Lübeck. Tusem Essen verliert beim VfL Lübeck-Schwartau mit 22:31 und bleibt in dieser Saison sieglos in der Fremde. Woran es bei den Essener Handballern diesmal lag.
Auch die letzte Auswärtsfahrt des Jahres war für die Handballer des Tusem Essen eine Enttäuschung. Dort, wo die Mannschaft von der Margarethenhöhe im Juni ihren letzten Auswärtserfolg feierte, musste sie dieses Mal eine Niederlage einstecken. Beim VfL Lübeck-Schwartau setzte es eine 22:31-Pleite und damit steht der Tusem auf dem 15. Tabellenplatz in der 2. Liga.
Trainer Daniel Haase versuchte auch das letzte Register zu ziehen, um die Vorzeichen auf Sieg zu stellen. Aber auch die Tatsache, dass der Tusem nicht schon am Vortag, sondern am Spieltag selbst anreiste, brachte nicht die erhoffte Auswärtsstärke. Die Essener mussten zudem auf Leistungsträger Max Neuhaus verzichten, der sich im vergangenen Spiel eine Verletzung an der Hand zugezogen hatte.
Tusem-Trainer Haase: „Keine Körpersprache da“
Ob es die Müdigkeit der langen Anreise war oder allgemeine Verunsicherung in einer fremden Halle, ist nicht klar. Der Start in die Partie war jedenfalls bescheiden aus Sicht der Gäste, die erst nach knapp acht Minuten zum ersten Treffer kamen. Finley Werschkull erlöste das Tusem-Team, das nur wenige Sekunden zuvor von Trainer Haase bereits das erste Mal den Marsch geblasen bekam. „Da ist gar nichts in Sachen Körpersprache und Zweikämpfe“, meckerte Haase in der Auszeit beim Stand von 4:0 für Gegner Lübeck.
Der VfL stellte eine gute Abwehr, war zudem im Angriff geduldig. Immer wieder fanden die Gastgeber eine Lücke in der Essener Defensive, die an diesem Abend nur phasenweise sattelfest wirkte.
Abwehr zu passiv, Angriff zu schlampig – Tusem Essen kommt in Lübeck nicht ins Spiel
Nach der klaren Ansage lief es besser für den Tusem. Torhüter Dennis Wipf fand in die Partie, zudem marschierte Felix Göttler voran. Das zahlte sich spätestens dann aus, als Fynn Hermeling nach 21 Minuten die erste Führung für die Gäste erzielte. Einige Missverständnisse in der Abwehr ließen die Freude jedoch schnell wieder verfallen, weshalb die Lübecker zur Pause führten.
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Insgesamt fehlten dem Tusem einige Prozente. In der Abwehr war er oft zu passiv, im Angriff zu schlampig. Im Passspiel oder im Torabschluss fehlte es an der nötigen Konsequenz, weshalb die Hausherren nie ernsthaft in Gefahr waren.
Tusem Essen: Zu Weihnachten erneutes Wiedersehen mit „dem Ex“
Positiv war jedoch, dass der Tusem bis zur 50. Minute mentale Stärke bewies und sich nicht abschütteln ließ. Finley Werschkull verkürzte auf 20:21 aus Essener Sicht und machte Hoffnung auf den ersten Auswärtssieg der Saison oder auch seit dem 1. Juni dieses Jahres.
Doch die Schlussphase fand ohne die Essener statt. Wenn sie mal trafen, kassierten sie dafür direkt drei Tore. Der starke Paul Holzhacker machte die Hansehalle zur Hansehölle für den Tusem, der am Ende unterging. Auch wenn das Ergebnis zu deutlich ausfiel, war diese Auswärtsniederlage einmal mehr verdient.
Trainer Daniel Haase kann sich das Weihnachtsfest mit seiner Mannschaft dennoch etwas versüßen, wenn er am 26. Dezember mit dem Tusem auf seinen Vorgänger Michael Hegemann und den ASV Hamm-Westfalen trifft. Anwurf in der Sporthalle „Am Hallo“ ist um 14.30 Uhr.
So haben sie gespielt
VfL Lübeck-Schwartau – Tusem Essen 31:22 (11:8).
Lübeck: Dreyer, Hein, Conrad; Holzhacker (5), Geenen (5), Houmoller (2), Hagedorn (3), Skorupa (1), Blaauw (1), Ciudad (2), Schrader (2), Längst (3), Refsgaard (2), Heinemann, Speckmann (3), Emdorf (2).
Tusem: Wipf, Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Hermeling (3), Wolfram, Homscheid (3), Reimer (3), Eißing, Szczesny, Buschhaus, Szuharev, Kostuj, Mast, Werschkull (4), Schoss (2).
Schiedsrichter: D.Halbach/S.Halbach (Remscheid).
Siebenmeter: 2/4 – 2/3.
Strafminuten: 8 – 8.
Zuschauer: 2086.
Spielfilm: 4:0 (7.), 5:4 (12.), 6:6 (18.), 7:8 (22.), 10:8 (26.), 11:8 (30.) – 15:12 (35.), 17:12 (40.), 18:16 (45.), 20:19 (50.), 25:20 (54.), 28:20 (57.), 31:22 (60.).
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