Gelsenkirchen. „Oh, ich kann mal lachen“, sagt Torsten Fröhling, der Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04, nach dem 2:1-Heimsieg gegen den Bonner SC.
Es ist ein Geisterspiel gewesen. Trotzdem ist es nach dem Schlusspfiff von
Schiedsrichter Felix Weller
sehr, sehr laut im Parkstadion. Zumindest für einen kurzen Moment. Die Schreie des Jubels und der Erleichterung, die die
U-23-Fußballer
des
FC Schalke 04
von sich geben, sind nicht zu überhören. „Oh, ich kann mal lachen“, sagt Trainer Torsten Fröhling kurze Zeit später. Er ist glücklich, dass seine Mannschaft den 2:1 (2:1)-Sieg gegen den Bonner SC ins Ziel gerettet hat. Und wenn sie es nicht geschafft hätte? „Dann“, antwortet Torsten Fröhling, „hätten wir, glaube ich, gleich noch trainiert.“
Hätte Felix Weller bereits nach elf Minuten abgepfiffen, wäre Torsten Fröhlings Analyse garantiert eine Lobhudelei geworden. Der Schalker U-23-Trainer hatte einen Traumstart seines
Regionalliga-Teams
gesehen. Nach vier Minuten traf
Léo Scienza
mit einem 33-Meter-Freistoß zum
1:0,
weil
Bonns Torwart Jonas Hupe
mit einer Flanke gerechnet und etwas zu weit vor seinem Kasten gestanden hatte, nach elf Minuten bereitete er das
2:0
vor, als er
Daniel Kyerewaa
so bediente, dass dieser überhaupt keine Mühe hatte zu vollenden.
Torsten Fröhling: „Du musst nachlegen und das dritte, vierte, fünfte Tor machen“
Der 22-jährige Brasilianer, den die Schalker erst im September mit einem Vertrag ausgestattet haben, findet sich immer besser zurecht.
„Ich hätte nicht gedacht“, sagte Torsten Fröhling, „dass es so schnell geht. Ich bin sehr zufrieden.“
Er lobte vor allem auch die
Spielintelligenz seiner Nummer 12.
Die sei jedoch so ausgeprägt, dass „unsere noch nicht einmal wissen, was er macht“, meinte der Fußball-Lehrer, der auch gleich betonte, dass er sich nicht nur für seinen 1:0-, sondern auch für seinen 2:0-Schützen Daniel Kyerewaa freute.
„Er musste lange warten“, sagte Torsten Fröhling.
„Ich habe ihn einmal 80 Minuten warmlaufen lassen und mich dafür auch nachher entschuldigt.“
2:0 also nach elf Minuten. Und so, wie es bis dahin ausgesehen hatte, kam das Gefühl auf, als steuerte die königsblaue U 23 auf einen Kantersieg zu. Zumal die
Hallo-wach-Uhren
der BSC-Spieler nicht auf 14 Uhr gestellt worden waren. Torsten Fröhling konnte auch immer noch lachen, weil er ja die drei Punkte hatte. Zufrieden war er aber längst nicht mehr. Seine Mannschaft hätte die Scheiß-Situation, in der sich die Bonner befänden, besser nutzen müssen, sagte der Schalker U-23-Coach. „Du musst nachlegen und weiterspielen und das dritte, vierte, fünfte Tor machen.“
Burak Gencal verkürzt für den Bonner SC auf 1:2
Aber? „Wir haben den Gegner starkgemacht, weil wir manche Dinge hochnäsig spielen“, meinte der 54-jährige Trainer. „Dafür habe ich kein Verständnis. Warum spielen wir das Ding nicht konzentriert runter? Das hat mich tierisch geärgert.“ Schließlich schafften die Bonner in der 39. Minute das 1:2-Anschlusstor, nachdem Schalkes starker Linksverteidiger
Brooklyn Ezeh
gegen
Masaaki Takahara
gepatzt und der Japaner den Treffer von
Burak Gencal
vorbeireitet hatte. Viel mehr brachte das Team von Trainer Thorsten Nehrbauer aber bis zum Schlusspfiff nicht zustande – sieht man einmal davon ab, dass Dario Bezerra Ehret in der 67. Minute knapp übers Tor köpfte.
Letztendlich brachten die Königsblauen ihren fünften Saisonerfolg über die Ziellinie und ließen Torsten Fröhling tief durchatmen.
„Der Sieg“, wollte der Trainer noch sagen, „ist auf alle Fälle verdient.
Wir haben das Ding durchgezogen. Mit Kampf.“ Und weil sie gewonnen haben, müssen die Schalker auch erst am Sonntag wieder trainieren, ehe sie zwei freie Tage haben werden. Danach beginnt die Vorbereitung auf das nächste Regionalliga-Spiel am 20. November gegen den gefühlten Spitzenreiter.
Borussia Dortmunds U 23 kommt dann zum Revierderby
– an einem Freitagnachmittag.
Tore:
1:0 Léo Scienza (4.), 2:0 Daniel Kyerewaa (11.), 2:1 Burak Gencal (39.).
FC Schalke 04 U 23:
Zadach - Matriciani, Hanraths, Lübbers, Ezeh - Flick, Kaparos - Scienza (90.+2 Awassi), Kyerewaa (86. Ceka), Berisha (65. Candan) - Schuler (81. Hoppe).
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