Essen. Tusem Essen fährt nach Überraschungserfolg gegen Eisenach mit Rückenwind zum Dessau-Roßlauer HV. Das haben die Essener zuletzt gut gemacht.

Während in der Sporthalle „Am Hallo“ nach dem Heimsieg des Tusem Essen das Lied „Oh, wie ist das schön!“ durch die Lautsprecherboxen dröhnte, verabschiedeten sich die geschlagenen Spieler des ThSV Eisenach mit Kopfschütteln in den Kabinentrakt. Der Aufstiegskandidat war im Ruhrgebiet gestolpert, während die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann bewies, dass sie gegen Topteams mithalten kann. An diesem Mittwoch (19.30 Uhr, Anhalt-Arena) wartet in dem Tabellenvierten Dessau-Roßlauer HV die nächste schwierige Aufgabe.

Der 28:24-Heimsieg hat die Laune auf der Margarethenhöhe spürbar besser werden lassen. Nach den vergangenen Wochen mit etwas mehr Schatten als Licht, war dieser Erfolg ein echter Hoffnungsschimmer für diese englische Woche. Denn nach dem Tabellenzweiten aus Eisenach geht es nun zu einem Aufstiegsanwärter, ehe am kommenden Sonntag Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten „Am Hallo“ zu Gast sein wird (Anwurf 17 Uhr).

Tusem Essen verdient sich Heimsieg gegen Eisenach

Der hart erarbeitete und damit verdiente Sieg gegen den ThSV ließ auch Rückraumspieler Alexander Schoss zufrieden lächeln: „Es war unbeschreiblich. Ich hatte zuletzt immer wieder Rückschläge mit meiner Schulter oder Krankheiten. Dass ich jetzt im ersten richtigen Spiel nach dieser Zeit wieder so performen konnte, ist natürlich ein Traum. Dieses Mal hat bei uns in der Mannschaft einfach alles gepasst.“

Wieder aufgestanden: Kreisläufer Markus Dangers hilft Justin Müller wieder auf die Beine. Tusem Essen hat sich mit Heimsieg gegen Eisenach zurückgemeldet.
Wieder aufgestanden: Kreisläufer Markus Dangers hilft Justin Müller wieder auf die Beine. Tusem Essen hat sich mit Heimsieg gegen Eisenach zurückgemeldet. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Der 19-Jährige hatte einen entscheidenden Anteil am Erfolg des Tusem, immerhin steuerte er fünf Treffer bei und belebte die in den vergangenen Wochen eher behäbige Offensive. Generell wirkte das Angriffsspiel deutlich mutiger und zielstrebiger, womit die beste Abwehr der Liga aus Eisenach ihre Schwierigkeiten hatte.

Der Tusem ist also in der Lage, mit einer konzentrierten Leistung den Topteams Paroli zu bieten, was er in Dessau bestätigen muss. Schoss gibt sich dahingehend optimistisch: „Wir wollten mit Schwung in diese schwierige Woche starten, was uns gelungen ist. Jetzt hoffen wir natürlich darauf, in den nächsten beiden Spielen auch punkten zu können.“

Gastgeber Dessau hat zwei Top-Torjäger in seinen Reihen

Der Gastgeber hofft derweil auf ein Ticket für die erste Liga. Durch die Niederlage der Eisenacher in Essen fehlen dem Team von Trainer Uwe Jungandreas aktuell nur zwei Zähler zum zweiten Aufstiegsplatz. Dabei zeigt sich in dieser Saison unter anderem Linksaußen Jakub Hrstka in guter Form, gehört mit seinen bislang 138 Treffern zu den besten Torjägern der Liga. Dicht dahinter seine Rückraumkollegen Timo Löser (135) und Vincent Sohmann (124).

Löser und Sohmann waren auch im Hinspiel entscheidende Faktoren für den 32:29-Sieg des DRHV. Dabei hätte das Ergebnis genauso gut anders aussehen können, denn lange hatte Tusem vorn gelegen, durch einige Fehler in der Schlussphase aber die Chance auf etwas Zählbares verspielt.

Die Essener wissen also, was auf sie zukommt. Eben nicht nur eine weite Auswärtsfahrt unter der Woche, sondern auch eine weitere sportliche Herausforderung. Mit einer ähnlich engagierten und disziplinierten Mannschaftsleistung wie gegen Eisenach können es die Essener durchaus selbstbewusst angehen.

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