsensport-Stabsstellenleiter Günter Pruin teils tat, ist auch keine passende Antwort.
Hinzu kamen zahlreiche politische Konflikte, die ihren negativen Höhepunkt unmittelbar vor der Wahl des Vizepräsidenten Recht fanden: Da stellte sich Günter Pruin ans Rednerpult und erklärte, warum die Vereine einen der beiden Kandidaten (David Fischer von den Grünen), doch bitte nicht wählen sollten – eine bewusste Beeinflussung der Wahl.
Klaus Lindner ist ein Hoffnungsträger für Gelsensport
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Bei all dem zeigte sich, wo zuletzt oft eines der Probleme des Stadtsportbundes lag: Persönliche Querelen werden in der Öffentlichkeit ausgetragen. Dies zu ändern, das wird eine der Aufgaben des neuen Präsidenten Klaus Lindner sein.
Seine ruhige und besonnene, aber auch entschlossene Art macht Hoffnung, dass er die einzelnen Teile verbinden und die Probleme in der Zusammenarbeit mit den Klubs lindern kann. Wenn das klappt, waren die sechs Stunden in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht umsonst.