Essen. Nationaltorhüterin Sophia Winkler wird die SGS Essen bald verlassen. Gibt es eine interne oder eine externe Lösung? Das sind die Alternativen.

  • Schock für die SGS Essen: Sophia Winkler wird die Bundesliga-Fußballerinnen im Sommer verlassen. Sie unterschrieb bei Eintracht Frankfurt bis 2029.
  • Die Begeisterung bei der SGS Essen hält sich in Grenzen, verliert man doch einen sportlichen Stützpfeiler. Immerhin wird es noch eine Ablösesumme aus Frankfurt geben.
  • Wie es dann bei der SGS zwischen den Pfosten weitergeht, ist noch offen. Es gibt derzeit eine interne und eine externe Lösungsmöglichkeit.

Wie geht es nun weiter? Am Samstag stand sie beim Sieg der Fußballerinnen der SGS Essen gegen Carl Zeis Jena noch im Tor. Ein Anblick, der sich bald ändern wird. Denn Sophia Winkler, jüngst erneut für Einsätze des deutschen Nationalteams während der Länderspielpause nominiert, wird die SGS nach dem Saisonende verlassen. Allerdings geht es nicht zum VfL Wolfsburg, wie es Gerüchte zu Jahresbeginn vermuten ließen. Nein, die 21-Jährige aus Marl hat sich mit Eintracht Frankfurt geeinigt. Sie unterschrieb einen Vertrag bis 2029, ihr Kontrakt in Essen galt noch bis Sommer 2026. Mit dem frühzeitigen Wechsel verhindert die SGS einen ablösefreien Abgang. Es fließt also Geld aus Frankfurt in die Schönebecker Kasse, das nach der Ausgliederung der Bundesliga-Mannschaft aus dem Gesamtverein in den Kader der kommenden Saison investiert werden könnte. Winklers Marktwert wird auf 70.000 Euro geschätzt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Es fühlt sich nach dem richtigen Zeitpunkt an, ab dem Sommer die nächsten Schritte zu machen, um mich weiterzuentwickeln und auf Topniveau messen zu können“, sagt Sophia Winkler. „Ich will mich in erster Linie sportlich und persönlich bei der Eintracht weiterentwickeln, komme aber auch mit dem großen Traum, Titel zu gewinnen.“

SGS Essen: Das sind die Nachfolge-Alternativen

Im Einsatz: Sophia Winkler von der SGS Essen.
Im Einsatz: Sophia Winkler von der SGS Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Begeisterung bei der SGS Essen hält sich in Grenzen, verliert man doch einen sportlichen Stützpfeiler. Allerdings gibt es durchaus Verständnis für den Wechsel. „Sophia bekommt nun voraussichtlich die Chance, Champions League zu spielen, von daher tut uns der Wechsel natürlich weh, aber wir müssen ihn nachvollziehen. Jetzt werden wir aber die verbleibenden Spiele noch genießen, dass sie bei uns ist“, sagt SGS-Cheftrainer Markus Högner. „Da sie Nationalspielerin ist, ist es völlig klar, dass Sophia eine Option bei den großen Vereinen ist. Sie ist für mich besonders bei hohen Bällen vielleicht die beste Torhüterin in Deutschland. Trotzdem ist sie immer noch sehr jung und hat immer noch weiteres Potenzial, sich zu verbessern.“

Wie es bei der SGS zwischen den Pfosten weitergeht, ist derweil offen. Eine interne Lösung wäre Kim Sindermann, die aktuelle Nummer zwei. Die 24-Jährige ist schon acht Jahren im Verein und war bereits in der Saison 2018/19 kurzzeitig Stammkraft. Allerdings läuft ihr Vertrag am Saisonende aus. Neben Sindermann hat die SGS noch eine talentierte Torfrau im Kader: die 18-Jährige Pia Lucassen, der man wohl eine ähnliche Entwicklung wie Winkler zutraut.

SGS Essen: Verstärkung vom FC Carl Zeiss Jena?

Sophia Winkler von der SGS Essen.
Sophia Winkler von der SGS Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Eine externe Lösung könnte Jasmin Janning von Carl Zeiss Jena sein. An ihr lag es nicht, dass die Essenerinnen zuletzt mit 4:1 gewannen. Janning wäre im Sommer ablösefrei. Für sie könnte die SGS sicher eine neue Herausforderung sein, wie es die Eintracht für Winkler ist. Am Main ist die übrigens in guter Gesellschaft: In Sara Doorsoun, Elisa Senß, Nicole Anyomi und Carlotta Wamser stehen dort bereits vier weitere Ex-Essenerinnen im Kader. Es ist das Los eines Ausbildungsvereins.

2017 kam Sophia Winkler in die U17 der SGS und ist seit Sommer 2021 Teil des Bundesliga-Teams. Mit ihren teils spektakulären Paraden und ihrer Lufthoheit hat sie den Lila-Weißen in den letzten Jahren so manchen Sieg festgehalten. In dieser Saison hat sie den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft und ihr erstes Länderspiel absolviert. Seit ihrem Debüt im Jahr 2021 hat sie bis jetzt insgesamt 79 Pflichtspiele für die SGS Essen bestritten, in denen sie ihren Kasten 30 Mal sauber halten konnte.

Weitere Berichte zur SGS Essen