Essen. Für den BVB ein „Coup“: SGS-Trainer Markus Högner wird die Bundesliga verlassen und schließt sich den unterklassigen Frauen in Dortmund an. Wie er seine Entscheidung begründet.
Zwölf Jahre, in zwei Pokalfinals und fast 300 Erstliga-Spielen stand Markus Högner in Schönebeck an der Seitenlinie und machte sich als Talentförderer einen Namen. Nun entschied er sich gegen eine Vertragsverlängerung in Essen und wird den BVB – der Aufstieg vorausgesetzt – in der Regionalliga übernehmen.
Auch interessant

Seine Entscheidung sei aber nicht gegen die SGS gefallen. „Ich werde im April 58“, erklärt Högner. „Nach meiner langen Zeit in Essen wollte ich einfach noch einmal etwas Neues machen.“ Dabei gab es einige Anfragen, auch aus dem Ausland. „Aber ich bin ein Familienmensch, daher kam das letztlich nicht infrage.“ Zusammen mit seiner Frau und den beiden Söhnen ist er im Münsterland verwurzelt.
SGS Essen: Unterklassige BVB-Frauen zu übernehmen, ist für Bundesliga-Trainer Högner reizvoll
Das Angebot des BVB war daher attraktiver: „Die Aufgabe, mit diesem großen Verein im Rücken etwas aufzubauen, ist natürlich reizvoll. Neue Strukturen zu schaffen, war schon in Essen meine Aufgabe, daher passt es und ich bin dankbar für diese Möglichkeit.“ In Schönebeck hinterlässt er zweifelsfrei eine Lücke, denn Högner hat die SGS eine Ära lang geprägt. Als er sie 2010 erstmals trainierte, waren die Essenerinnen zuvor fast abgestiegen. Högner führte sie ins gesicherte Mittelfeld und entwickelte dabei immer wieder junge Spielerinnen, die zu Bundesliga-Akteurinnen und Nationalspielerinnen wurden.
Bereits 2016 suchte er schon einmal eine neue Herausforderung und verließ die SGS, um als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und später des VfL Wolfsburg zu arbeiten. 2019 kehrte er mit klarem Plan zurück: den Frauenfußball-Standort Essen bei immer stärker werdender Konkurrenz zu halten. Eine bis heute harte Aufgabe, wie er jetzt selbst beweist. Immer mehr Klubs mit finanzstarken Männer-Bundesligisten drängen in den Frauenfußball. „Natürlich fällt es mir alles andere als leicht und die SGS wird immer einen Platz in meinem Herzen haben.“ Ein direktes Liga-Duell mit dem BVB kann es frühestens in zweieinhalb Jahren geben.
Weitere Berichte zur SGS Essen
- BVB und Schalke: Bedrohung für SGS Essen ist nun Realität
- Trainer-Hammer: BVB verpflichtet Bundesliga-Coach von der SGS Essen
- SGS Essen schießt sich Frust von der Seele - 4:1 gegen Jena
- SGS Essen beendet Torflaute und trotzt Bayer Leverkusen Punkt ab
- Ex-SGS-Essen-Spielerin Oberdorf über Spanner und Fake-Clips
- SGS Essen: Darum wurde die Rasenheizung nicht eingeschaltet