Essen. Carsten Isenberg hört bei Tusem Essen im Winter nach sechs Jahren auf – und geht zurück zum Vogelheimer SV. So reagiert der Tusem-Geschäftsführer.

Das Trainerkarussell bei den Bezirksliga-Vereinen in Essen dreht sich: Der Vogelheimer SV hat sich von seinem Trainerduo, das bis Montag Chefcoach Micheal Ewers-ter Haar und Ex-Profi Mario Klinger gebildet hatten, getrennt. Bis zur Winterpause übernimmt Geschäftsführer Marcel Dworak den Job an der Seitenlinie am Lichtenhorst.

Und dann kommt ein alter Bekannter zurück nach Vogelheim und wird VSV-Trainer: Carsten Isenberg, der derzeit allerdings noch die Fußballer des Tusem Essen trainiert. Zu Wochenbeginn sei alles ganz schnell gegangen, erklärt Isenberg. „Nach sechs Jahren ist es, glaube ich, einfach an der Zeit für mich, eine neue Herausforderung anzunehmen und ein neues Projekt anzugehen“, erklärt der 41-Jährige.

Tusem Essens Trainer Isenberg hat neue Herausforderung gesucht

„Dann kam die Anfrage von Vogelheim, was hinsichtlich des Zeitpunkts genau gepasst hat.“ Fast sechs Jahre steht Isenberg bereits an der Seitenlinie am Fibelweg, stieg 2022 mit dem Tusem in die Landesliga auf, konnte den Abstieg nach nur einem Jahr aber nicht verhindern. Derzeit stehen die Essener in der zweiten Bezirksliga-Gruppe im unteren Mittelfeld (zwölf Punkte nach elf Spielen).

Trainer Carsten Isenberg (rechts) feiert mit dem heutigen Geschäftsführer Joshua Windelschmidt im Mai 2022 den Landesliga-Aufstieg mit Tusem Essen.
Trainer Carsten Isenberg (rechts) feiert mit dem heutigen Geschäftsführer Joshua Windelschmidt im Mai 2022 den Landesliga-Aufstieg mit Tusem Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Ich glaube, wir haben beim Tusem über sechs Jahre viel erreicht und viel aufgebaut. Vielleicht war die Geschichte jetzt für mich in dem Fall gewissermaßen zu Ende erzählt“, sagt Isenberg. Es sei zwar immer etwas unglücklich, wenn der Wechsel in der Winterpause stattfinde, die Konstellation, die neue Aufgabe in Vogelheim anzunehmen, ergab sich nun aber kurzfristig.

Die Spieler des Tusem hätten – so seine bisherige Wahrnehmung – enttäuscht reagiert, erklärt Isenberg. Die Mannschaft habe die Entscheidung aber in gewisser Weise auch nachvollziehen können und Verständnis für den Wechsel. „Ich habe aber noch nicht mit allen persönlich sprechen können“, meinte Isenberg am Mittwoch noch vor dem 3:1-Sieg im Kreispokal gegen A-Ligist DJK SG Altenessen.

Tusem-Geschäftsführer: „Hätten uns aktuell keinen Besseren vorstellen können“

Genauso überraschend wie für die Spieler kam die Nachricht auch für die Vereinsführung des Bezirksligisten, die kurzfristig über Isenbergs Wechsel im Winter informiert worden ist. „Wir sind mit Carsten sehr, sehr zufrieden. Er macht hier seit sechs Jahren einen richtig guten Job. Wir hätten uns aktuell keinen Besseren für diese Saison vorstellen können“, erklärt Joshua Windelschmidt. Er habe Verständnis für die Entscheidung, so der Geschäftsführer. „Am Ende ist es immer noch ein Hobby. Wir möchten ihm da keine Steine in den Weg legen.“

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Günstig ist der Zeitpunkt des Abschieds in der Winterpause aber natürlich nicht für die Tusem-Fußballer, die sich nun auf die Suche nach einem Ersatz machen müssen. „Es ist natürlich nicht einfach, so jemanden wie Carsten noch einmal zu finden - gerade so spontan. Zumal wir auch nicht auf Rosen gebettet sind und die riesigen finanziellen Mittel haben“, sagt Windelschmidt. „Ich glaube aber auch, dass jeder, der kommt oder kommen möchte, ein gutes Umfeld und eine gute Mannschaft vorfindet.“

Isenberg freut sich derweil auf seine neue Aufgabe in Vogelheim, wo der neue Coach bereits als Spieler und Trainer aktiv war. Die zweite Mannschaft des VSV führte er 2018 zum Aufstieg in die Kreisliga A. „Jetzt freue ich mich einfach darauf, ein neues Projekt anzugehen und in Vogelheim richtig etwas aufzubauen“, erklärt Isenberg. „Ich glaube, dass in dem Verein, im Umfeld und der Mannschaft eine Menge steckt und es noch viele Potenziale gibt, die man ausschöpfen kann.“

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