Gelsenkirchen. Nach dem 2:3 gegen den BVB schwärmt Schalkes U-19-Coach Norbert Elgert von Youssoufa Moukoko und träumt davon, selbst einen Top-Stürmer zu haben.

Wer Spaß an einem Fußball-Spiel haben will, der ist an diesem Sonntagvormittag im Parkstadion genau richtig, auch wenn er von der Tribüne zahlreiche dämliche und unqualifizierte Kommentare einiger vermeintlicher Fans des FC Schalke 04 hören muss. Das Derby in der A-Junioren-Bundesliga hat einen sehr hohen Unterhaltungswert und einen herausragenden Fußballer: Youssoufa Moukoko. „Er war heute der große Unterschied“, sagt Schalkes Trainer Norbert Elgert nach der 2:3 (1:2)-Niederlage, bei der er drei Treffer des 15-jährigen Super-Talents von Borussia Dortmund gesehen hat.

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Der Schlusspfiff liegt schon einige Minuten zurück. Doch die Enttäuschung nach diesem Spiel ist dem Gesicht von Norbert Elgert deutlich abzulesen. Ist er traurig? „Sehr, sehr traurig“, antwortet der 63-jährige Fußball-Lehrer. „Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.“ Dass sich die Schalker im Revierderby nicht mit mindestens einem Zähler belohnt haben, hat nicht ausschließlich mit Youssoufa Moukoko zu tun, dem „geilen Zocker“ (BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Samstagabend im ZDF-Sportstudio), der „jede Chance nutzt“ (Elgert). Es liegt vor allem auch an den Patzern, die sich die Königsblauen geleistet haben.

Fehlpass von Schalkes Luca Campanile leitet das 0:1 ein

Beispiele: Vor dem 0:1 spielt Luca Campanile, der in der zweiten Hälfte mit einem Latten-Knaller Pech hat, einen völlig missratenen Rückpass. „Ein kapitaler Bock“, sagt Norbert Elgert. Nach dem postwendenden 1:1 – Mehmet Can Aydin hat das Eigentor von Nnamdi Collins mit seiner scharfen Hereingabe vorbereitet – kann Juan Cabrera das 2:1 erzielen, trifft aber nur den Pfosten. „Er macht den eben nicht rein. Wenn du führst, hast du ein ganz anderes Spiel“, sagt Norbert Elgert und spricht den Satz, den er denkt, anschließend nicht komplett aus: Youssoufa Moukoko hätte in dieser Situation getroffen.

Schalker Jubel nach dem 1:1-Ausgleich in der elften Minuten: Elias Kurt, Bleron Krasniqi und Mehmet Can Aydin (von links).
Schalker Jubel nach dem 1:1-Ausgleich in der elften Minuten: Elias Kurt, Bleron Krasniqi und Mehmet Can Aydin (von links). © Michael Korte

Was wohl auch für die 51. Minute gilt, als Bleron Krasniqi nach einer tollen Flanke von Juan Cabrera das 2:2 markieren muss. „Das macht er nicht extra“, sagt Norbert Elgert. „Die linke Ecke ist frei, die rechte Ecke ist frei.“ Der Schalker Stürmer scheitert aber an BVB-Keeper Leon Klußmann. Und am Ende sei es einen Scheibenschießen gewesen, meint der Schalker Trainer. „Wir hauen“, sagt er, „nur drauf, statt zu zielen.“

Schalkes Vasileios Pavlidis trifft zum 2:3-Endstand

Und da ist Norbert Elgert auch schon wieder da angekommen, wo er bereits in der vergangenen Saison so oft gewesen ist: auf der Suche nach einem jungen Mann, der trifft. Es sei wieder nicht gelungen, einen Stürmer zu verpflichten, „der zehn, 15 Tore macht“, sagt Norbert Elgert. „Das sind alles sehr gute Fußballer, aber wie erzielen deutlich zu wenig Tore. Das ist der Ansatz, der auch schon mit Jochen Schneider besprochen ist.“ Mit dem Sportvorstand der Schalker Profis.

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Das will Norbert Elgert auch nicht als Vorwurf an seine Jungs verstanden wissen, zumal er genau weiß, dass „Juan Cabrera und Bleron Krasniqi eher Vorbereiter sind“. Deshalb hat er ja in der 43. Minute vor den Augen von Profi-Cheftrainer Manuel Baum für Stanislav Fehler auch Vasileios Pavlidis in den Sturm geschickt, einen Innenverteidiger. „Das ist“, sagt er und schmunzelt sogar, „eigentlich Hilflosigkeit.“ Der Grieche schafft nach einem Patzer von BVB-Keeper Leon Klußmann auch noch das Tor zum 2:3.

Norbert Elgert: „Mit dieser Stärke triffst du auch in der Bundesliga“

„Wir müssen so schnell wie möglich was tun“, sagt Norbert Elgert und erzählt, dass er momentan noch nicht darüber nachdenke, einen der beiden Torjäger der U 17 – Semin Kojic oder Lukas Korytowski – hochzuziehen. Klar: Am liebsten hätte der Schalker U-19-Trainer mal so einen Stürmer wie Youssoufa Moukoko, der schon deutscher U-20-Nationalspieler ist.

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„Er ist eine absolute Ausnahme. Das ist schon stark“, sagt Norbert Elgert nach diesem mitreißenden Revierderby. „Mit dieser Stärke triffst du auch in der Bundesliga.“ Am 20. November wird der in Kameruns Hauptstadt Jaunde geborene Youssoufa Moukoko 16 Jahre alt und darf dann, sofern Lucien Favre will, auch bei den Profis des BVB spielen.

Tore: 0:1 Youssoufa Moukoko (10.), 1:1 Nnamdi Collins (11., Eigentor), 1:2, 1:3 Youssoufa Moukoko (39., 62.), 2:3 Vasileios Pavlidis (64.).

FC Schalke 04 U 19: Rose - Campanile, Aliu, Scheller - Aydin, Kurt, Maden
(89. Michael), Çalhanoğlu - Cabrera (81. Bruk), Krasniqi (76. Sané), Fehler (43. Pavlidis).

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