Kreyer trifft für RWE zum Last-Minute-Sieg gegen Viktoria
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Essen. Lange sah es so aus, als wenn Liga-Primus Viktoria Köln auch bei Rot-Weiss Essen alle drei Punkte mitnehmen würde. Doch dann schlugen die Essener zweimal zu. Erst traf der eingewechselte Steffen in der 86. Minute, Kreyers Tor zum 2:1 in der 93. Spielminute ließ die kühnsten RWE-Träume wahr werden.
Von der berüchtigten Hafenstraßen-Power war 80 Minuten lang so gut wie nichts zu hören und zu sehen. Es herrschte eine gedrückte Stimmung im Stadion. Doch plötzlich vibrierte die „Bude“, das Volk jubelte und tobte, auf dem Rasen knubbelten sich die Spieler zusammen zu einer rot-weißen Spielertraube. Vergessen der Kummer über die bisher mäßige Saison, weg mit dem Frust. Jetzt wird erst einmal gefeiert. So ist das nun mal in Essen.
In den letzten zehn Minuten erwachte RWE zum Leben und schlug zu. Einmal Tobias Steffen, einmal in der Nachspielzeit Sven Kreyer. Und dann, im fünften Anlauf, war der erste Heimsieg in dieser Saison perfekt. Und gleichzeitig hatte der Liga-Primus Viktoria Köln zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit verloren. Aber zwischen beiden Mannschaften stehen noch immer acht Punkte. Eine Menge Holz - bei allem Jubel.
Leidenschaft und Glück schlagen Top-Qualität
Kölns Trainer Claus-Dieter Wollitz meinte anschließend: „Das wirft uns nicht um. Wir haben gezeigt, dass wir eine absolute Top-Mannschaft sind.“ Nun, und sein Kollege Marc Fascher, man kann es sich vorstellen nach all der Kritik der Fans, die auf ihn einprasselt, strahlte und fabulierte treffend: „Leidenschaft schlägt eine sehr, sehr hohe Qualität mit einer großen Portion Glück.“
Der Gast hatte es sich den Ausrutscher jedenfalls auch selbst zuzuschreiben. Die Kölner verwalteten ihren Vorsprung in Hälfte zwei, abgezockt und mit Geschick. Doch darauf vertrauen, dass so etwas immer gut geht, sollte man besser nicht. Schon direkt nach der Pause hatte RWE zwei gute Möglichkeiten. Tim Treude chippte den Ball elegant in den Strafraum auf Marcel Platzek, der weit über das Tor schoss (53.). Wenig später vergab der Torjäger erneut. Das war’s aber dann auch schon. Die Leistung gegen den souveränen Spitzenreiter war ordentlich, doch zu wenig, um den Rückstand auszugleichen, den Lukas Nottbeck kurz vor der Halbzeit erzielt hatte. Da zeigte die Viktoria ihre Klasse. Der Ball kam über links in den Essener Strafraum, Mike Wunderlich und Lukas Nottbeck im Doppelpass, zack-zack und schon stand Nottbeck ganz allein vor dem Tor und brauchte aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben. Mit dem Skalpell hatte Köln die gegnerische Abwehr seziert. Zuvor hatte Brzenska nach einer Ecke an die Latte geköpft (3.) und Wunderlich per Freistoß den Pfosten getroffen (39.).
Bis in die Schlussphase hinein, brachten die Rot-Weißen relativ wenig zustande, zumindest wenig Gefährliches. Vor dem eigenen Tor herrschte ebenfalls Flaute, sodass die Partie ereignislos dem Ende entgegen plätscherte. Doch dann plötzlich sorgte der gerade erst eingewechselte Tobias Steffen für Stimmung. Aus elf Metern setzte er die Kugel in den Winkel zum 1:1. Und der Gastgeber setzte nach. Der emsige Soukou leitete einen super Konter ein, Steffen bediente den ebenfalls eingewechselten Kreyer und – Tor! Tor! Tor! Feierabend. Die RWE-Fans waren völlig aus dem Häuschen.
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