Buer. Was für ein Kreispokal-Finale in Gelsenkirchen: Viele Traumtore, zweimal dreht sich das Spiel. Und in der Nachspielzeit ein Hasseler Knallbonbon.
Am Mittwochabend, exakt um 21.30 Uhr, konnte sie endlich zu den Akten gelegt werden, die aufgrund der Corona-Pandemie in jeder Hinsicht außergewöhnliche Saison 2019/20 im Gelsenkirchener Amateurfußball. Sie endete auf der Sportanlage Löchterheide in Buer mit einem Knallbonbon.
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Es lief bereits die zweite von insgesamt fünf Minuten, die Schiedsrichter Stefan Tendyck nachspielen ließ, als der eingewechselte Yüksel Terzicik das Finale um den DFB-Pokal auf Kreisebene zugunsten des Titelverteidigers und Westfalenligisten YEG Hassel entschied.
Kreispokal Gelsenkirchen: YEG Hassel gewinnt zum dritten Mal in Folge
Sein knallharter Schuss nach einem schnellen Gegenangriff bedeutete das 3:2 für sein Team gegen den sich tapfer wehrenden Landesligisten SSV Buer. Die Hasseler sicherten sich damit zum dritten Mal in Folge den Pokal und nehmen somit erneut am Wettbewerb auf Verbandsebene teil. Sehr zur Freude ihres Trainers Ahmet Inal, der total heiß auf den Hattrick war.
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„Wir wollten den Titel und wir haben ihn geholt“, stellte er nach dem Erfolg zufrieden fest. „Uns war vorher klar, dass es schwer werden würde, dass uns die Bueraner alles abverlangen würden. Endspiele sind immer schwierig.“
SSV-Buer-Routinier: „Zum Schluss hat einfach die Kraft gefehlt“
Auch Misel Zec, der Bueraner Coach, durfte zufrieden sein, wenn auch nicht mit dem Ergebnis, so zumindest mit der Leistung seiner Jungs. „Sie haben, wie wir es gewollt hatten, eine Reaktion gezeigt nach dem Meisterschaftsauftakt gegen Resse“, lobte er. Sein Routinier Kadir Mutluer fand: „Wir haben vor der Pause kaum etwas zugelassen. Zum Schluss hat einfach die Kraft gefehlt.“
Das Endspiel begann für YEG Hassel nach Maß - und andererseits auch nicht. Bereits nach drei Minuten lag der Ball das erste Mal hinter Torhüter Kevin van Holt im Bueraner Netz. Semih Esen traf nach Vorarbeit von Faruk Gülgün. „Aber dieses 1:0 hat uns nicht gut getan“, meinte Ahmet Inal.
Seine Mannschaft schaltete danach für einige Zeit einen Gang zurück und machte dadurch den klassentieferen Gastgeber stark. Die Bueraner waren im Vergleich zum 1:1 am Sonntag gegen Viktoria Resse nicht wiederzuerkennen. Sie rackerten, sie wirkten bissig und sie konnten auch spielerisch voll überzeugen. Und sie belohnten sich.
Spiel gedreht: Die SSV Buer schlägt gleich doppelt zu
Mit einem Doppelschlag machten sie innerhalb von drei Minuten aus dem 0:1 ein 2:1. Eine Hereingabe von Yves Brooklyn Bienk konnten die Hasseler nicht klären, und den Abpraller verwertete Louis Jozek zum Ausgleich (26.). Noch sehenswerter war der zweite Treffer der Rothosen. Das 2:1 durch Serdar Yigit, ein Schuss aus 22 Metern, wird in der Kategorie Traumtor archiviert (29.).
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„Die erste Halbzeit war aus unserer Sicht enttäuschend“, meinte Ahmet Inal, der in der Kabine richtig laut wurde. „Nach der Pause haben wir dann endlich das Gesicht gezeigt, das ich aus Bövinghausen und aus der Vorbereitung kenne.“
YEG Hassel: Auch der Ausgleich zum 2:2 ist ein Traumtor
Sein Team drückte die SSV in deren Spielhälfte fest, der Ausgleich zum 2:2 war nur noch eine Frage der Zeit. Er fiel dann in der 65. Minute. Cihan Yildiz traf mit einem Schlenzer aus 23 Metern in den Winkel. Klar: Ebenfalls ein Traumtor.
Die Bueraner fanden kaum noch die Möglichkeit, sich zu befreien und auf Konter zu setzen. Einmal gelang ihnen das, in der 87. Minute, als Bilal Gürdal nur knapp am rechten Pfosten vorbeizielte.
Yüksel Tercizik machte es kurz darauf besser und sorgte für den erneuten, wenn auch späten Triumph für YEG Hassel.
Das Pokalfinale in Gelsenkirchen – so haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Semih Esen (3.), 1:1 Louis Jozek (26.), 2:1 Serdar Yigit (29.), 2:1 Cihan Yildiz (65.), 2:3 Yüksel Terzicik (90.).
SSV Buer: van Holt, Dziabel, Schleking, Bertram, Occhiuzzo, Jürgensen (62. Gürdal), Bienk, Yigit, Jozek (80.Tunjic), Yilmaz (78. Sell), Mutluer.
YEG Hassel: Keser, Kodaman, Özgen, Yildiz, Gülgün, Can (46. Kilic), Krzysztofiak (82. Terzicik), Esen, Özkaya, Ali, R. Demircan.
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