Gelsenkirchen. Gerd Hemforth hält nichts davon, ab Frühjahr eine Einfach-Runde zu spielen. Stattdessen setzt er auf einen Neustart im Herbst.

Gerd Hemforth, erfahrener Volleyball-Trainer der Oberliga-Frauen des TC Gelsenkirchen, hat eine klare Meinung zu einer möglichen Saison-Fortsetzung. „Aus meiner Sicht würde es Sinn machen, die Saison jetzt abzubrechen und in gleicher Weise ab Herbst diesen Jahres neu zu starten. Man könnte den Spielplan genau so beibehalten wie er jetzt ist. Im Grunde müsste man nur das jeweilige Datum der Paarungen ändern und könnte bei Null beginnen“, erklärt Hemforth seine Idee.

Mit seinen Grillonen, die sich in der vergangenen Spielzeit souverän durch die Verbandsliga gebaggert hatten und souverän den lang ersehnten Aufstieg schafften, steht der Coach aktuell nach vier Niederlagen in vier Begegnungen auf dem letzten Tabellenplatz.

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„Ich würde diesen Vorschlag mit dem Saison-Abbruch auch machen, wenn wir im Mittelfeld stehen würden. Das hat mit dem sportlichen Abschneiden überhaupt nichts zu tun. Ich weiß, dass im Sport Auf- und Abstiege dazugehören. Meine Meinung ist unabhängig von der Tabellensituation“, sagt Hemforth im Gespräch mit der WAZ.

TCG-Trainer hofft auf Weitsicht beim Verband

Auch in der letzten Spielzeit wurden die Grillonen von der Corona-Pandemie ausgebremst, hatten zu diesem Zeitpunkt aber schon die Ernte eingefahren. Zum Meister wurde das Team nachträglich gekürt. Und jetzt? „Ich hoffe, dass der Volleyball-Verband weitsichtig ist und die richtige Entscheidung trifft“, sagt Gerd Hemforth.

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Der ehemalige Gymnasiallehrer ist dafür, „klare Verhältnisse zu schaffen.“ Aus seiner Sicht heißt das: „Saison beenden, ab September oder Oktober neu starten und dann durch die zu dem Zeitpunkt vermutlich verstärkte Impfung der Bevölkerung mit einer relativen Sicherheit in den Spielbetrieb zurückkehren.“

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Eine geplante Fortsetzung der aktuell unterbrochenen Saison könnte der TC Gelsenkirchen-Coach nicht nachvollziehen: „Von der Politik gibt es aktuell die klare Forderung, Kontakte zu reduzieren. Dadurch, dass man jetzt eine Abbruch-Entscheidung trifft, könnte man die Brisanz herausnehmen. Niemand müsste mehr auf die Uhr gucken, wann es bald wieder losgeht, sondern man könnte sich auf den Sommer konzentrieren und dann die Vorbereitung aufnehmen. Und auch aus sportwissenschaftlicher Sicht wäre ein Kaltstart nicht richtig. Wir haben jetzt wochenlang kein Team-Training absolviert.“

TCG trifft sich zweimal pro Woche virtuell

Aktuell treffen sich Gerd Hemforth und seine Spielerinnen zweimal pro Woche virtuell via Zoom. „So sehen wir uns zumindest am Bildschirm. Den Mädels fehlt nicht nur das Training, sondern auch der soziale Kontakt untereinander. Das ist alles schwierig. Natürlich kann eine halbe Stunde auf der Gymnastikmatte im Wohnzimmer oder eine Videoschalte, bei der wir auch mal eine halbe Stunde Montagsmaler einstreuen, kein zweistündiges Hallentraining ersetzen“, bilanziert der Coach.

TCG: Bereitschaft zum Weitermachen ist da

Die Tendenz, aus Frust die Volleyballschuhe in die Ecke zu feuern und der Sportart den Rücken zu kehren, hat Hemforth bei seinen Spielerinnen bisher nicht festgestellt.

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„Ich habe mit zwei Dritteln meiner Mannschaft schon Richtung neue Saison gesprochen, da war die Bereitschaft zum Weitermachen absolut da. Und mit dem anderen Drittel spreche ich in Kürze auch noch. Wenn fünf Spielerinnen sagen würden, dass sie andere Pläne haben und nicht mehr spielen wollen, dann wäre das natürlich ein Problem für uns. Aber ich gehe davon aus, dass wir zur neuen Spielzeit im gleichen Rahmen weitermachen.“

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