Essen. . Die Startgemeinschaft am Bundesstützpunkt hat nochmals Verstärkung bekommen. Der Wuppertaler Brustschwimmer Christian vom Lehn (20) wird sich fortan im Leistungszentrum Rüttenscheid auf die Herausforderungen der nächsten vier Jahre vorbereiten.

Die Startgemeinschaft am Bundesstützpunkt hat nochmals Verstärkung bekommen. Der Wuppertaler Brustschwimmer Christian vom Lehn (20) wird sich fortan im Leistungszentrum Rüttenscheid auf die Herausforderungen der nächsten vier Jahre vorbereiten. Vor wenigen Wochen hat sich bereits Brustschwimmerin Dorothea Brandt (wir berichteten) der SGE angeschlossen. Nun wird also ein weiterer Hochkaräter unter Henning Lambertz trainieren, der nunmehr zehn Nationalmannschafts-Mitglieder betreuen wird. Ungefähr ein Viertel der gesamten nationalen Elite-Auswahl.

„Das ist toll, einen solchen Schwimmer in unseren Reihen zu haben“, freut sich Lambertz. „Darauf können wir stolz sein.“ Vom Lehn zählt zu den ganz großen Talenten im Land, das sich in der offenen Klasse längst behauptet hat. Im Vorjahr war er Deutscher Meister über 100-m- und 200-m-Brust, in diesem Jahr gewann er den DM-Titel über die 100-m, wobei die doppelte Distanz seine Spezialdisziplin ist. Über 200 Meter gewann er 2011 bei der WM in Shanghai überraschend Bronze. Der junge Mann hatte sich in diesem Jahr erstmals auch für die Olympischen Spiele qualifiziert. In London ging aber auch er wie alle anderen Teamkollegen baden. Über 100 m blieb vom Lehn knapp im Vorlauf hängen (19.), über 200-m wurde er Zwölfter. Weil er in London schneller war als der künftige Teamkollege Hendrik Feldwehr startete er auch in der Lagen-Staffel, mit der er Platz sechs belegte.

Bei der SG Bayer Wuppertal ist Christian vom Lehn gereift, war mehrmaliger Nachwuchs-Europameister. Und er wäre auch weiterhin in seiner Heimatstadt geblieben, wenn die Rahmenbedingungen dort für ihn besser gewesen wären. Aber nach einem Trainerwechsel (aufgrund einer Anklage wegen sexuellen Missbrauchs) und dem Karriere-Ende von Sarah Poewe wäre der Brustschwimmer die einzige Top-Kraft dort gewesen. Bei der SGE wiederum hat er vor allem in Hendrik Feldwehr täglich im Training einen mindestens gleichwertigen Konkurrenten an seiner Seite, auch wenn dieser die kürzeren Distanzen bevorzugt.

Noch lebt Christian vom Lehn bei seinen Eltern in Wuppertal, doch er sucht eine Wohnung in Essen, wo er auch studieren möchte. Einem Mitgliedsverein der SGE hat er sich jedoch nicht angeschlossen. „Das ist auch nicht nötig und ganz egal“, sagt Lambertz. „Das unterstreicht doch nur unsere Arbeit als Bundesstützpunkt.“