Schalke. Die Schalker Handballer haben ab sofort zwei Grzesinskis. Zu Rückraumspieler Jan kommt jetzt dessen Bruder Mats als Torwart.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde es den Handballern des FC Schalke 04 beim Blick auf die Oberliga-Tabelle glatt mulmig im Magen. Das Gefühl hat sich inzwischen geändert, das Polster auf die Abstiegsränge 13 und 14 beträgt auch nach der deutlichen 29:37-Niederlage bei den Sportfreunden Loxten weiterhin fünf Pluspunkte. Nichtsdestotrotz rüsten die Königsblauen für den restlichen Saisonverlauf im harten Kampf um den Klassenerhalt ein bisschen auf, und zwar mit einem Torwart, der Erfahrung aus der 2. Bundesliga mitbringt.

Sebastian Hosenfelder schmunzelt, als er auf Mats Grzesinski angesprochen wird, den anderthalb Jahre jüngeren Bruder seines 20-jährigen Rückraum-Spielers Jan. Und der Schalker Trainer ist auch etwas überrascht, dass diese Nachricht nicht länger ein Geheimnis geblieben ist.

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Zum Verlauf: Der 19-jährige Keeper hatte Mitte Dezember beim TuS N-Lübbecke, der auf Rang sechs in der 2. Bundesliga bei vier Punkten Rückstand durchaus noch im Rennen um den Aufstieg in die Beletage des deutschen Handballs liegt, aus persönlichen Gründen um Vertragsauflösung gebeten. Zum 31. Dezember.

Dem stimmte der TuS N-Lübbecke auch zu, so dass Mats Grzesinski seitdem vereinslos war. Und da hat er sich überlegt, sich beim Klub seines Bruders doch bis zum Saisonende fit halten zu können. Kurz vor Ende der Profi-Wechselfrist am 16. Februar – nach dieser hätte es eine zweimonatige Sperre gegeben – hat sich Mats Grzesinski nun dem FC Schalke 04 angeschlossen.

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Einmonatige Sperre läuft bald ab

„Wir freuen uns, Mats helfen zu können“, sagt Trainer Sebastian Hosenfelder.
„Wir freuen uns, Mats helfen zu können“, sagt Trainer Sebastian Hosenfelder. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

„Wir freuen uns, Mats helfen zu können“, sagt Sebastian Hosenfelder, „dass er auf ordentlichem Niveau trainieren und spielen kann, bis er seine neue Aufgabe antritt.“

Nach Ablauf seiner nun einmonatigen Sperre könnte Mats Grzesinski erstmals im Oberliga-Derby gegen den VfL Gladbeck am 14. März (Samstag, 19.30 Uhr) in der Schürenkamp-Halle zum Einsatz kommen und bis zum Saisonende sieben Partien für die Schalker bestreiten.

Aber was bedeutet das für Fabian Zindel, dem eigentlich zweiten Mann hinter Fabian Sinkovec zwischen den Schalker Pfosten?

„Das ist überhaupt kein Problem“, sagt Sebastian Hosenfelder. „Wir werden die Saison mit drei Torhütern zu Ende spielen und je nach Bedarf und Gegebenheiten entscheiden.“

Elf Spiele in der 2. Bundesliga

Mats Grzesinski, der das Handball-Einmaleins beim HC Westfalia Herne gelernt hat, ist zur Saison 2019/20 als dritter Torwart sowie Keeper der A-Jugend-Bundesligamannschaft der JSG NSM-Nettelstedt zum Profiteam des TuS N-Lübbecke gestoßen und damals mit einem Zweijahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2021 ausgestattet worden – inklusive eines Zweitspielrechts für die Dataliners Burgwedel aus dem Norden Hannovers in der 3. Liga Nord-Ost (aktuell auf Rang 14, dem drittletzten Platz).

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Insgesamt hat Mats Grzesinski, der auf seiner Facebook-Seite übrigens auch ein Bild von Señor Raúl hat, zwischen Oktober 2018 und September 2019 für den TuS N-Lübbecke elf Zweitliga-Spiele sowie zwei Partien im DHB-Pokal bestritten.

Grzesinski bleibt nur bis Sommer, geht dann wohl nach Hagen

Für die kommende Saison wird Mats Grzesinski in der Schürenkamp-Halle allerdings keine Rolle spielen, dann werden Patrick Spiller (kommt vom Oberliga-Rivalen HTV Hemer) und Fabian Sinkovec das Gespann bilden. Nach WAZ-Informationen wird sich der 1,98 Meter große Wanne-Eickeler Schlussmann dem VfL Eintracht Hagen anschließen, dem aktuellen Tabellenzweiten der 3. Liga Nord-West.

Dort soll er dann gemeinsam mit Routinier Tobias Mahncke (35) das Torhüter-Duo bilden und die Lücke schließen, die Nils Dresrüsse dort hinterlassen wird.

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Der 29-Jährige Junioren-Weltmeister von 2011, zweimalige Nationaltorhüter und ehemalige Bundesliga-Spieler (TSV GWD Minden und TBV Lemgo) kehrt nach zwei Jahren in Hagen in seine Heimatstadt zurück und wird dort den Schalker Oberliga-Rivalen TSG A-H Bielefeld verstärken – beim dann schon x-ten kostspieligen Versuch des Teams aus Altenhagen-Heepen, in die 3. Liga aufzusteigen.

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