Essen. Viele Fußball-Fans fiebern dem Lokalderby zwischen Rot-Weiß Essen und dem VfB Speldorf entgegen. Sehen werden sie es allerdings nicht. Das Verbandspokal-Viertelfinale am 25. November soll im Stadion Blötter Weg vor leeren Rängen stattfinden. Die Polizei hat Sicherheitsbedenken.
Die Rot-Weißen brauchen an diesem Wochenende nicht um Regionalliga-Punkte zu kämpfen, doch Arbeit gibt es genug. Schließlich will das Trainergespann Uwe Erkenbrecher und Ralf Aussem die Mannschaft am übernächsten Freitag, 20. November, bei Waldhof Mannheim wieder auf Erfolgskurs bringen. Zudem wird es Verstärkung geben, denn Giovanni Cannata (zuletzt Kickers Emden) hat einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben und soll in Kürze spielberechtigt sein.
Das Verbandspokal-Viertelfinale gegen VfB Speldorf ist für Mittwoch, 25. November, um 19.30 Uhr angesetzt. Und so wie es aussieht, wird es wohl am Blötter Weg stattfinden, aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Kein Geld für Stadionmiete
Die übergeordnete Polizeibehörde lehnt es ab, diese Partie dort einfach so stattfinden zu lassen. Aus Sicherheitsbedenken. Daraufhin hat der NRW-Ligist nach einem Ausweich-Stadion gesucht, das den Auflagen entspricht. In einer anderen Stadt hätte man allerdings Stadionmiete zahlen müssen. Natürlich hatte man deshalb darüber nachgedacht, das Heimrecht zu tauschen – wie beim Pokalfinale Ende Mai 2009, das Speldorf überraschend mit 3:2 an der Hafenstraße gewann.
„Wir haben alles versucht, bei uns zu spielen”, betont der Sportliche Leiter des VfB, Ingo Pickenäcker. „Ich glaube nicht, dass der Zuschauerandrang so riesig sein wird. Und wir haben sogar ein Alkoholverbot vorgeschlagen.” Zumindest die Mülheimer Polizei hätte das Konzept, so Pickenäcker, auch mitgetragen.
Heimrecht-Tausch abgelehnt
Die Rot-Weißen lehnten zunächst den Heimrecht-Tausch aus finanziellen Erwägungen ab, da auch im Georg-Melches-Stadion Rahmenkosten (u.a. Ordnungsdienst, Sanitäter, Reinigung) anfallen. „Wir haben dann den Vorschlag gemacht, diese Kosten von den Gesamteinnahmen abzuziehen und erst dann die restliche Summe zu teilen”, sagte RWE-Teammanager Damian Jamro. „Das wiederum hat Speldorf nicht akzeptiert, obwohl dann für beide Vereine wohl etwas übrig gebelieben wäre.”
„Wir schwimmen auch nicht in Geld”, sagt wiederum Pickenäcker. „Für uns ist eine solche Kostenpauschale finanziell nicht zu stemmen.” Nun also soll es ein Geisterspiel geben, und Jamro spricht wohl für beide Seiten, wenn er betont: „Das ist sicher nicht in unserem Sinne.”