Lübeck. Zweitligist Tusem Essen steigert sich nach der Pause, verliert aber knapp mit 28:29 beim VfL Lübeck-Schwartau. Spiel war Spiegelbild der Saison.

Das Happy End bleibt aus, Tusem Essen beendet die Saison in der 2. Handball-Bundesliga mit einer Niederlage. Beim VfL Lübeck-Schwartau unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann mit 28:29 (10:14) und belohnte sich nicht für eine engagierte Leistung in der zweiten Halbzeit.

Bevor der Tusem-Tross an die Ostsee reiste, verkündete der Klub einen weiteren Zugang für die kommende Spielzeit. Vom Absteiger Wölfe Würzburg kommt Julius Rose nach Essen. Der 23-Jährige soll den Rückraum verstärken und hat für zwei Jahre unterschrieben. Während Rose mit seinen Würzburgern in Großwallstadt unterlag, musste der Tusem in der Lübecker Hansehalle noch einmal alle Kräfte bündeln.

Tusem-Torhüter Lukas Diedrich verhinderte in Hälfte eins Schlimmeres

Tatsächlich schenkten sich beide Mannschaften nichts, wobei der erste Durchgang klar an die Gastgeber ging. Die Essener machten – wie so oft in dieser Saison – einige leichte Fehler und fanden nur schwer in die Partie. Torhüter Lukas Diedrich verhinderte Schlimmeres, seine Vorderleute hatten große Mühe in der Verteidigung. Mex Raguse und Carl Löfström nutzten die Schwächen der gegnerischen Defensive aus und brachten ihrem Team eine recht komfortable Führung zur Pause.

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Aber – wie so oft – kämpfte sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe in die Partie zurück. Nach der Pause zeigte sie Kampfgeist, um nicht mit einer Niederlage aus der Saison zu gehen. Die Angriffe spielten die Gäste nun cleverer und geduldiger aus, zudem packte die Abwehr besser zu. Der VfL büßte seinen Vorsprung ein, denn Eloy Morante oder auch Alexander Schoss sorgten mit ihren Treffern für Hoffnung beim Tusem.

Tusem-Torhüter Lukas Diedrich verhinderte einen größeren Rückstand zur Pause.
Tusem-Torhüter Lukas Diedrich verhinderte einen größeren Rückstand zur Pause. © Michael Gohl

Licht und Schatten wechselten wieder mal bei Tusem Essen

Als dann noch Dominik Weiß nach zu hartem Einsteigen gegen Schoss mit der Roten Karte vom Feld musste, wehte durch den hohen Norden eine steife Brise. Die Schlussphase hatte es in sich, war durchaus emotional und von Ehrgeiz auf beiden Seiten geprägt. Letztendlich behielten die Hausherren ihre Nerven etwas besser im Griff als der Gast und kamen Sekunden vor Schluss durch Janik Schrader per Siebenmeter zum 29:28-Heimsieg.

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Letztendlich war diese Begegnung ein Sinnbild für die abgelaufene Spielzeit. Licht und Schatten bei den Essenern, die einfachen Fehler im Angriffsspiel. Auf der anderen Seite aber auch Kampfgeist und eine gute Moral, die beinahe noch zum Erfolg gereicht hätte. Nun steht für den Tabellenneunten erst einmal die Sommerpause an, die mit einer Abschlussfahrt nach Mallorca eingeläutet wird.

„Nach dem großen Pensum der letzten Wochen kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat sich noch mal in das Spiel gekämpft und am Ende haben dann nur Kleinigkeiten entschieden“, sagte Tusem-Trainer Michael Hegemann. Das Ergebnis sei zwar nicht das gewünschte gewesen, doch im Prinzip nicht mehr entscheidend: „Das ist mit Blick auf die neue Saison eigentlich egal. Wir werden ohnehin auf zentralen Positionen neue Spieler haben und die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen.“

So haben sie gespielt

VfL Lübeck-Schwartau – Tusem 29:28 (14:10).

Lübeck: Klockmann, Conrad; Potratz, Weiß, Raguse (7), Hagedorn (1), Löfström (3), Skorupa, Patzel (3), Waschul, Ciudad (6), Schrader (6/4), Wolf (2), Blum, Bruhn, Cohen (1).

Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Rozman (1), Reidegeld, Wolfram (1), Dangers (1), Homscheid (3/2), Eißing (4), Buschhaus, Müller (4/1), Seidel, Morante (6), Mast (1), Werschkull (3), Schoss (4).

Siebenmeter: 4/4 – 3/6. Strafminuten: 10 (Disq. Weiß 50.) – 4.

Zuschauer: 1730.

Spielfilm: 2:3 (6.), 6:4 (10.), 9:6 (14.), 11:8 (19.), 12:8 (24.), 14:10 (30.) – 16:14 (37.), 19:16 (40.), 22:22 (47.), 24:25 (53.), 28:26 (58.), 29:28 (60.).

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