Essen. Zweitligist Tusem Essen beendet Mittwoch Saison bei Lübeck-Schwartau. Für Mittelmann Müller Zeit, ein Fazit zu ziehen. Nachfolger steht parat.

Über Lübeck nach Mallorca – so lautet der Reiseplan für die Handballer des Zweitligisten Tusem Essen in dieser Woche. Bevor die Abschlussfahrt zur Baleareninsel ansteht, geht es an diesem Mittwoch in den Norden zum VfL Lübeck-Schwartau (19 Uhr, Hansehalle), wo die letzten beiden Punkte der Saison verteilt werden.

Durchaus emotional ging es beim letzten Heimspiel des Tusem zu, als gleich mehrere Leistungsträger von den Fans verabschiedet wurden. Darunter war auch Justin Müller, der nach über sechs Jahren auf der Margarethenhöhe nun den Weg ins Ausland wagt und zu Nordsjaelland Handbold in der Nähe von Kopenhagen wechselt. Dänisch habe er schon gelernt: „Selbstverständlich. Es ist aber als Deutscher wirklich sehr, sehr schwierig. Aber irgendwie kriegen wir das schon hin“, gibt sich Müller optimistisch.

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Mittelmann Justin Müller verlässt Tusem Essen und Komfortzone

Als aufstrebendes Talent kam der Rückraumspieler 2017 vom Drittligisten TV Korschenbroich zum Tusem und entwickelte sich dort schnell zu einem Leistungsträger. Der Rechtshänder war aber immer schon besonders, sein ehemaliger Trainer Jamal Naji nannte ihn gar einen „Straßenhandballer“. Sehr trickreich, gedankenschnell und abschlussstark ist Müller, der in Essen stets zu überzeugen wusste. Am besten gelang das Zusammenspiel mit Kreisläufer Tim Zechel – beide Spieler verstanden sich auf der Platte blind.

Trainer Michael Hegemann von Tusem Essen muss künftig auf Mittelmann Justin Müller verzichten.
Trainer Michael Hegemann von Tusem Essen muss künftig auf Mittelmann Justin Müller verzichten. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Ich nehme unfassbar viel Dankbarkeit mit, aber auch einige Freundschaften. Es hat hier einfach Spaß gemacht und ich werde das Herzliche sowie die Abendspiele ‚am Hallo‘ vermissen“, sagt der 27-Jährige. Nun geht es für den Publikumsliebling nach Dänemark, wo er auch den nächsten Schritt machen möchte: „Man muss irgendwann auch mal aus seiner Komfortzone heraus. Und ich habe einfach Lust auf ein neues Land, eine sehr gute Liga und eine neue Sprache.“

Tusem Essen strebt zum Saisonabschluss noch ein Erfolgserlebnis an

Doch nun steht erst einmal noch die Pflicht in Lübeck an. Und nachdem der Tusem das 15. ungeschlagene Spiel in Folge in der heimischen Halle feiern konnte, will er die Saison mit einem weiteren Erfolgserlebnis beenden: „Für uns ist es auch das letzte Spiel, das wir in dieser Konstellation zusammen bestreiten werden. Ich hoffe, dass die Jungs es einfach noch einmal genießen, miteinander Handball zu spielen, miteinander zu kämpfen, und dass sie sich mit einem Sieg belohnen“, sagt Trainer Michael Hegemann.

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Rein sportlich betrachtet, geht es für beide Mannschaften um nichts mehr. Der Tusem kann mit einem Sieg maximal Rang acht erreichen, Lübeck Platz zwölf. Für den VfL ist dies durchaus ein gutes Saisonergebnis, da der Klub von der Ostsee mit einem großen Umbruch zu kämpfen hatte und lange brauchte, um sich in dieser Spielzeit zu etablieren. Bester Werfer der Norddeutschen ist Linksaußen Jan-Eric Speckmann (174 Tore) gefolgt von Rückraumspieler Mex Raguse (156). Das Hinspiel gewann der Tusem nach komfortabler 12:6-Pausenführung nur knapp mit 23:22. Übrigens auch dank der sechs Treffer des scheidenden Justin Müller.

Neuer Mittelmann kommt aus Würzburg

Ab der kommenden Spielzeit wird dafür Mittelmann Julius Rose von den Wölfen Würzburg beim Tusem auflaufen. Der 23-Jährige bringt bereits Erfahrung aus der 1. Handball-Bundesliga mit. Beim TBV Lemgo Lippe stand der gebürtige Ratinger von 2015 bis 2020 unter Vertrag und wurde dort im Wesentlichen in der 2. Mannschaft in der 3. Liga eingesetzt.

2020 verschlug es den 1,94 Meter großen Rückraumspieler dann zum Drittligisten TuS 04 Dansenberg und von dort aus 2022 zu den Wölfen Würzburg.

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