Essen. Während der Fußball-Westen gebannt auf das große Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 hinfiebert, bereitet man sich auch bei Rot-Weiß Essen auf ein Derby vor: Am Dienstag ist die Schalker Zweitvertretung zu Gast. Bei RWE gilt es, Wiedergutmachung für die zuletzt gebotenen Leistungen zu zeigen.
Rot-Weiss gegen Königsblau - bei diesem Duell geht die Post ab, da ist Stimmung in der Bude. Normalerweise aber wohl ein bisschen mehr, als es vielleicht an diesem Dienstag der Fall sein dürfte (19 Uhr, Hafenstraße/im Live-Ticker). Es ist Derbyzeit an der Hafenstraße. Da aber am gleichen Abend in der 1.Bundesliga der Revierschlager zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 angestimmt wird, könnte der Vergleich in Essen gegen die „kleinen Schalker“ aus Sicht der Nachbarn etwas an Attraktivität verloren haben. Für die Hausherren aber ganz sicher nicht.
Es geht um Punkte, es geht um die Ehre, es geht darum, dass die Rot-Weißen in die Spur finden, um ihre Fans mit einem erfolgreichen Endspurt vielleicht noch etwas gnädiger zu stimmen. Drei Tage sind vergangenen seit der ernüchternden 0:1-Niederlage beim Abstiegskandidaten SG Wattenscheid 09. Nun will der neue Trainer Marc Fascher im zweiten Spiel seit Amtsantritt die ersten Ernte einfahren. Das wäre wichtig, gerade im eigenen Stadion. Erst recht gegen diese ungeliebten Gäste.
Marco Rudnik bei U19 freigestellt
Der nächste Trainerwechsel bei RWE: Am Montag wurde die U19 informiert, dass ihr Trainer Marco Rudnik ab sofort von seinen Aufgaben entbunden ist.
Dessen Vertrag läuft bis Sommer 2014, über eine weitere Zusammenarbeit konnten sich die Parteien nicht einigen.
Andreas Winkler, Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung, erklärte mit Blick auf die Tabelle: „Wir wollen den Abstieg aus der Bundesliga verhindern, deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen.“ Die Rot-Weißen stehen derzeit nur wegen der besseren Tordifferenz nicht auf einen Abstiegsplatz.
Aber wie der neue Sportvorstand Uwe Harttgen muss sich auch Fascher erst ein Bild machen. Harttgen konnte es dabei relativ gelassen angehen, weil er hinter den Kulissen sondiert. Der neue Trainer aber muss sofort seinen Mann stehen. Von ihm erwartet man Erfolg, obwohl das mit dem neuen Besen so eine Sache ist, wie Fascher feststellt: „Es kann sofort funktionieren. Muss aber nicht. Es gibt da auch kein Patentrezept.“
Mit der Einstellung seiner Mannschaft ist der Fußballlehrer aber zufrieden: „Alle Spieler sind im Training sehr engagiert bei der Sache, ziehen voll mit. Alles andere wäre allerdings auch traurig. Um mir aber ein abgerundetes Bild von der Mannschaft machen zu können, benötige ich noch einige Spiele.“
Es gilt, die Abschlussschwäche abzustellen
Wie schwer es ist, die Kurve zu kriegen, hat man in Wattenscheid gesehen. Und nach der Videoanalyse waren sich alle einig: Mit etwas Glück und Qualität im Abschluss wäre mehr drin gewesen. „Wir hatten neun Chancen. Da hätten wir locker ein Tor machen müssen.“ Die Abschlussschwäche, auch die gilt es abzustellen.
Das Spiel gegen Schalke wird aber ein anderes als zuletzt. Die Gäste sind spiel- und laufstark, werden sich nicht einigeln. „Das ist eine richtig gute Mannschaft, die in der Tabelle durchaus höher stehen könnte“, meint Fascher. „Wir müssen kompakt stehen, die Räume eng machen. Ich hoffe, dass wir an der Aufgabe wachsen.“