Nach dem überraschenden Sieg über den SC Freiburg gab es eine nun eine 1:4-Niederlage bei Eintracht Frankfurt, die der SGS die Grenzen aufzeigten

Eine Woche nach dem überraschenden Sieg über den SC Freiburg sind die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Eintracht Frankfurt, das die Champions League weiter fest im Blick hat, war beim 1:4 eine Nummer zu groß.

Vor allem die erste halbe Stunde war eine Machtdemonstration der Hausherrinnen. Fast wären die Essenerinnen noch einmal zurückgekommen, doch individuelle Fehler besiegeln die klare Niederlage.

Vom Anpfiff weg wurde die SGS förmlich überrollt. „Frankfurt wollte ein schnelles Tor. Sie haben losgelegt wie die Feuerwehr“, erklärte SGS-Trainer Markus Högner.

Seine Mannschaft tat sich schwer, die Dominanz der Eintracht war erdrückend. So war der Gegentreffer nur eine Frage der Zeit. Nach knapp einer Viertelstunde war es soweit. Nach einem Einwurf setzte sich Frankfurts Prasnikar mit etwas Glück gegen Jacqueline Meißner durch und traf genau ins lange Eck. Zehn Minuten später legte die Eintracht nach: Nach einem Fehlpass von Essens Ella Touon sezierte Frankfurt die SGS-Defensive. Nüsken spielte steil auf Prasnikar, die noch verzögerte, dann aber mustergültig Freigang bediente. Und die traf aus dem Rückraum perfekt in den Winkel.

Besser kann man das nicht ausspielen. „Danach haben wir uns aber gefangen“, erkannte Högner. Allmählich konnten sich die Gäste aus der Umklammerung lösen und kamen gleich zu einer guten Möglichkeit: Vivien Endemann schickte Ramona Maier steil, doch die verzog (30.).

Anschlusstreffer lag in der Luft

Kurz vor der Pause lag der Anschlusstreffer in der Luft: Touon brachte eine Ecke herein, in deren Anschluss nacheinander Anja Pfluger und Maike Berentzen im Frankfurter Strafraum zum Abschluss kamen, doch Eintrachts Küver konnte beide Versuche abblocken (41.). SGS-Trainer Högner schien nicht zufrieden gewesen zu sein. Er wechselte in der Pause gleich drei Mal, wobei Pfluger und Touon auch bereits gelb-vorbelastet waren.

Und vor allem die Hereinnahme von Natasha Kowalski zahlte sich aus. Drei Frankfurterinnen tanzte sie aus und bediente Julia Debitzki, die das 1:2 markierte (49.). „Das hat Natasha sensationell gemacht“, lobte ihr Trainer, der bei seiner Elf eine „ganz andere Körpersprache“ bemerkte. Die SGS war zurück im Spiel, doch der Dämpfer folgte prompt: Nur eine Minute später stellte die Eintracht den alten Abstand wieder her.

Fehlpass von SGS-Torhüterin Sophia Winkler

Ärgerlich, denn Prasnikars zweitem Treffer ging ein grober Fehlpass von Essens Torfrau Sophia Winkler voraus. Das Momentum war dahin. Zwar war die SGS weiter bemüht, konnte die Gastgeberinnen aber zunächst nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen. Frankfurt verwaltete den Vorsprung und hätte nach einer Einzelaktion von Freigang fast noch erhöht. Doch der Pfosten verhinderte den vierten Gegentreffer zunächst (66.).

Die Essenerinnen erhöhten in der Schlussviertelstunde noch einmal den Druck: Doch Maier und Beke Sterner verfehlten jeweils nach einer Kowalski-Ecke das Tor (75., 76.).„ Wenn wir da treffen, kann das Spiel noch einmal kippen“, fand Högner.

Stattdessen beseitigte Frankfurts Martinez vier Minuten vor dem Ende alle Zweifel. Und auch beim 1:4 sah Essens Torfrau Winkler nicht gut aus. „Das Ergebnis ist ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, ärgerte er sich.

Eintracht Frankfurt – SGS Essen 4:1 (2:0)

SGS: Winkler – Touon (46. Räcke), Ostermeier, Meißner, Sterner – Debitzki (79. Rieke) – Pfluger (46. Kowalski), Piljic – Berentzen (46. Elmazi), Maier, Endemann (79. Baaß).

Tore: 1:0 Prasnikar (14.), 2:0 Freigang (24.), 2:1 Debitzki (49.), 3:1 Prasnikar (51.), 4:1 Martinez (86.).

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