Nettetal. Schön anzuschauen war es nicht, doch am Ende zählen nur die Punkte. Velbert hat in Nettetal Probleme mit dem Platz. Ein Joker zahlt sich aus.

• Die SSVg Velbert setzte sich trotz spielerischer Probleme mit 2:0 beim SC Union Nettetal durch, wobei ein Eigentor und ein später Treffer von David Glavas den Arbeitssieg sicherten.
• Nettetal zeigte sich kämpferisch und hatte vor allem über den schnellen Leonit Popova einige gefährliche Aktionen, scheiterte jedoch an der gut stehenden Velberter Defensive.
• Velberts Trainer Ismail Jaouri bezeichnete die Partie als schwieriges „Drecksspiel“, betonte aber, dass solche Spiele für eine Spitzenmannschaft wichtig seien, um die Position in der Tabelle zu behaupten.

Mit dem 2:0-Sieg beim SC Union Nettetal wurde die SSVg Velbert zwar ergebnismäßig ihrer Favoritenrolle gerecht, konnte dabei aber spielerisch nicht überzeugen. Eine Spitzenmannschaft entscheidet dann aber auch solche Begegnungen für sich und den Anspruch haben die Velberter ja schließlich.

Bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt trafen die Niederbergischen auf einen hochmotivierten Gegner, für den es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt ging. Das sah man den Grenzlandteam an, das bereits nach 18 Sekunden eine Großchance hatte.

SSVg Velbert tut sich schwer, doch dann reicht eine Aktion zur Führung

Auf der rechten Seite war der pfeilschnelle Leonit Popova durchgebrochen und wurde im letzten Moment von Yasin Kaya geblockt, der diesmal viel Defensivarbeit erledigen musste. Danach ging es in hohem Tempo rauf und runter, ohne dass es vor den Toren gefährlich wurde.

Mit einer Ausnahme, nämlich als David Glavas aus dem Halbfeld in den Strafraum flankte. Tristan Duschke und der Nettetaler Samuel Derkum gingen zum Kopfball hoch. Im Luftduell war wohl der Union-Akteur zuletzt am Ball, der das Spielgerät unglücklich zum 0:1 ins eigene Tor verlängerte.

SC Union Nettetal dreht nach dem Rückstand auf

Die Platzherren erhöhten danach sofort ihre Offensivbemühungen, agierten mutig und wirkten durchaus selbstbewusst. Gefährlich wurden sie immer dann, wenn Popova ins Tempo gebracht wurde. Erneut musste Kaya in höchster Not ins Toraus klären. Nach der daraus resultierenden Ecke kam Pascal Schellhammer zum Kopfball, doch er verfehlte das Tor nur knapp.

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In dieser Phase hatten die Nettetaler sogar etwas mehr Ballbesitz, doch im letzten Drittel fehlten ihnen die Mittel, die sichere SSVg-Abwehr zu überwinden. Einmal ließ Kaies Alaisame seine technische Klasse aufblitzen, als er sich gegen drei Velberter aus einer Drucksituation befreite und auf der rechten Seite Popova steil schickte. Dessen scharfe Hereingabe verpassten dann aber alle im Strafraum versammelten Spieler.

So war Marcel Lenz weniger in seiner Funktion als Torwart gefragt, sondern mehr als zusätzlicher Feldspieler, der am Spielaufbau beteiligt war, wenn die Unioner hoch pressten. Da aber die Velberter mit der knappen Führung im Rücken das Risiko minimierten und auch ihre Angriffe nicht präzise ausspielten, entwickelte sich über weite Strecken eine zähe Partie, die die fröstelnden Zuschauer auch nicht zu erwärmen vermochte.

In der Pause kam Max Machtemes nach auskurierter muskulärer Verletzung zu seinem Comeback, das Bild des Spiels veränderte sich nicht, Es gab beidseitig viele Fehlpässe auf dem harten und schwer zu bespielenden Kunstrasen und daher kaum Torraumszenen.

David Glavas erlöst die SSVg Velbert in der Nachspielzeit - nach Vorlage eines Jokers

So musste der SSVg-Anhang bis in die Nachspielzeit hinein um den Sieg zittern, denn es kann ja immer mal ein Ball durchrutschen, der zum Ausgleich führen würde. Den Sack zu machte dann letztlich David Glavas, der nach der Vorarbeit des erst in der Schlussphase eingewechselten Cellou Diallo mit seinem Abschluss das 2:0 erzielte und damit die Entscheidung herbeiführte.

Kurz zuvor hatte Diallo aus fünf Metern freistehend zehn Meter über das Tor geschossen, nachdem Mohammed Hassouni ihm den Ball mustergültig vorgelegt hatte. „Solche Drecksspiele musst du einfach gewinnen“, stellte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn kurz nach dem Abpfiff klar.

„Es war ein absoluter Arbeitssieg, Nettetal hat es wirklich gut gemacht“, resümierte der Velberter Trainer Ismail Jaouri. Seine Mannschaft war diesmal gegen den Ball besser als mit. „Wir hatten das ganze Spiel über Probleme mit dem Platz, aber das soll keine Ausrede sein. Dann musst du eben irgendwie ein Tor machen und dann defensiv gut stehen“, sagte der Coach. Und weil seinem Team genau das gelang, wurde der Platz in der Spitzengruppe an diesem Spieltag gefestigt.

SC Union Nettetal – SSVg Velbert 02 0:2 (0:1)

• Tore: 0:1 Derkum (8.), 0:2 Glavas (90.+3)
• Velbert: Lenz, Yoshida, Duschke, Abdel Hamid, Herzenbruch, Kaya (82. Diallo). Remmo, De Stefano (46. Machtemes), Glavas, Schiebener (68. Schiebener), Buzolli (90. Numakunai)
• Zuschauer: 150.

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