Essen. . Viele BVB- und Schalke-Fans reisen zum Revierderby auch über den Essener Hauptbahnhof an. Sonderzüge aber fahren nicht ab Essen. Die Bundespolizei rechnet im Feierabendverkehr mit vollen Zügen und Bahnsteigen. Zumal um 19 Uhr auch noch Rot-Weiss Essen gegen Schalke spielt. Die Polizei kündigt “starke Polizeipräsenz bis Mitternacht“ an.

Als Schalke 04 und Borussia Dortmund zuletzt aufeinandertrafen, durchbrachen Ende Oktober 376 BVB-Fans auf dem Weg nach Gelsenkirchen die Absperrung am Bahnhof Essen-West und bremsten so für Stunden den Zugverkehr im Ruhrgebiet aus. Zum Derby in Dortmund (Anpfiff: 20 Uhr), haben Bundes- und Landespolizei die Essener Bahnhöfe auch deshalb besonders im Blick. Obendrein treffen an der Hafenstraße zuvor RWE und die Schalker Reserve aufeinander (19 Uhr): „Am Essener Hauptbahnhof könnten den ganzen Tag über rivalisierende RWE-, Schalke- und BVB-Fans aufeinandertreffen“, kündigt Jürgen Karlisch für Dienstag „starke Polizeipräsenz im Hauptbahnhof bis Mitternacht“ an.

Auf der Schiene droht Chaos im Berufsverkehr

Karlisch ist Sprecher der Bundespolizei. Die schickt am Dienstag 1000 Polizeibeamte an die Bahnstrecken, um die Schienen im Ruhrgebiet zu sichern. Anders als beim Hinspiel, das an einem Samstag ausgetragen wurde, erschwert diesmal der Berufsverkehr die Einsatzplanung. Karlisch: „Es wird sehr voll in den Zügen und auf den Bahnsteigen werden.“

Zumal ab Essen, hier steigen viele BVB- und Schalke-Fans zu oder um, keine Sonderzüge nach Dortmund fahren. Drum wird die Bundespolizei Begleitkräfte in die Züge schicken und auf den Bahnsteigen kontrollieren. Zwar wollen die Behörden gewaltbereite Schalke-Fans durch das Parallelspiel in Dortmund aus Essen fernhalten (wir berichteten), die Einsatzkräfte stellen sich jedoch „auf jene Schalke-Anhänger ein, die für Dortmund ein Stadion- oder Betretungsverbot haben“, so Karlisch.

7500 Zuschauer, nur 200 Schalker

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Am Dienstagabend werden nur etwa 200 der erwarteten 7500 Zuschauer in Bergeborbeck Schalker sein, schätzt Harald Hagen, Leiter der Polizeiinspektion Essen-Nord. Seine Kollegen werden beide Fanlager freilich trennen, mit Ausschreitungen oder Ärger durch Essener Hooligans aber rechnet Hagen nicht. Denn diese würden so kurz vor dem Pokalhit gegen den MSV Duisburg am 8. April kein Stadionverbot oder ein Betretungsverbot riskieren: „Die wollen gegen Duisburg alle dabei sein.“

Auch deshalb planen Polizei, Stadt und RWE den Einsatz bei diesem „Hochrisikospiel“ bereits seit Januar. Zumal das Stadion Essen am 8. April das erste Mal ausverkauft sein wird.