Bochum. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen ist nach dem 0:1 beim Abstiegskandidaten SG Wattenscheid 09 um eine Enttäuschung reicher in dieser ohnehin verkorksten Saison. Und der neue Trainer Marc Fascher konnte es auch nicht verhindern.

Die Rot-Weißen sind eine Enttäuschung reicher in dieser ohnehin verkorksten Saison. Und der neue Trainer Marc Fascher konnte es auch nicht verhindern. Vielleicht hatten ja einige Fans insgeheim auf den entscheidenden Impuls durch den Trainerwechsel gehofft, doch sie verließen kopfschüttelnd die Ränge im Lohrheidestadion.

Mit 0:1 hatten die Rot-Weißen gegen den Abstiegskandidaten SG Wattenscheid 09 verloren. Als „sehr ernüchternd“ bezeichnete Fascher das Ergebnis. Vor allem deshalb, weil die Essener kämpften und wirklich alles versuchten. Und klar feldüberlegen waren. Den entscheidenden Treffer aber setzte der Gastgeber mit einem Freistoß. Es war dieser eine präzise Torschuss, der die Entscheidung brachte. Mehr Chancen besaß der Gastgeber danach nicht, aber er wehrte sich mit Geschick und großer Leidenschaft. Man konnte zumindest ahnen, warum selbst Spitzenreiter Fortuna Köln an gleicher Stelle mit 1:2 gestolpert war.

So haben sie gespielt

SG Wattenscheid 09 - RWE 1:0 (1:0).
SG 09:
Fronczyk - Lehmann (62.Karamarko), Thamm, Grombowitz, Andersen - Zajas - Preissing (71. Enzmann), Buckmaier, Canbulut, Brümmer - Ersoy (79. Melchner).

RWE: Schwabke - Dombrowka (81.Laletin), Nakowitsch, Propheter, Hermes - Wingerter, Heppke (46.Fring) - Langlitz, Pires-Rodrigues, Lemke (61.Koep), Platzek.

Schiedsrichter: Schäfer (Recklinghausen). Zuschauer: 2461.

Tor: Brümmer (23.).
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Wingerter (RWE/ 77. - Unsportlichkeit).

Nein, der Trainerwechsel hat (noch) nicht viel bewirkt. Trainer Fascher setzte auf die gleiche Startelf wie Vorgänger Waldemar Wrobel gegen Velbert. Nur, dass Holger Lemke den am Knie verletzten Kevin Grund ersetzte. RWE startete engagiert. Und besonders auffällig agierte Kevin Pires-Rodrigues. Er bemühte sich, den Taktstock zu schwingen und hatte einige gute Szenen in der Offensive. Der Mittelfeldmann bediente Dombrowka (12.), der das Ziel verfehlte. Er erzwang nach einem starken Dribbling (14.) einen Eckball. Und legte auf für Holger Lemke, der es allein vor SG-Torhüter Fronczyk stehend mit einem Heber versuchte statt mit Entschlossenheit. So konnte der Ex-Essener Kevin Lehmann die Kugel von der Line kratzen und bewahrte die SG vor dem Ausgleich.

Lehmann war es auch, der das 1:0 clever vorbereitete. Er suchte den Zweikampf mit Heppke und provozierte das Foulspiel. Kevin Brümmer lief an und beförderte den Ball mit einem satten Linksschuss ins Eck. „Das Foulspiel war naiv, der Ball geht ins Torwart -Eck, da darf er nicht reingehen“, kritisierte Fascher. „Da ist man natürlich als Trainer erst einmal bedient.“

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Die Gäste schüttelten sich kurz und bliesen zur Attacke. „Da muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen, wie sie Druck gemacht und Gas gegeben hat. Aber es gibt so Tage, da kannst du spielen bis der Arzt kommt und es passiert nichts“, sagte Fascher.

RWE-Routinier Wingerter sah die Gelb-Rote Karte

RWE rannte an. „Wir haben sie ganz bewusst das Spiel machen lassen. RWE hatte 70 Prozent Ballbesitz, aber das haben wir in Kauf genommen“, schilderte SG-Trainer André Pawlak. Die Rechnung ging auf. Den Gäste fehlten oft die Mittel, die Geistesblitze, um den massiven Abwehrriegel zu knacken. Und bei allem Pech und einem starken SG-Keeper: Man muss die Chancen nutzen. Als Konstantin Fring (Fascher: „Ein Lichtblick“) kam, erhöhte sich der Druck auf das Wattenscheider Tor, doch unter Strich kam zu wenig dabei herum. Benedikt Koep, der zuletzt unter Wrobel nicht mehr zum Aufgebot gehört hatte, besaß nicht eine nennenswerte Szene. Blöd auch, dass Routinier Wingerter nach einem Schubser an Brümmer Gelb-Rot sah. Zehn Minuten zuvor war er nach einem Foul in Höhe der Mittellinie verwarnt worden. „Unnötig“, fand Marc Fascher.