Essen. Adler Union Frintrop ist Meister und steigt in die Oberliga auf – und wie! Über 1000 Fans, Hattricks, 8:0-Sieg. Ein irrer Sonntag – die Stimmen.
Beim Spiel zwischen Adler Union Frintrop und dem VfB Frohnhausen wurden in der 89. Minute zwei Banner mit der Aufschrift „Der Zug hat keine Bremse“ und „Die Adler fliegen durch die Landesliga“ präsentiert. Zu diesem Zeitpunkt war längst klar: Adler Union schafft tatsächlich den Durchmarsch von der Bezirksliga in die Oberliga Niederrhein.
ETB Schwarz-Weiß Essen, der KFC Uerdingen und SV Straelen heißen die künftigen Gegner der Überflieger vom Wasserturm. In einem einseitigen Spiel fegte Frintrop die überforderten Gäste aus Frohnhausen mit 8:0 (4:0) vom Platz.
Adler Union Frintrop fegt Frohnhausen vom Platz
Doch der Reihe nach: Die Ausgangslage vor dem Showdown am Wasserturm war klar. Mit einem Remis würde Frintrop am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die Oberliga perfekt machen – aus eigener Kraft. Im Vergleich zum 6:1-Auswärtserfolg beim SV Wermelskirchen hatte Adler Union-Coach Marcel Cornelissen seine Elf auf zwei Positionen verändert. Leon Engelberg und Tim Bönisch standen wieder zur Verfügung und rückten in die Startformation zurück.
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Bereits beim Aufwärmen schauten Hunderte Zuschauer zu. Im Spiel waren dann rund 1000 Fans vor Ort – eine Wahnsinnskulisse. Und die Besucher sollten an diesem Sonntag ihr Kommen nicht bereuen. Zwar hatten die „Löwen“ durch Samir Laskowski (7.) mit einem Linksschuss die erste Torchance, aber den ersten Treffer erzielten die Hausherren nur zwei Zeigerumdrehungen später. Natürlich war es Top-Torjäger Yannick Reiners, der eiskalt per Abstauber aus sieben Metern traf.
Adler Union: Reiners, immer wieder Reiners
„Es war extrem wichtig, dass wir so früh in Führung gegangen sind“, erklärte Aufstiegscoach Cornelissen nach dem Abpfiff. Durch das Führungstor war die Anspannung weg und Adler Union spielte sich in einen Rausch. In der 24. Minute verlängerte Reiners den Ball per Kopf in den Lauf von Luca Mario Pirredda, der Gäste-Keeper Andre Bley mit einem präzisen Schuss keine Chance ließ.
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Reiners machte mit einem Doppelschlag kurz vor dem Seitenwechsel den Deckel endgültig drauf. Der 2,04-Meter-Hüne erzielte seine Saisontreffer Nummer 28, 29 und 30. Unter tosendem Applaus bat der Regionalliga-erfahrene Schiedsrichter Martin Ulankiewicz zum Pausentee.
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Wer dachte, dass Adler Union in der zweiten Halbzeit einen Gang runterschaltete, sah sich getäuscht. Pirredda (49.) mit seinem zweiten Treffer, ein Doppelpack von Tommy Groll (56.,60.) und das zehnte Saisontor von Timo Dapprich (65.) sorgten für ein 8:0 nach nur 65 Minuten. Auch ein zweistelliges Ergebnis wäre möglich gewesen, aber die Höhe des Erfolgs interessierte an diesem Nachmittag niemanden mehr.
Mega-Party am Wasserturm: „Mir fehlen die Worte!“
Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme und die Mannschaft feierte gemeinsam mit den Zuschauern den sensationellen Durchmarsch in die Oberliga. Trainer Cornelissen konnte das noch gar nicht so richtig greifen: „Oberliga? Das ist unfassbar. Was wir in dieser Saison geleistet haben, da fehlen mir die Worte. Ich glaube, am Montag geht keiner arbeiten. Jetzt wird richtig gefeiert.“
Gäste-Trainer Issam Said gehörte zu den ersten Gratulanten: „Wir waren nur Fahnenstangen und hatten keine Chance. Das war ein peinlicher Auftritt, aber Adler Union hat eine Riesen-Mannschaft. Sie sind der verdiente Meister.“ Damit war alles gesagt.
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Tore: 1:0 Reiners (9.), 2:0 Pirredda (24.), 3:0 Reiners (40.), 4:0 Reiners (42.), 5:0 Pirredda (49.), 6:0 Groll (56.), 7:0 Groll (60.), 8:0 Dapprich (65.).#