Essen. Rot-Weiss Essen hat am Dienstagabend in der Fußball-Regionalliga West einen sensationellen Erfolg gefeiert. Gegen Spitzenreiter Viktoria Köln gewann RWE nach einem 0:1-Rückstand durch zwei späte Tore noch 2:1. Die Joker Sven Kreyer und Tobias Steffen entschieden das Spiel. Die Einzelkritik.
„Schöner kann’s nicht mehr werden“, heißt es in der Tormelodie von Rot-Weiss Essen. Und das passte in der jüngsten Vergangenheit selten so gut wie an diesem Dienstagabend. Nach den sieglosen Ligaspielen gegen Schalke II (1:1), Borussia Mönchengladbach II (2:2), den FC Kray (2:4) und Rot-Weiß Oberhausen (4:4) ist den Rotweißen im fünften Anlauf die angestrebte Wende gelungen. Durch zwei späte Jokertore drehten die Essener gegen den bis dato ungeschlagenen Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Köln die Partie und gewannen am Ende mit 2:1 (0:1).
Noten von 1 bis 4 - Diskutieren Sie mit uns über die Leistungen der RWE-Spieler gegen Viktoria Köln.
Niclas Heimann: Wurde von Fatih Candan überlupft (4.), hatte aber Glück, dass Kai Nakowitsch zur Stelle war. Beim 0:1 durch Lukas Nottbeck traf ihn keine Schuld. Reaktionsschnell klärte er einen verunglückten Rückpass von Philipp Zeiger ins Seitenaus (73.). Note: 3
Max Dombrowka: Hielt seine Seite weitgehend dicht und versuchte zumindest, sich auch an dem ein oder anderen Angriff zu beteiligen. Note: 3,5
Philipp Zeiger: Ließ sich von Candan vor dessen Gelegenheit ausspielen (4.). Danach sehr aufmerksam und stabil in der Abwehrzentrale, bis er Niclas Heimann mit einem verunglückten Rückpass in Bredouille brachte (72.). In der Luft schirr unbezwingbar, gewann er etliche Kopfballduelle. Note: 2,5
Kai Nakowitsch: Klärte nach Candans Lupfer in höchster Not kurz vor der Linie (4.). Ließ sich beim 0:1 aber überspielen, als sich die Gäste mit schnellem Kurzpassspiel zu einfach durch die RWE-Defensive kombinieren konnten (43.). Ansonsten ein ordentlicher Auftritt. Note: 3
Patrick Huckle: Auch der Linksverteidiger konnte das 0:1 nicht verhindern. Ließ im Spiel gegen den Ball ansonsten nichts anbrennen, hätte sich aber durchaus mehr im Spiel nach vorne einbringen dürfen. Note: 3,5
Benjmain Baier: Wie immer mit einer von Kampf geprägten Vorstellung. Arbeitete ordentlich gegen den Ball und war mit vielen Ballkontakten präsent in der Essener Schaltzentrale, entscheidende Impulse im Offensivspiel gelangen ihm diesmal aber nicht. Note: 3
Tim Treude: Im Vergleich zu Baier der schwächere zentrale Mittelfeldspieler. Setzte Marcel Platzek mit einem schönen Pass in Szene (56.). Note: 4
Marwin Studtrucker: War viel unterwegs auf den Außenbahnen und schlug nach einem guten Lauf über die rechte Seite eine starke Hereingabe, nur hatte keiner seiner Mitspieler mitgedacht (34.). Ansonsten unauffällig. Note: 4
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Cebio Soukou: Stand im Vergleich zum Schalke-Spiel für Sven Kreyer in der Startelf und begann in einem 4-2-3-1-System als Zehner. Rückte im Laufe der Partie auf die linke Außenbahn. Abgesehen von zwei Fernschüssen, die ihr Ziel weit verfehlten, konnte der 21-Jährige keine Akzente setzen - bis zur 86. Minute, als er den Ausgleichstreffer von Tobias Steffen vorlegte. Note: 3,5
Kevin Grund: Erhielt den Vorzug vor Tobias Steffen und wollte sich unbedingt für weitere Startelfeinsätze empfehlen. So versuchte er es früh aus der Distanz (6.), blieb ansonsten aber blass und vertändelte ein ums andere mal den Ball. Nach einer knappen Stunde ausgewechselt. Note: 4
Marcel Platzek: Bekam nur ganz wenige Bälle, sodass er kaum etwas mit dem Spielgeschehen zu tun hatte. Zu seiner besten Gelegenheit kam er nach Vorarbeit von Treude. Aus kurzer Distanz schoss er aber über das Tor (56.). Note: 4
Sven Kreyer (ab 55.): Kam für Kevin Grund, brachte neuen Schwung in die Offensive und drückte den Ball zum umjubelten Siegtreffer über die Linie (90. +3). Note: 2
Tim Hermes (ab 63.): Kam für Patrick Huckle. Ohne Note.
Tobias Steffen (ab 86.): Kam für Kai Nakowitsch und avancierte zum Mann des Abends. Nach Zuspiel von Soukou kontrollierte er den Ball im Strafraum und zirkelte das Leder ins lange Eck (86.). Hatte dann den Sieg auf dem Fuß, sein Schlenzer landete aber knapp über dem Tor. Machte kurz darauf das Wunder perfekt, als er Kreyer das 2:1 vorlegte (90. +3). Note: 1