Essen. Moskitos Essen leisten sich bei 1:6-Klatsche gegen Rostock einen peinlichen Auftritt. Die dritte Heimniederlage in Folge wirft Fragen auf. Am Sonntag kommt Herne.
„Kämpfen Essen, kämpfen!“, riefen die Fans der Moskitos Essen in der 42. Minute des Oberliga-Heimspiels gegen die Rostock Piranhas. Sechs Gegentreffer hatte der Eishockey-Oberligist zu diesem Zeitpunkt bereits kassiert, aber auch nach der Aufforderung der Anhänger war kein Aufbäumen auf dem Eis erkennbar.
Die Fans verzichteten nach der 1:6 (0:2, 1:4, 0:0)-Heimblamage auf Pfiffe, wirkten nachdenklich, geschockt nach der dritten Heimniederlage in Folge.
Moskitos-Trainer Albrecht: „Kein Input, der irgendwie geholfen hat“
„Es war eine Mannschaft, die heute gespielt hat – und das war Rostock“, stellte Danny Albrecht fest. „Bei uns hat es an allen Ecken und Enden gefehlt.“ Der Moskitos-Trainer reagierte nahezu einsilbig auf Nachfragen, wirkte nach dem Spiel ratlos. Er hatte mehrfach das System umgestellt, phasenweise nur zwei Reihen eingesetzt oder seine Blöcke durcheinandergewirbelt. Doch die Maßnahmen verpufften nahezu wirkungslos.
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„Es war kein Input, der irgendwie geholfen hat“, erklärte Albrecht. Dem Coach fehlte die Arbeitsmoral und der Siegeswillen bei seinen Spielern – und das nicht zum ersten Mal. Nach der 1:4-Heimpleite neun Tage zuvor gegen die Icefighters Leipzig ließen die Essener bereits zum zweiten Mal in Folge vor heimischer Kulisse die nötige Einsatzbereitschaft vermissen. „Kein Fleiß, kein Wille, kein: Ich will heute gewinnen.“ Eine Erklärung dafür? Hatte auch der Trainer nicht.
„Gute Frage“, antwortete Albrecht. „Wir müssen jetzt zurück zur Arbeit.“ Noch unerklärlicher war der Auftritt, weil die „Mücken“ genau diesen Aspekt zuletzt zwei Mal in Folge auf fremden Eis nicht vermissen lassen hatten: Zwar beeindruckten sie auch bei den Hannover Indians (4:1) und in Erfurt (3:2) schon nicht mit spielerischen Top-Leistungen, erarbeiteten sich aber jeweils die drei Punkte mit dem nötigen Kampfgeist.
Moskitos Essen: Danny Albrecht muss nun Lösungen finden
Am Westbahnhof entwickeln sich die Moskitos allerdings von einer Heimmacht, die im September und Oktober noch fünf Heimspiele in Folge gewonnen hatte, zur Schießbude, die in den jüngsten drei Partien zu Hause im Schnitt fünf Gegentore kassierte. „Vorher waren wir auswärts schlecht, jetzt sind wir zu Hause schlecht“, haderte Albrecht.
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Der Trainer muss nun Lösungen finden vor dem wichtigen Heimderby gegen seinen Ex-Verein Herner EV am Sonntag (18.30 Uhr, WAZ-Liveticker) und die Frage beantworten, warum der Kader, der eigentlich zu mehr fähig ist oder es zumindest sein sollte, seine Qualität derzeit nicht abruft.
Gegen Leipzig und Rostock präsentierten sich die „Mücken“ ohne die Leistungsträger Elvijs Biezais und Lenny Boos so schlecht wie noch nie am Westbahnhof in den vergangenen eineinhalb Jahren. „So ein Spiel wie heute habe ich noch nicht erlebt, seitdem ich in Essen bin“, haderte Lars Stelzmann.
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