Essen. Zweitligist Tusem Essen besiegt den favorisierten ThSV Eisenach zu Hause überraschend klar mit 28:24. Was die Essener richtig gemacht haben.

„Eine unglaubliche Energie“ verspürte Essens Rückraumspieler Alexander Schoss beim 28:24-Heimsieg von Tusem Essen gegen den ThSV Eisenach. Gegen den Topfavoriten aus Thüringen kämpften die Hausherren über die vollen 60 Minuten und holten sich am Ende den verdienten Lohn. Dank einer kompakten Abwehr und eines cleveren Offensivspiels knackten sie den Tabellenzweiten, der im Rennen um den Aufstieg einen Rückschlag einstecken musste.

Beide Teams starteten konzentriert in die Partie, wobei die Gäste noch etwas geduldiger und abgezockter im Angriff agierten. Der Tusem, der ohne seinen verletzten Kapitän Jonas Ellwanger (Knochenödem) auskommen musste, leistete sich zunächst ein paar Fehler und ungenaue Abschlüsse. Unter anderem vergaben Felix Klingler und Eloy Morante die ersten beiden Siebenmeter, weshalb sich der ThSV im Gegenzug leicht absetzen konnte. Ante Tokic war auf Rechtsaußen das eine oder andere Mal zu frei und legte den Ball an Torwart Lukas Diedrich vorbei.

Lukas Diedrich im Tor von Tusem Essen steigerte sich

Aber der Essener Schlussmann wurde nach einer guten Viertelstunde immer mehr zum Faktor, bekam immer wieder die Hand oder den Fuß an den Ball. Seine Vorderleute kämpften sich mehr und mehr in die Begegnung und wurde stabiler in der Abwehr. Die Teamarbeit machte sich bezahlt, denn die Hausherren bekamen nicht nur Tokic in den Griff, sondern auch Toptorjäger Fynn Hangstein im Rückraum.

Lukas Diederich entpuppte sich im Laufe des Spiel gegen Eisenach wieder als sicherer Rückhalt bei Tusem Essen.
Lukas Diederich entpuppte sich im Laufe des Spiel gegen Eisenach wieder als sicherer Rückhalt bei Tusem Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Auf der anderen Seite schien sich der Tusem einen guten Plan gegen die recht offensive Abwehr der Gäste zurechtgelegt zu haben. Tim Rozman war einer der Gefahrenherde, fand immer wieder den Weg in die Tiefe ebenso wie Dennis Szczesny. Wenn die Essener diese Wege konsequent und mit Tempo gingen, wurde es schnell gefährlich. Eisenach schwächelte vor der Pause und Tusem wurde immer besser und bot dem Tabellenzweiten einen Kampf auf Augenhöhe. Das 13:12 zur Halbzeit war durchaus verdient.

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Klar war aber auch, dass im zweiten Durchgang noch viele Wege in die Tiefe zu gehen waren und das Ziel noch lange nicht erreicht war. Die Gäste ließen schon im ersten Durchgang immer wieder ihre Muskeln spielen und dementsprechend durften sie sich weiterhin gute Chancen ausrechnen, den im Aufstiegskampf so dringend benötigten Auswärtssieg noch einfahren zu können. Und ja, die Mannschaft vom streng wirkenden Trainer Misha Kaufmann verteidigte nun aggressiver. Es wurde dem Tusem nicht einfach gemacht, aber er war jederzeit bereit mitzuhalten. Alexander Schoss tat den Essenern nach seiner Verletzungsrückkehr gut, erzielte wichtige Treffer.

Tusem Essen mit disziplinierter Abwehr und cleveren Angriffen

Die Gastgeber hatten nichts zu verschenken und wollten ihre Gäste möglichst schlecht gelaunt wieder nach Hause schicken. Dass dies am Ende tatsächlich aufgehen sollte, lag nicht nur an einer sehr disziplinierten Abwehr, sondern auch an einem cleveren Angriff. Der Tusem spielte mutig, Trainer Michael Hegemann nahm zum Beispiel in der engen Schlussphase einen siebten Feldspieler hinzu und wurde belohnt. Eisenach musste zusehen, wie der Gegner mit Willenskraft und Köpfchen zum umjubelten Heimsieg lief.

„Auch mit Blick auf die anstehenden Spiele war dieser Sieg mega und enorm goldwert“, freute sich Hegemann, der mit seinem Team am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) beim Tabellenvierten Dessau-Roßlauer HV antreten muss – sicherlich mit reichlich Selbstvertrauen.

So haben sie gespielt

Tusem – ThSV Eisenach 28:24 (13:12)

Tusem: Fuchs, Diedrich; Rozman (1), Wolfram, Dangers (2), Homscheid (4/3), Eißing (4), Szczesny (2), Buschhaus, Müller (3), Seidel, Morante, Klingler, Mast (4), Werschkull, Schoss (5).

Eisenach: Gorobtschuk, Jepsen; Reichmuth, Hübke, Hangstein (8/6), Ulshöfer, Walz (2), Grgic (1), Hideg, Tokic (4), Sousa, Meyer (1), Donker (3), Schneibel, Snajder (3), Saul (2).

Zuschauer: 1812.

Siebenmeter: 3/5 – 6/7.

Strafminuten: 8 – 6. Spielfilm: 2:3 (5.), 4:7 (10.), 7:9 (15.), 8:10 (20.), 10:11 (25.), 13:12 (30.) – 14:13 (35.), 20:15 (41.), 20:17 (45.), 21:19 (50.), 23:21 (55.), 28:24 (60.).

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