Hattingen. Wochenlang fehlte Jakob Heufken den Sportfreunden Niederwenigern in der Fußball-Oberliga. Während seiner Verletzungspause nahm er dennoch eine wichtige Rolle ein: im Training.
Wenn sie beim SC Velbert heute auf die Karriere von Jakob Heufken zurückblicken, dann dürfte sich der eine oder andere wohl so richtig ärgern. In der Saison 2021/2022 lief der talentierte Fußballer für die U19 des SC in der Niederrheinliga auf. Bei der ersten Mannschaft bekam er jedoch nie eine richtige Chance. „Ich habe nur ein einziges Testspiel gegen die U19 von Fortuna Düsseldorf gemacht. An dem Tag bekam ich dann aber auch die Nachricht von Marcel Kraushaar. Da brauchte ich nicht lange überlegen“, erinnert sich Heufken heute.
Mittlerweile – mit nur 21 Jahren – ist Heufken Oberliga-Fußballer, trägt in der dritten Saison in Serie das Trikot der Sportfreunde Niederwenigern und wurde dort nach seinem Wechsel aus Velbert fix zum Stammspieler. 25 Mal lief er in seiner ersten Saison in Niederwenigern in der Landesliga auf, mal als linker Verteidiger, mal in der Mitte. 24 Spiele waren es in der Aufstiegsaison.
Niederwenigerns Jakob Heufken spielte in der Jugend unter anderem für Fortuna Düsseldorf und den SC Velbert
„Es war schon eine Umstellung vom Jugend- zum Herrenfußball“, erinnert sich Heufken. Bezüglich seiner spielerischen Qualität hatte er wenig Sorgen. Immerhin genoss er erst in Niederwenigern, dann beim ETB SW Essen, Fortuna Düsseldorf und beim SC Velbert eine starke Ausbildung und spielte einst auch im defensiven Mittelfeld, ehe er aufgrund seines starken linken Fußes in die Verteidigung rückte.
Aber: „Bei meinem ersten Spiel für Niederwenigern dachte ich, ich müsse vor allem körperlich richtig dagegenhalten. Doch dann lag der gegnerische Stürmer super oft auf dem Boden und ich fragte mich schon, was da los ist“, so Heufken lachend.
Schulter ausgekugelt: Niederwenigerns Innenverteidiger musste lange aussetzen
Heute hat Heufken, der einst mit seinen beiden Brüdern Moritz und Jeremias, der aktuell bei der U19 des VfL Bochum im Kader steht, im Garten Tag für Tag Fußball spielte, acht Oberliga-Spiele auf seinem ganz persönlichen Konto. So richtig in Fahrt kam er in der neuen Spielklasse allerdings noch nicht. Zunächst gab es lauter Niederlagen, gegen den 1. FC Kleve flog er dann mit einer Gelb-Roten Karte vom Feld, und beim Spiel gegen den Mülheimer FC musste er am 11. Oktober bereits nach elf Minuten verletzt ausgewechselt werden.
„Ich bin rückwärts gelaufen und hochgesprungen. Ein Mülheimer ist von hinten in mich reingelaufen und ich bin dann blöd auf der Schulter gelandet“, erinnert sich der Lehramts-Student (Sport und Biologie). Dass etwas kaputt ging, war sofort zu spüren. Die Schulter war ausgekugelt. Eine Woche lang durfte Heufken gar nichts machen.
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„Danach war ich bei einem Physiotherapeuten in Remscheid, den ich noch aus Velbert kenne. Der hat mir gesagt, ich darf die ersten Bewegungen machen, die aber höllisch schmerzten. Danach standen ein, zwei Wochen Krafttraining an, ehe ich wieder vorsichtig mit dem Fußball anfing. Man möchte einfach immer schnell wieder anfangen, aber es geht nicht.“
Beim 1:0-Sieg über den SV Sonsbeck gab Jakob Heufken sein Comeback in der Oberliga Niederrhein
Insgesamt fünfeinhalb Wochen war Heufken zum Zuschauen gezwungen, konnte die Mannschaft nur von der Seitenlinie unterstützen, sowohl bei den Oberliga-Spielen, die meist verloren gingen, als auch im Training.
„Ich habe versucht, bei jedem Termin da zu sein. Da war immer eine positive Stimmung. Niemand hat gesagt, dass es gar nicht läuft. Und meine Aufgabe war es dann, den Jungs ein bisschen auf den Senkel zu gehen, ein paar Sprüche zu bringen für die lockere Stimmung“, sagt der Abwehrspieler, der am vergangenen Wochenende beim 1:0-Sieg über den SV Sonsbeck für die letzten fünf Minuten eingewechselt wurde und so sein Comeback in der Oberliga feierte, nachdem er zuvor einmalig in der Bezirksliga bei der Reserve auflief.
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Am kommenden Sonntag beim schweren Heimspiel gegen den Tabellenfünften VfB Hilden (15 Uhr) könnten es nach dem Geschmack von Heufken dann schon ein paar Minuten mehr werden. Im Vordergrund steht aber der Erfolg der ganzen Mannschaft, die zuletzt sieben Zähler in drei Spielen sammelte. Heufken: „Es ist eine Stärke des Vereins, dass wir ruhig bleiben und darauf vertrauen, was wir können. Wir spielen zurecht in der Oberliga. Seitdem uns der erste Sieg gelungen ist, wird immer mehr Selbstvertrauen frei.“
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