Mecklenbeck. Der 3:0-Sieg gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Wacker Mecklenbeck war mühsam. Und SGS-Trainer Markus Högner vermisste die Souveränität.

Lange tat sich die SGS Essen schwer, doch letztlich zieht der Frauenfußball-Bundesligisten gegen das zwei Klassen tiefer angesiedelte Wacker Mecklenbeck mit 3:0 doch ungefährdet ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Ein Doppelpack von Angreiferin Ramona Maier ebnet den Weg, der entscheidende Treffer aber gelingt Beke Sterner. Und doch war Trainer Markus Högner nicht so richtig zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf. „Es geht so“, sagt er nüchtern. „Wir haben nicht so souverän agiert, wie ich mir das vorstelle. Aber klar: Der Einzug in die nächste Runde steht über allem.“ 

Die SGS verteidigte mit einer Dreierkette

Auf die verletzungsbedingten Wechsel in seiner Startelf wollte er den mühevollen Sieg aber nicht schieben. Für Jaci Meißner und Lena Ostermeier brachte Högner Vanessa Fürst und Kassandra Potsi und veränderte damit auch die Formation: Die SGS verteidigte mit einer Dreierkette und bot dafür eine Doppelspitze auf. Mecklenbeck wählte erwartungsgemäß eine defensive Ausrichtung und hielt den Favoriten so in den ersten Minuten erst einmal vom eigenen Tor weg, ehe sich Potsi nach einem langen Ball das erste Mal auf die Reise machte.

Kassandra Potsi (am Ball) blieb die auffälligste Akteurin bei den Essenerinnen.
Kassandra Potsi (am Ball) blieb die auffälligste Akteurin bei den Essenerinnen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Wacker-Torfrau Kloock hatte sie mit einem Lupfer bereits überwunden, doch eine Abwehrspielerin verhinderte den Einschlag (9.). Aber die 16-jährige Essenerin blieb die auffälligste Akteurin in der Anfangsphase und hätte womöglich nach einer guten Viertelstunde einen Elfmeter bekommen können. Kurz darauf war die SGS-Führung ohnehin perfekt: Erst kratzte Mecklenbeck den Kopfball von Maier gerade noch von der Linie, beim nächsten Angriff aber war es passiert: Die Angreiferin umkurvte Torfrau Kloock und besorgte das 0:1 (18.).

Hinten ließ die Högner-Elf nichts anbrennen

Offensiv nahm die SGS dann erst einmal den Gang raus. Hinten ließ die Högner-Elf aber nichts anbrennen. Eine Ecke hatte Mecklenbeck, die Torfrau Sophia Winkler aber problemlos abfing. Gefährlicher wurde es nach einem Eckstoß von Natasha Kowalski, doch eine Abwehrspielerin ging bei der Ablage von Annalena Rieke für Maier noch dazwischen (38.). Anja Pfluger traf aus der Distanz den Querbalken (40.), sodass der Außenseiter zur Pause noch von der Sensation träumen durfte.

Und das passte Trainer Högner gar nicht. Nach einem Fehlpass zu Beginn der zweiten Hälfte pfeffert er seinen Notizblick verärgert auf den Boden. Kurz darauf konnte er sich wieder beruhigen: Eine Kowalski-Ecke rutschte bis zum zweiten Pfosten durch, wo Sterner lauerte und auf 0:2 stellte (57.). Es war die Entscheidung, zumal der SGS in der letzten halben Stunde ihre konditionellen Vorteile anzumerken waren. Allerdings verpasste Maier zwei Mal knapp den dritten Treffer (63., 67.).

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Doch im dritten Versuch schnürte die Angreiferin dann doch noch ihren Doppelpack - nach Vorarbeit von Kowalski (78.). Und nun stimmte aus Essener Sicht allmählich auch das Ergebnis. Zumal die SGS die Partie nach einer Kopfverletzung von Emely Joester in Unterzahl beendete, während die Essenerin ihre Platzwunde im Krankenhaus behandeln lassen musste. Zuvor humpelte auch schon Laura Pucks mit einer Knöchelverletzung vom Feld.

SGS: Winkler – Sterner, Pucks (59. Flach), Fürst – Pfluger (80. Terlinden), Rieke – Elmazi (69. Joester), Kowalski, Purtscheller (80. Bäcker) – Maier (80. Köpp), Potsi.
Tore: 0:1 Maier (18.), 0:2 Sterner (57.), 0:3 Maier (78.).