Die SGS Essen ist im Ausnahmezustand. Und endlich dürfen sie an der Ardelhütte auch offen über das DFB-Pokalfinale gegen Frankfurt am kommenden Samstag in Köln sprechen. Diese Woche steht ganz im Zeichen des vorläufigen Highlights der Vereinsgeschichte.

Die SGS Essen schwebt im Ausnahmezustand. Und endlich dürfen sie an der Ardelhütte auch offen über das DFB-Pokalfinale gegen Frankfurt am kommenden Samstag in Köln sprechen. Bei aller Skepsis, die Trainer Markus Högner umtreibt: In dieser Woche wird über ein theoretisches, aber mehr als unwahrscheinliches Abrutschen der SGS in den Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga nicht gesprochen. Diese Woche steht ganz im Zeichen des vorläufigen Highlights der Vereinsgeschichte.

Allerdings ist der Ärger über die 1:3-Niederlage gegen Potsdam noch nicht verflogen. Grund dafür ist Schiedsrichterin Riem Hussein, die nach einem Zweikampf zwischen Essens Sara Doorsoun und Pauline Bremer in der 49. Minute Freistoß für die Gäste pfiff. Daraus resultierte letztlich Turbines Ausgleichstreffer. Dabei ging die Potsdamerin ohne jede Berührung von Doorsoun zu Boden. Eine Fehlentscheidung also.

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Aber nicht darüber ärgert man sich bei der SGS. Vielmehr soll die Schiedsrichterin gegenüber Doorsoun noch vor Ausführung des Freistoßes geäußert haben, dass es kein Foul gewesen sei. Dennoch hielt sie an ihrer Entscheidung fest. Pikant ist zudem: Nach dem Pausenpfiff soll, wie aus dem Lager der SGS übereinstimmend berichtet wird, Turbine-Trainer Bernd Schröder die Unparteiische im Kabinengang umarmt und auf sie eingeredet haben.

Wenn es denn stimmt, war es zumindest ein fragwürdiges Verhalten von beiden Beteiligten, was Zweifel an der Neutralität aufkommen ließe. Allerdings spricht es die SGS auch nicht davon frei, den Freistoß besser zu verteidigen. So oder so: Im Finale wird Riem Hussein keine Rolle spielen, denn pfeifen wird dort Marina Wozniak, die mit ihrem Gespann schon das Pokalhalbfinale der SGS gegen Freiburg souverän leitete.

Historisches ist bereits erreicht

Ein gutes Omen also für die SGS, die ihre Chancen gegen Frankfurt allerdings realistisch einschätzt. „Wir brauchen einen absoluten Sahnetag, um zu gewinnen und bei denen muss, ich weiß auch nicht was, passieren“, erklärt Högner. „Aber ich weiß auch, dass uns Frankfurt ekelhaft und fies findet. Und das müssen wir am Samstag auch sein.“ Eine Party wird es unabhängig vom Ergebnis im Hotel der SGS geben. „Das haben sich die Mädels verdient.“ Denn schon mit dem Finaleinzug haben sie Historisches erreicht.