Essen. In der 2. Bundesliga gehört Tusems Felix Göttler zu den Top-Spielern. Für Deutschland spielt er beim Vier-Länder-Turnier. Das sind seine Ziele.
Der Auftakt gegen Frankreich ist misslungen. Mit 28:34 unterlag die deutsche Handball U21-Nationalmannschaft am Donnerstagabend beim Vier-Länder-Turnier in Portugal. Zu aggressiv und bissig präsentierten sich die Franzosen, die stark starteten und zur Pause noch mit 17:14 führten. Zu viele Passfehler erlaubte sich die deutsche Auswahl. Schon besser lief es am Freitag beim 29:29 gegen den amtierenden U20-Europameister Spanien. Vor der nächsten Aufgabe gegen den EM-Zweiten Portugal (Samstag, 18.45 Uhr) forderte Trainer Martin Heuberger nach der Frankreich-Pleite daher auch völlig zurecht eine ganz andere Präsenz, Zweikampfhärte und Wachheit.
Für Felix Göttler war das Spiel dennoch etwas Besonders. Der 19-Jährige Rückraumspieler des Tusem Essen kam immerhin auf drei Treffer.
„Wir sind von Anfang an mit zu vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen in das Spiel gestartet. Dadurch konnte uns Frankreich problemlos ihr Tempospiel aufdrücken und einfach Tore erzielen. In der Abwehr hat über viele Phasen die Härte gefehlt und die Abstände untereinander waren zu groß. Trotzdem müssen wir das Spiel jetzt abhaken und es morgen gegen Spanien besser machen um den ersten Sieg im Turnier einzufahren“, so der 1,92 Meter große Rechtshänder, der vor dieser Saison aus dem Nachwuchs der Rhein-Neckar Löwen zum Essener Zweitligisten gewechselt war und dort einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben hat.
Beim Tusem Essen gehört Felix Göttler zu den Top-Spielern der 2. Handball-Bundesliga
Eine Entscheidung, die bisher wohl keine der beiden Parteien bereut. 17 Mal lief Göttler für den Tusem auf, 82 Tore gelangen dem gebürtigen Heidelberger dabei, bei 132 Würfen: Das ergibt eine Quote von 62,16 Prozent. Nur neun Spieler haben in der Liga bisher noch häufiger getroffen, beim Tusem mit Nils Homscheid (89 Tore) nur einer.
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Die Belohnung für seine starken Leistungen war nun die Nominierung für das Vier-Länder-Turnier: „Wir sind äußerst stolz auf die Nominierung von Felix. Sie unterstreicht, dass seine Entwicklung vom Bundestrainer anerkannt wird und er sich hervorragend im jungen Team weiterentwickelt hat“, so Daniel Haase, Tusems Cheftrainer nach der Nominierung.
Und Göttler selbst sagt: „Es ist immer etwas Besonderes, für Deutschland zu spielen. Das ist eine Ehre und macht Bock.“ Neu ist dieses Gefühl für ihn aber nicht. Seit er 14 Jahre alt ist, war er regelmäßig Teil der Nationalmannschaften. Mit der U17 gewann er 2023 Gold beim Europäischen Olympischen Jugendfestival (EYOF), mit der U19 wurde er 5. bei der Weltmeisterschaft. Nur bei der U20 sollte es irgendwie nie klappen. Dafür ist Göttler aber ja jetzt wieder dabei.
„Ich habe mir vorgenommen, zu performen, mich zu zeigen für die U21-Weltmeisterschaft 2025 und gut zu spielen. Ich möchte wenig Fehler machen und von Spiel zu Spiel schauen. Und als Mannschaft möchten wir natürlich so gut wie möglich abschneiden“, so Göttler vor der Partie gegen Frankreich komplett professionell.
Auch Felix Göttler kann die verrückte Bilanz des Tusem Essen nicht erklären
Zunächst liegt der Fokus für ihn also komplett beim Nationalteam – ehe es dann am 12. Januar zurück nach Deutschland und ein Tag später in die Halle für die Vorbereitung mit dem Tusem Essen geht. Dort möchte Göttler in der Rückrunde tabellarisch natürlich einen Sprung nach oben machen. Aktuell liegen die Essener in der sehr engen zweiten Liga auf Rang zwölf. Mit zwei Siegen mehr stünden sie auf Rang sechs, mit einer Niederlage mehr auf einem Abstiegsplatz.
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Skurril: Alle acht Heimspiele wurden gewonnen, alle neun Auswärtsspiele aber verloren. „Vielleicht haben wir daheim ein bisschen mehr Lockerheit, dabei ist die Spielanlage eigentlich die gleiche“, wundert sich auch Göttler selbst. Er nimmt aber eine Entwicklung im Team war, sodass der als Ziel herausgegebene einstellige Tabellenplatz absolut realistisch bleibt – zumal die Rückrunde am 09. Februar mit einem Heimspiel gegen den Bergischen HC beginnt.
Oskar Kostuj hat verlängert
Der Tusem Essen konnte kurz vor Weihnachten die Verlängerung mit Rückraumspieler Oskar Kostuj bekanntgeben. Der 24-Jährige hat für zwei weitere Jahre unterschrieben. 2023 kam er aus Herne nach Essen. „Wir sind sehr glücklich, dass Oskar sich entscheiden hat, weiterhin Teil des Tusem-Teams zu sein. Er hat in den letzten anderthalb Jahren bereits gezeigt, dass er mit seiner Schnelligkeit und seinem starken Eins-gegen-Eins-Spiel unserer Mannschaft wichtige Impulse geben kann. Zudem sind wir davon überzeugt, dass Oskar noch viel Potenzial hat, dass wir in den kommenden Jahren gemeinsam mit ihm weiter entfalten wollen“, so Herbet Stauber, der Sportliche Leiter beim Tusem.
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