Essen. Bei der SpVg Schonnebeck bekam Lukas Korytowski nicht genügend Spielzeit. Er ging zum ETB - und startet da nun voll durch. Das sagt er zur Top-Form.

  • Die Spvg. Schonnebeck führt die Oberliga-Tabelle an, dicht gefolgt vom ETB Schwarz-Weiß Essen, der nach einem schwachen Start fünf Siege in Folge eingefahren hat.
  • Lukas Korytowski, ein Sommer-Neuzugang vom Stadtrivalen Schonnebeck, hat beim ETB seinen Durchbruch nach schwierigen Jahren und Verletzungen geschafft und genießt es, regelmäßig zu spielen und Tore zu schießen.
  • Obwohl er sich über die Erfolge seines Ex-Clubs freut, konzentriert er sich auf den ETB und hofft, weiterhin oben mitzuspielen, während er sich zuletzt einen Stammplatz erkämpft hat.

Beim Blick auf die derzeitige Oberliga-Tabelle dürften viele Fußball-Fans aus Essen ihren Augen kaum glauben. Spitzenreiter ist die Spvg. Schonnebeck, die von Kantersieg zu Kantersieg eilt. Direkter Verfolger mit drei Punkten weniger: Der ETB Schwarz-Weiß, der nach dem Fehlstart fünf Oberliga-Spiele in Folge gewonnen hat.

Im Sommer aus Schonnebeck an den Uhlenkrug gewechselt ist Angreifer Lukas Korytowski, der bei den „Schwalben“ persönlich ein durchwachsenes Jahr hatte und am Uhlenkrug nach einer überzeugenden Vorbereitung endlich durchstartet. Will er jetzt mit dem ETB auch an der Tabellenspitze und dem Stadtnachbarn kratzen?

ETB Schwarz-Weiß Essen konnte die letzten Spiele alle für sich entscheiden

„Klar, guckt man auch, was Schonnebeck macht, aber ich bleibe da voll und ganz bei uns, beim ETB“, antwortet Korytowski. „Wenn wir irgendwann vor Schonnebeck stehen sollten, wäre das sicherlich auch schön, aber es gibt absolut kein böses Blut. Wenn sie super performen, freue ich mich auch.“ Viele Kollegen habe er noch am Schetters Busch, die noch für die Spielvereinigung spielen. „Es ist cool, dass wir beide gerade zusammen oben stehen“, meint der 20-Jährige.

Fussball in Essen
Steht nun bei drei Saisontoren für den ETB SW Essen: Lukas Korytowski. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Schwarz-Weißen spielten sich in den vergangenen Wochen gefühlt in einen Rausch, in der Englischen Woche können sie den Positivtrend am Mittwoch (19.30 Uhr) beim 1. FC Monheim fortsetzen. „Wir sind jetzt gerade in diesem Flow, haben eine gute Serie“, erklärt Korytowski. „Einfach weitermachen und gucken, dass wir oben dranbleiben.“

Dass sich der ETB in der Spitzengruppe festgebissen hat, liegt auch an dem jungen Offensivmann: Vor dem jüngsten 1:0-Erfolg bei den Sportfreunden Baumberg schoss Korytowski die Essener mit einem Doppelpack fast im Alleingang zum 2:1-Heimsieg gegen Union Nettetal – wichtige Tore für sein Selbstvertrauen nach den komplizierten vergangenen Jahren inklusive schwerer Verletzung. „Unfassbar, ein super Gefühl“, sagt er.

Auch interessant

„Ich habe jetzt schon drei Tore gemacht – genauso viele wie nach der gesamten Saison im vergangenen Jahr. Es ist einfach unfassbar geil, wieder auf dem Platz zu stehen und Woche für Woche spielen zu dürfen.“ Denn genau das war der Grund für seinen Wechsel vom Schetters Busch zum ETB: „Ich hatte mir ein bisschen mehr Spielzeit in Schonnebeck erhofft.“

Zunächst musste sich Korytowski beim ETB SW Essen hinten anstellen

Das habe aber auch daran gelegen, dass die Mannschaft in Schonnebeck, die am Mittwoch die Sportfreunde Baumberg empfängt (19.30 Uhr), im vergangenen Jahr unfassbar gut performt habe, der Konkurrenzkampf war riesig – und ist in diesem Jahr gefühlt noch einmal größer geworden. „Ich hatte gute Gespräche mit dem ETB“, sagt Korytowski. „Ich bin super zufrieden hier. Es macht Riesenspaß mit der Mannschaft.“ Zwischenzeitlich musste sich das ehemalige Schalke-Talent aber wieder mit einem Bankplatz anfreunden.

Auch interessant

In den ersten Spielen startete Korytowski als Mittelstürmer, rutschte nach dem Pokalspiel in Kleve auf die Bank und stand gegen Niederwenigern (2:0) und Büderich (3:0) nicht in der Startelf – aus taktischen Gründen und aufgrund der Englischen Woche. Kompliziert? Sei die Situation deshalb für ihn nicht gewesen.

„Umut Yildiz hat in Niederwenigern doppelt getroffen und ist dann auch verdient in der Startelf geblieben“, erklärt Korytowski. „Dann musste ich mich erstmal hintenanstellen, bin dann wieder reingerutscht und habe zwei Tore gemacht. Danach bin ich in der ersten Elf geblieben.“ In den letzten Spielen wirbelte der Neuzugang auf der rechten Außenbahn – und dürfte auch in Monheim wieder von Beginn an auf dem Rasen stehen.

Mehr zum Amateurfußball in Essen