Essen. Die Vorfreude auf das erste Spiel auf dem neuen Rasen war groß. Die Laune danach hingegen schlecht. ETB SW Essens Trainer kritisiert das Team klar.

  • ETB Schwarz-Weiß ging früh gegen den VfB Hilden in Führung, konnte diese aber trotz vieler Chancen in der ersten Halbzeit nicht ausbauen.
  • In der zweiten Halbzeit verlor der ETB zunehmend die Kontrolle, was Hilden zunächst zum Ausgleich und schließlich zum späten 2:1-Sieg in der 89. Minute nutzte.
  • ETB-Trainer Damian Apfeld zeigte sich enttäuscht über die Leistung seines Teams, das seiner Meinung nach nicht die nötige Intensität und Konsequenz zeigte, um das Ergebnis zu verteidigen.

Erst drei Minuten waren gespielt auf dem neuen Naturrasen im Stadion am Uhlenkrug, als der Ball bereits im Netz zappelte: Lukas Korytowski hatte das Leder in die Mitte gelegt, der Ball rutschte durch – und landete am langen Pfosten beim völlig freistehenden Umut Yildiz. Der linke Offensivmann nahm den Ball an und drückte ihn aus kurzer Distanz über die Linie – das frühe 1:0 für den ETB Schwarz-Weiß gegen den VfB Hilden.

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen führt den Anstoß des Spiels ETB SW Essen - VfB Hilden aus

Die frühe Führung reichte den Gastgebern aber nicht, um nach der 0:2-Niederlage bei der SSVg Velbert in die Erfolgsspur zurückzukehren: 1:2 (1:0) unterlagen die Schwarz-Weißen dem VfB vor 400 Zuschauern nach einem späten Nackenschlag in der 89. Minute und rutschten in der Oberliga auf Platz sechs ab.

Die Mini-Fangemeinde der Gäste feierte den Auswärtssieg bei der ETB-Rückkehr ins Stadion ausgelassen. „Wir haben uns diesen Umzug vom Kunstrasen auf den Naturrasen in unserem Wohnzimmer sicherlich komplett anders vorgestellt“, haderte ETB-Trainer Damian Apfeld.

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Oberbürgermeister Thomas Kufen führte zumindest den inoffiziellen Anstoß aus. Die Hausherren ruhten sich zunächst etwas auf der frühen Führung aus, übernahmen aber nach zehn Minuten mehr und mehr die Kontrolle. Häufig tauchten die Schwarz-Weißen in der ersten Halbzeit vor dem gegnerischen Tor auf, viele Angriffe liefen über die rechte Seite von Korytowski, der neben seinem Assist gleich drei eigene Gelegenheiten hatte.

Fussball in Essen
Kopf einschalten! Das wollte ETB-Trainer Damian Apfeld seinen Oberliga-Fußballern gerade in der zweiten Hälfte gegen den VfB Hilden mit auf den Weg geben. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Einmal schoss er aus spitzem Winkel drüber (23.), einmal landete der Ball an der Oberkante der Latte (26.). Die beste Chance hatte Korytowski aber, als er aus kurzer Distanz mit seinem Kopfball an VfB-Keeper Yannic Lenze scheiterte (28.). Auch Hilden kam im ersten Durchgang mehrfach in gefährliche Positionen, die Hausherren aber hätten schon höher führen können, wenn nicht müssen. Generell, sagte Apfeld, habe er das Spiel über 90 Minuten aber nicht gut gefunden.

„Es war ziemlich wild, beide Mannschaften haben viele Fehler gemacht“, analysierte der ETB-Coach. „Das einzig Positive an der ersten Halbzeit war, dass wir uns sehr viele Torchancen erspielt haben, die wir sicherlich auch irgendwo zum 2:0 nutzen müssen.“ In der zweiten Halbzeit bestrafte der VfB die Gastgeber für den Chancenwucher: Gabriel Imoijeza stand beim vermeintlichen Ausgleich noch nach Ansicht der Schiedsrichter im Abseits (57.), sieben Minuten später aber zählte der VfB-Treffer.

Damian Apfeld, Trainer des ETB SW Essen, spricht von Hilden als Top-Team der Oberliga

Nach einem feinen Doppelpass mit Calvin Mockschan schloss Hildens Shadrak Kapi Dompe aus zentraler Position direkt zum 1:1 ab – ein Wirkungstreffer für Schwarz-Weiß, das spätestens danach den Zugriff verlor. Die Gastgeber leisteten sich viele Fehlpässe, kamen nicht mehr in die Zweikämpfe und kaum noch geordnet in die gegnerische Hälfte. Nach der zweiten Halbzeit blieb Apfeld „nur das Kopfschütteln“, ärgerte er sich.

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„Du musst gegen so eine Mannschaft - ein absolutes Top-Team aus der Oberliga - in so einem Spiel, wenn das Pendel einmal auf deiner Seite ist und du 1:0 führst, alles rausknallen in jedem Zweikampf, in jedem Laufweg – mit Ball und gegen den Ball, um das Ergebnis über die Zeit zu bekommen“, erklärte der Trainer. „Dieses Gefühl hatte ich nicht.“

Trotzdem blieb das Spiel fast bis zum Ende offen – allerdings nur bis zur 89. Minute. Hilden kombinierte sich durch den Strafraum, der Ball landete auf der rechten Seite bei Dombe, der seinen Doppelpack schnürte und den 2:1-Siegtreffer für den VfB knipste.

ETB SW Essen - VfB Hilden 1:2

  • ETB: Valentine – Corsten, C. Stöhr, Lach, Bachmann – Lucas (61. Poznanski), Zimmerling (79. El-Hany) – Korytowski (71. Cisse), Bosnjak, Yildiz (79. Weihmann) – Geisler.
  • Tore: 1:0 Yildiz (3.), 1:1/1:2 Dombe (65./88.).
  • Zuschauer: 402.