Hattingen. Der Hattinger Oberligist war Außenseiter gegen den VfB Hilden und musste einige knifflige Situationen gerade so retten. Dann kam ein Abwehrmann.
Plötzlich ist wieder alles möglich für die Sportfreunde Niederwenigern: Mit einem 1:0-Last-Minute-Sieg gegen den haushohen Favoriten vom VfB Hilden holte die Kraushaar-Elf nicht nur den dritten Sieg im vierten Spiel, sondern ist auch seit vier Spielen ungeschlagen.
„Man merkt den Jungs an, dass ein anderes Selbstverständnis und ein anderes Selbstbewusstsein da ist. Man sollte eine gewisse Demut haben und wir sollten uns jetzt nicht drauf ausruhen, denn etwas anderes gibt unsere Lage nicht her. Aber das Verständnis ist viel besser und die Angriffe werden besser ausgespielt“, freute sich SFN-Trainer Marcel Kraushaar.
Sportfreunde Niederwenigern: Torwart Tim Höppner hält einen Elfmeter des VfB Hilden
In der Vorwoche gegen den SV Sonsbeck gewannen die Hattinger noch eher glücklich, nun lieferten die Gastgeber gegen den Tabellenfünften der Oberliga Niederrhein von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe. Die größte Chance der Hildener im ersten Durchgang vereitelte Paul Renneberg im letzten Moment auf der Linie. Nach 15 gespielten Minuten stand es dann beinahe 1:0 für die Gastgeber, doch Schevan Rascho setzte den Ball nach einer Hereingabe aus drei Metern über den Kasten. Und auch bis zur 45. Minute waren die Gelb-Schwarzen einen Tick besser im Spiel und zeigten sich Nuancen torgefährlicher.
Mehr Druck erwarteten die Sportfreunde im zweiten Durchgang vom Favoriten und sie bekamen ihn: Bereits früh in der zweiten Hälfte hätte das Spiel leicht zugunsten der Gäste kippen können, als Hildens Pascal Weber bei einem Abschlussversuch im Sechzehner unfair von Jason-Lee Gerhardt gestört wurde. Doch den unstrittigen Elfmeter parierte Tim Höppner stark und hielt seine Mannschaft im Spiel. „Das hat uns einen kleinen Push gegeben“, so Kraushaar.
Ein Verteidiger sorgt für den Sieg der Sportfreunde Niederwenigern gegen den VfB Hilden
Ansonsten waren es vor allem Standardsituationen, durch der Tabellenfünfte gefährlich wurde. „Es waren genug Situationen da, wo der Ball dann bei uns im Fünfer landet und keiner so genau weiß, was jetzt passiert. Und dieses Spielglück haben wir momentan eben auf unserer Seite“, so der Trainer. Vor allem Stürmer Max Golz wirbelte dann auf der anderen Seite des Feldes und hatte gleich mehrmals die Chance zur Führung.
Doch erst in der Nachspielzeit folgte die Erlösung für die Sportfreunde: Eine Ecke von Dario Schumacher landete bei Verteidiger Marvin Schurig, der den Ball aus sieben Metern ins Netz köpfte. Kurz vor dem Ende hatte Marc Rapka dann noch die Chance alles klar zu machen, scheiterte aber frei vor dem Kasten.
Der Hattinger Oberligist ist mittlerweile auf Rang 16 geklettert
„Das Entscheidende ist, dass wir die Spiele momentan offener gestalten. Vorher waren die Spiele schnell gegen uns entschieden. Dazu präsentieren wir uns dem Gegner auch so, dass er sieht, dass wir gefährlich sein können“, lobte der Trainer der Sportfreunde, die nun bereits zwei Zu-Null-Siege in Serie eintüteten.
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„Wir sind aktuell bereit, viel zu arbeiten in der Defensive. Da sind wir deutlich unangenehmer geworden. Ab und zu ist dann nur ein Treffer nötig, um das Spiel zugewinnen. Das war jetzt zweimal in Folge so und das haben wir uns hart erarbeitet. Wir haben auf die Defensive viel Wert gelegt in den letzten Wochen und haben heute auch anders als in der letzten Woche gut von der Bank nachlegen können“, so der SFN-Trainer, der Florian Machtemes, Dario Schumacher und Marc Rapka nach deren Ausfällen wieder ins Spiel bringen könnte.
„Da gibt es definitiv Schlechteres. Insgesamt war der Sieg für mich auch nicht unverdient“, sagte Kraushaar. Der Blick auf die Tabelle dürfte den Sportfreunden aktuell wieder deutlich leichter Fallen: Binnen der letzten beiden Spiele kämpften sich die Sportfreunde vom letzten auf den 16. Tabellenplatz. Nur noch zwei Punkte trennen die Kraushaar-Elf vom rettenden Ufer.
SF Niederwenigern - VfB 03 Hilden 1:0
- Tore: 1:0 Marvin Schurig (90.).
- SFN: Höppner, Nissen, Renneberg, Dorka (90. Hillmann), Golz, Barrera (66. Machtemes), Lümmer, Sevkan Rascho (Schumacher), Gerhardt, Schevan Rascho (89. Marc Rapka), Schurig.
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