Essen. Erster Sieg nach zehn Spielen in der Kreisliga A. Es folgt das Duell gegen den Ex-Trainer. Wie sich im Winter frischer Wind entwickelte

Es war eine Hinserie zum Vergessen, die die SG Kupferdreh/Byfang in der Essener Kreisliga A spielte. Lediglich zehn Punkte wurden in 13 Spielen eingefahren, die SG stand nach der Hälfte der Saison auf dem letzten Tabellenplatz. Auch die ersten drei Spiele in der Rückrunde gingen allesamt verloren, es war aber schon eine klitzekleine, stetige Steigerung zu erkennen: 0:3 gegen SuS Haarzopf II, 1:3 gegen die Essener SG, 2:3 gegen die DJK TuS Essen-Holsterhausen.

Die letzten beiden dieser angesprochenen Partien fanden bereits unter der Regie des neuen Trainers Stefan Kronen statt, der selbst Erfahrung aus der Bezirksliga mitbringt, einst mit dem Hattinger Verein SuS Niederbonsfeld aus der Kreisliga aufstieg und am letzten Spieltag dramatisch Klassenerhalt eine Liga höher feierte. Daraufhin zog sich der 48-Jährige erst einmal aus dem Trainergeschäft zurück. Er brauche einfach eine Pause, sagte Kronen damals. Zudem musste er beruflich eine Zeit nach Münster. Zeit für den Amateurfußball blieb da nicht.

Die Spieler der SG Kupferdreh/Byfang mussten wieder lernen, wie sich ein Sieg anfühlt

Nun aber ist Kronen zurück. „Kupferdreh hatte mich angerufen. Ich habe mir dann zwei Spiele angeschaut und die Mannschaft hat mir super gefallen, der Einsatzwille war da. Daher habe ich zugesagt“, so der in Velbert wohnende Trainer. Erst einmal ging es darum, das Team kennenzulernen und mental aufzubauen.

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„Es sind viele Baustellen da, es gab viel Unruhe“, so Kronen. Sein Hauptaugenmerk lag daher darauf, einen Mannschaftsgeist zu wecken und zugleich den Fitnesszustand zu verbessern. Gleich sechs Testspiele wurden in der Winterpause absolviert, teilweise auch gegen klassentiefere Gegner. „Die Jungs sollten erfahren, wie sich Siege anfühlen“, verrät Kronen die Strategie dahinter.

Durch den Sieg über den SV Leithe ist die SG am FSV Kettwig vorbeigezogen

Es scheint gefruchtet zu haben. Am Sonntag gab es mit einem 4:0 über den SV Leithe den ersten Sieg nach zuvor zehn Liga-Spielen ohne Erfolgserlebnis. Die SG hat die Rote Laterne somit an den FSV Kettwig übergeben, der Relegationsplatz und auch der erste Nichtabstiegsplatz sind nur noch drei Punkte entfernt. Bei Punktgleichheit würde es ein Entscheidungsspiel am Ende der Saison geben.

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Das möchte Kronen am liebsten aber ganz vermeiden und schon am Sonntag beim Tabellensechsten FC Stoppenberg mit Kupferdrehs langjährigen Ex-Trainer Michael Wüsten nachlegen (So., 13.30 Uhr). Das Potenzial für den direkten Klassenerhalt sieht er in der Mannschaft, zudem habe schon fast der komplette Kader für die nächste Spielzeit zugesagt – ligaunabhängig. Kronen: „Das zeigt, dass in den letzten Wochen ein Ruck durch den Klub gegangen ist.“

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