Essen. Der VV Humann hat den Klassenerhalt in der 2. Volleyball Bundesliga gesichert – musste den entscheidenden Sieg aber womöglich teuer bezahlen.
Geschafft! VV Humann wird auch in der kommenden Saison in der 2. Volleyball-Bundesliga aufschlagen. Nach dem 3:1-Erfolg bei den orderbase Volleys Münster sind alle Zweifel am Klassenerhalt beseitigt – und das immerhin zwei Spieltage vor Schluss.
Was für eine Steigerung im Vergleich zu den Jahren davor, in denen man ständig bis zum letzten Ballwechsel zittern musste. Logisch, dass es eine feuchtfröhliche Heimreise wurde.
Spitzenreiter kommt zum Saisonfinale nach Essen
Auf Rang sieben, zehn Punkte vor den Abstiegsplätzen, da können es die Humänner nun relativ entspannt angehen. Allerdings ist der Hunger beim zweitjüngsten Team der Liga längst nicht gestillt. Mindestens einen Leckerbissen gibt’s da noch. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) kommt Spitzenreiter TuS Mondorf in die Wolfskuhle, der selbst noch Punkte benötigt, um Warnemünde auf Distanz zu halten. Das könnte also ein richtiger Hit werden.
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Zumal Humann noch die Chance hat, auf Platz sechs zu klettern, wenn es beim Ausklang eine Woche später zum Tabellennachbarn Schüttorf geht. „Platz sechs wäre für uns schon fast sensationell“, findet VVH-Trainer Christoph Bielecki. Aber egal wie das Duell mit Mondorf endet, egal welche Platzierung am Ende herausspringt, am Samstag wird in der Wolfkuhle ordentlich gefeiert.
Humann Essen musste die erste Party verschieben
Eine kleine Party war ja bereits nach dem Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Lindow-Gransee angedacht. Doch die formstarken Gäste aus Brandenburg sicherten sich in Essen mit einem 3:0 wichtige Zähler. „Wir waren nicht konstant und präsent genug“, räumte Bielecki damals ein, war aber überzeugt: „In Münster werden die Jungs wieder ihr wahres Gesicht zeigen.“
Genau so kam es. Die Humänner erwischten in der Universitätssporthalle einen sehr unglücklichen Start. Auf dem Feld war es ein zähes Ringen, und beim Stand von 21:21 musste Lukas Prions mit einer schweren Fußverletzung raus (Diagnose steht noch aus), für ihn ist die Saison beendet. Der umkämpfte erste Satz ging schließlich mit 25:23 an Münster.
VV Humann: Zusammenhalt zeichnet das Team aus
Was dann folgte, war ein Spiegelbild dieser Spielzeit. Der VVH kompensierte den Ausfall von Angreifer Prions und spielte mit viel Moral seine Qualität aus, blieb auch in kritische Phasen stabil und meisterte sie. „Da wird deutlich, wie sich das Team entwickelt hat“, lobt Bielecki. „Wir haben sehr erwachsen gespielt und der Erfolg ist das Verdienst von allen, von der gesamten Mannschaft. Das ist das, was uns so stark macht.“
In diesem Lob sind die Spieler auf der Bank miteinbezogen, die immer wieder anfeuerten und in kniffligen Phasen Mut machten. „Dieser Zusammenhalt zeichnet uns schon die gesamte Saison über aus.“
Ohne Druck ins letzte Saisonspiel
Noah Vosswinkel, der für Prions hereinkam, führte sich gleich mit zwei erfolgreichen Angriffen sehr gut ein. Münster hielt zwar in Satz zwei bis zum 13:13 dagegen, doch Zuspieler Fynn Bach, als wertvollster Akteur gekürt, setzte nun immer wieder U-Nationalspieler Tom Borchert und Luc Lüftner in Szene. „Nach ein paar taktischen Umstellungen haben wir ab Satz drei ziemlich ungefährdet den Sieg geholt“, fand Trainer Bielecki. Zur Dramaturgie passte auch, dass ausgerechnet „Ersatz“ Vosswinkel den Matchball zum 25:21 verwandelte.
Gegen Mondorf kann Humann ohne Druck agieren. „Jetzt wollen wir es genießen und gegen den Tabellenführer nochmal alles reinlegen“ blickt Christoph Bielecki auf den Ausklang in der Wolfskuhle. Und er denkt dabei auch an die Fans, die in den vergangenen, wahrlich nicht leichten Jahren stets am Ball geblieben sind und das Team unterstützten. „Sie wollen wir mit einem super Ausklang für eine super Saison belohnen.“
Münster – VV Humann 1:3 (25:23, 22:25, 19:25, 21:25).
VVH: Prions, Wolschendorf, Borchert, Decker, Schoof, Dißmann, Schröder, Janscheidt, F. Bach (MVP), Redder, Voswinkel, Lüftner, N. Bach, Schön.
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