Gelsenkirchen. In der Kreisliga A2 fehlten 77 Begegnungen, um eine Wertung zu erreichen. Kreisvorsitzender Christian Fischer zeigt Gründe für Entscheidung auf.

Das war es für den Amateur-Fußball in der Saison 2020/2021! Der Fußball- und Leichtathletik Verband Westfalen (FLVW) hat an diesem Montag die Annullierung der Spielzeit offiziell verkündet.

Ergebnisse werden komplett gestrichen

Der vom FLVW Kreis Gelsenkirchen organisierte kreisliche Meisterschafts-Wettbewerb im Frauen- und Herren-Bereich wird zum 30. Juni 2021 beendet, ohne dass weitere Spiele durchgeführt werden.

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Die bis Ende Oktober erzielten Ergebnisse werden komplett aus der Wertung gestrichen. Es gibt keine Auf- und Absteiger in den Ligen, da zum Teil deutlich weniger als 50 Prozent der Spiele in allen Gruppen durchgeführt werden konnten.

Statistik spricht klar gegen Wertung

Laut Statistik fehlten in der Kreisliga A2 genau 77 Partien, um zu einer Wertung zu kommen. Auch in der Kreisliga B1 (73 Spiele) und in der Kreisliga C2 (72 Spiele) war das Bild nicht bedeutend besser.

„Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber in diesem Fall gab es für uns leider keine Alternative zu einer Annullierung der Saison“, sagt Christian Fischer, Vorsitzender des Fußballkreises Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen, im Gespräch mit der WAZ.

Fischer: "Meinungsbild abgefragt"

Fischer streicht heraus: „Wir haben bei den Vereinen ein Meinungsbild abgefragt, um ihre Ansichten anzuhören. Zu weit über 90 Prozent wurde der Saison-Abbruch befürwortet.“

Der hauptberufliche Lehrer gibt zu bedenken: „Wenn wir davon ausgehen, dass frühestens ab dem 13. Juni eine Wiederaufnahme der Saison möglich gewesen wäre, hätten mehrere englische Wochen angestanden. Es fehlen einfach die Rahmenbedingungen, um so etwas durchzuziehen.“

Fischer denkt an Gesundheit der Aktiven

Fischer weiter: „Wir müssen dabei auch an die Gesundheit der Spielerinnen und Spieler denken, die monatelang kein Teamtraining absolvieren konnten.“

Der Vorsitzende des Fußball-Kreises 12 fügt an: „Außerdem kommt hinzu, dass viele Fußballerinnen und Fußballer berufstätig sind und dann abends nach ihrer Arbeit noch mehrere Wochen hintereinander um Punkte gespielt hätten.“

Gelsenkirchen: Dichte Ballung bei Vereinen

Ein weiterer Aspekt: „Gerade in Gelsenkirchen haben wir zudem ein dicht geballtes Fußballgebiet. Teilweise spielen mehrere Vereine auf einer Platzanlage. Ich bin selbst mit Leib und Seele Fußballer, aber in diesem Fall muss die Vernunft über allem stehen.“

Und wie stuft Fischer die Chancen ein, in der Saison 2021/2022 wieder auf „Normalität“ mit einer kompletten Saison umschalten zu können?

Hoffnung: Fußball ohne Vollbremsung

„Ich bin guter Hoffnung, dass wir die kommende Saison ohne Vollbremsung durchziehen können“, sagt der Funktionär, „je mehr Menschen in den kommenden Wochen und Monaten die Corona-Schutzimpfung erhalten, desto größer wird die Chance auf Normalität.“

Fischer ergänzt: „Unser Ziel ist es doch auch, so schnell wie möglich Kids und Jugendliche wieder im Training zu haben und auch wieder Vereinsleben bei unseren Klubs auf den Sportanlagen zu sehen.“