Essen. Der DFB vermarktet das DFB-Pokalfinale der Frauen am Samstag (16.30 Uhr, RheinEnergieStadion) zwischen der SGS Essen und 1. FFC Frankfurt unter dem Motto „David gegen Goliath“. Die Rolle des Außenseiters nehmen die Essenerinnen dankend an.

Der DFB vermarktet das Pokal-Finale am Samstag (16.30 Uhr, RheinEnergieStadion) zwischen der SGS Essen und 1. FFC Frankfurt unter dem Motto „David gegen Goliath“. Die Rolle des Außenseiters nehmen die Essenerinnen dankend an. Aber wie groß sind die Leistungsunterschiede wirklich?

Tor

Desirée Schumann (24) spielt seit 2012 für Frankfurt, ist aber erst seit dieser Saison die Nummer eins. Sie hat das Erbe von Nationaltorhüterin Nadine Angerer angetreten. Und das wog vor allem zu Beginn der Saison schwer. Hier zeigte Schumann die eine oder andere Unsicherheit, stabilisierte sich im Verlauf der Hinrunde aber zusehends.
Lisa Weiß (26) gehört bei der SGS zu den absolute Leistungsträgerinnen. Sie kassierte in dieser Saison zwar mehr als drei Mal so viele Gegentreffer wie ihre Kontrahentin, war aber entsprechend deutlich mehr gefordert. Grobe Schnitzer gab’s bisher nicht. Vor allem im Eins-gegen-Eins vereitelte sie zuletzt eine Reihe von gegnerischen Großchancen, die Strafraumbescherrschung hat sich verbessert.

Fazit: Vorteil SGS

Abwehr

Nominell ist die Abwehr von Frankfurt bärenstark besetzt. Allein Peggy Kuznik ist keine aktuelle Nationalspielerin, während Bianca Schmidt und Saskia Bartusiak für Deutschland sowie Asuna Tanaka für Japan auflaufen. Allerdings ist die Viererkette des Spitzenreiters nur selten richtig gefordert. Denn die meisten Gegner wagen sich gar nicht erst in die Hälfte des Topklubs.

Über zu wenig Arbeit kann sich die Defensive der SGS nicht beklagen. Im Schnitt setzte es fast zwei Gegentore pro Liga-Spiel. Hohe Bälle brachten die Viererkette zuletzt häufig in Bedrängnis. Allein Dominique Janssen ist größer als 1,70 Meter. Über Hilfe aus dem Mittelfeld werden sich Vanessa Martini, Irini Ioannidou und Jacqueline Klasen sicher freuen.

Fazit: Vorteil Frankfurt

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Mittelfeld

Kerstin Garefrekes, Melanie Behringer, Simone Laudehr, Dzennifer Maroszan und Fatmire Alushi – viel mehr Qualität geht nicht. Vor allem Garefrekes ist in Frankfurt aktuell die Spielerin der Stunde. Regelmäßig ruft sie ihre Leistungen ab und macht gerade in engen Spielen oft den Unterschied aus. Sie ist auch kopfballstark. In 19 Liga-Spielen traf die 34-Jährige schon 15 Mal.

Über derart klangvolle Namen verfügt die SGS nicht. Aber mit Ina Mester und Sara Doorsoun ist sie zumindest in der Zentrale gut besetzt. Hinzu kommt Linda Dallmann als kreativer Geist. Probleme gibt’s auf den Außenbahnen, weshalb die schwere Knieverletzung von Natalia Mann sehr schmerzt. Sabrina Dörpinghaus hat ihre Stärken eher defensiv, Sarah Freutel gilt als Wackelkandidatin.

Fazit: Klarer Vorteil Frankfurt

Angriff

Celia Sasic bezeichnete SGS-Trainer Markus Högner als beste deutsche Stürmerin. Aber die derzeit Führende der Bundesliga-Torschützenliste ist verletzt. Trotz des Frankfurter Luxuskaders kann dieser Ausfall nicht kompensiert werden. Die Schweizer Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic war bisher nicht besonders torgefährlich. Kozue Ando dürfte von ihrer Spielweise her der Essener Defensive gut liegen.

Der SGS-Ein-Frau-Sturm heißt Charline Hartmann, die wegen ihrer mannschaftsdienlichen Spielweise sehr beliebt ist. Durch ihre Robustheit kann sie die Bälle behaupten. Darüber hinaus hat sie ihren Torriecher wiederentdeckt. Elf Mal traf sie in der Liga und damit schon einmal mehr als in den vergangenen zwei Spielzeiten. Zuletzt glänzte sie als Vorbereiterin.

Fazit: Leichter Vorteil SGS

Teamgeist

Lange war die Mannschaft des FFC als Ansammlung von Individualisten verschrien. Auch deshalb hat es in der jüngsten Vergangenheit nur selten zu Titeln gereicht. Mittlerweile aber hat es Trainer Colin Bell geschafft, aus seinen Einzelkönnerinnen eine Mannschaft zu formen. Die SGS ist in ihrem Grundgerüst über mehrere Jahre zusammengewachsen. Stark ist man nur im Kollektiv.

Fazit: Leichter Vorteil SGS